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Atomkraft - Nein, danke?

DeletedUser

Gast
nicht die russen bauen eine bombe, sondern derjenige welche, der dann einfach in ein endlager spaziert und sich bedienen kann.
ich soll mit quellen belegen, dass russland korrupt und von der mafia durchwachen ist?
also bitte, ist auch sizilien für dich ein ort der rechtsstaatlichkeit?
 

DeletedUser68249

Gast
nicht die russen bauen eine bombe, sondern derjenige welche, der dann einfach in ein endlager spaziert und sich bedienen kann.
ich soll mit quellen belegen, dass russland korrupt und von der mafia durchwachen ist?
also bitte, ist auch sizilien für dich ein ort der rechtsstaatlichkeit?

Wenn dem in Russland so ist, kann auch jeder in eine Atomraketen-Abschussbasis laufen, die da überall sind und sich das ganze Ding zum halben Preis kaufen ;)
 

DeletedUser

Gast
Wenn dem in Russland so ist, kann auch jeder in eine Atomraketen-Abschussbasis laufen, die da überall sind und sich das ganze Ding zum halben Preis kaufen ;)

Ja, leider

Aber das Militär ist scheinbar so clever, nur an zuverlässige Drecksäcke zu verkaufen^^
 

DeletedUser68249

Gast
Ja, leider

Aber das Militär ist scheinbar so clever, nur an zuverlässige Drecksäcke zu verkaufen^^

Also ist der Müll doch gerade da sicher...........aus nem Teil bauste einige dreckige Tretminen, die werden außenrum verteilt und basta.......
 

DeletedUser

Gast
hast du mal meine Prozente zum Wirkunsgrad gesehen? solang du mir keine anderen Fakten vorliegst kann mir das jeder sagen :p

Der Wirkungsgrad allein bestimmt nicht die abgegebene Leistung. Bei 0W die ich umwandeln will, erhalte ich trotz eines praktisch unmöglichen Wirkungsgrades von 1 immer noch 0W.

Willkürliche Zahlenbeispiele:

Windrad:
Wirkungsgrad: 0,593 (mehr ist physikalisch nicht möglich)
Kinetische Energie des Windes: 100 W
Ergebnis: 59,3 W

Solarzelle:
Wirkungsgrad: 0,15
Einstrahlungsenergie: 1000 W
Ergebnis: 150 W

Nutzbare Energie = Verfügbare Energie * Wirkungsgrad

An diesen Beispielen solltest du erkennen, dass der Wirkungsgrad alleine nicht für oder gegen eine Energieform spricht. Kernkraftwerke haben einen relativ niedrigen Wirkungsgrad von etwa 35% (Quelle: Energie-Fakten). Niemand wird aber behaupten, dass ein Windrad mehr Energie erzeugt als ein Kernkraftwerk, Kernkraft ist außerdem wesentlich günstiger.

Ohne zu wissen, wie hoch die Nutzbare Energie ist, kann man also die Kraftwerke nicht vergleichen. Selbst mit Angaben wie der Nennleistung ist es noch schwer die verschiedenen Energieformen zu vergleichen, da die Sonne nicht immer scheint und es manchmal Windstill ist. Man muss also die durchschnittliche jährliche Leistung vergleichen.

Will man nun zusätzlich wissen, wie rentabel eine Energieform ist, so muss man den Anschaffungspreis und die Betriebskosten mit einrechnen. Ein Beispiel: Wenn ich große Mengen Solarzellen und Akkumulatoren für 0€ kaufen könnte, wären sie trotz des niedrigen Wirkungsgrades als Energieversorgung wesentlich besser geeignet als Windräder, da diese mehr als 0€ kosten.

Schlussendlich ist es also eine Frage des Preises, mehr nicht. Wind und Sonnenergie haben zusätzlich das Problem, dass Energie nicht immer vorhanden ist. Die Energie muss man also bei alleiniger Versorgung speichern, was wiederrum Geld kostet. Wasserkraft ist zuverlässiger und erzeugt auch günstig Strom, der Nachteil ist aber, dass sie sich kaum ausbauen lässt.


Zu Fotovoltaik:
Die Fotovoltaik nutzt beide Strahlungsanteile aus. Der Wirkungsgrad der Solarzellen ist mit 12-15 Prozent gering. Deshalb, vor allem aber wegen des hohen Materialaufwands je erzeugter Kilowattstunde(kWh) ist die Fotovoltaik noch extrem teuer. Ihre Kosten liegen derzeit bei etwa 8.000 Euro je installiertes Kilowatt (kW) Spitzenleistung (die bei optimaler Sonneneinstrahlung erzielt wird). In der Praxis werden durchschnittlich etwa 850 kWh je kW im Jahr erzeugt. Die Stromerzeugungskosten belaufen sich dadurch auf 50 bis 60 Cents je kWh. Das ist etwa 20-fach zu teuer. Denn die Fotovoltaik kann, da sie nachts gar keinen und tags nur unstet Strom liefert, kein konventionelles Kraftwerk ersetzen bzw. keinen Neubau erübrigen. Vermieden werden nur die Brennstoffkosten von etwa 2 Cents je kWh. An den Strombörsen kann Strom im Großhandel zu 2,5-3,5 Cents je kWh bezogen werden.

Quelle: Energie-Fakten, 4. August 2005 veröffentlicht von Prof. Dr. Joachim Grawe

Fotovoltaik lohnt sich zurzeit also überhaupt nicht. Aber vielleicht wird daraus ja mal etwas:
ScienceDaily (July 30, 2007) — Using a novel technology that adds multiple innovations to a very high-performance crystalline silicon solar cell platform, a consortium led by the University of Delaware has achieved a record-breaking combined solar cell efficiency of 42.8 percent from sunlight at standard terrestrial conditions.

Quelle: ScienceDaily - University Of Delaware-led Team Sets Solar Cell Record


In der nahen Zukunft wird es meiner Meinung nach einen Energiemix aus Kernkraft, fossilen Brennstoffen und regenerativen Energiequellen geben.

- Der Verbrennungsmotor wird ziemlich sicher dem Elektromotor weichen, spätestens wenn Akkumulatoren günstig hergestellt werden können. Die Ladezeit ist kein Problem mehr, auch die Reichweite ist kein Problem. Einzig und allein der Preis dieser Akkumulatoren ist zu hoch, soweit ich mich erinnern kann bei etwa 17000 €. Möglich wäre es also schon heute, es kostet nur ziemlich viel. Die Vorteile von Elektroautos sind keine direkten Emissionen, ein hoher Wirkungsgrad (vorallem beim Stadtverkehr ist ein Elektromotor wesentlich besser als ein Verbrennungsmotor) und geringe Betriebs- und Wartungskosten. Nachteile fallen mir spontan nur die Ladezeit (beim Verbrennungsmotor hat man schnell "geladen"), bis jetzt kaum Ladestellen und der hohe Preis ein. Einige Prognosen gehen davon aus, dass Elektroautos frühenstens 2030 wettbewerbsfähig sein werden, andere wiederum schon früher. Und da man die Entwicklung nicht vorraussagen kann, ist es schwer eine richtige Prognose darüber anzustellen. Theroetisch können Elektroautos auch schon in den nächsten 5 Jahren wettbewerbsfähig sein, vorrausgesetzt man entwickelt die Akkumulatoren schnell genug weiter, wenn es schlecht läuft vielleicht auch erst 2050.

- Regenerative Energien werden einen immer größeren Anteil an der Stromerzeugung übernehmen, weshalb man hoffentlich ein paar Kohlekraftwerke abschalten wird. Die Laufzeit von Kernkraftwerken sollte man verlängern bzw. wie damals geplant beibehalten und die so erhaltene Einsparungen in die Erforschung von regenerativen Energien und in bessere Akkumulatoren stecken. Sobald man genug Strom mit regenerativen Energien erzeugt, sollte man auch Kernkraftwerke abschalten aber lieber vorher Kohlekraftwerke, da diese umweltschädlicher sind. Kernkraftwerke sind also nur eine notwendige Übergangslösung.


Für die ferne Zukunft (Spekulation):

Wahrscheinlich wird es wohl nur noch regenerative Energien geben, weder Kernkraft noch fossile Brenstoffe. Die Energie, die tagsüber von Solarzellen erzeugt wird, wird in Akkumulatoren zwischen gespeichert, genauso wie die von Windenergie, Wasserkraft und Biomasse (und zwar die Biomasse, die übrig ist). Eventuell würde es sogar ausreichen, die gesamte Energie in der Wüste mithilfe von Solarzellen zu erzeugen, immerhin verschandeln Windräder die Gegend, Wasserkraft verändert stark die Umwelt (bei Staudämmen) und Biomasse wegen Lebensmittelmangel. Gegen Solarzellen in der Wüste kann man aber nicht sonderlich viel einwenden.

So wie beim Heitzöl heute hat dann jeder Haushalt einen großen Akkumulator, von dem man die für das Haus benötigte Energie erhält. Dieser wird dann vielleicht 1 mal im Jahr wieder aufgeladen oder ausgetauscht und man hat dann wieder eine gewisse Zeit Energie. Dadurch würde man auch kein Stromnetz mehr brauchen und die Kosten für die Stromübertragung würden wegfallen. Außerdem hätte man eine dezentrale Energieversorung und man könnte sein Elektroauto bei sich daheim wieder aufladen.

Wahrscheinlich würde jeder Haushalt weniger Energie verbrauchen als heute, da die Effizienz der Haushaltsgegenstände (vorallem des Kühlschranks und der Gefriertruhe) steigen wird. Man würde wohl Organische LEDs anstatt Glühbirnen, Energiesparlampen oder LEDs benutzen, außerdem wird die Isolation der Häuser verbessert.

Also kurz und knapp meine Einschätzung:
Atomkraft - Ja, bitte!
 

DeletedUser

Gast
Ihr wisst aber schon, dass die Atomkraft nicht ewig hält, oder? Der "Brennstoff" ist auch bald alle ;) Also schön weiter in ne Sackgasse Geldwerfen und dann zumauern.......

Kurzfassung

Das Metall Uran, dessen Atomkerne in Kernreaktoren gespalten (nicht „verbrannt“ !) werden, ist in der Erdkruste und den Ozeanen weit verbreitet. Wie alles auf der Erde sind die Uranvorräte zwar endlich, bei effizienter Nutzung aber nach menschlichen Maßstäben unerschöpflich. Die gelegentlich zu hörende Behauptung, sie gingen in wenigen Jahrzehnten zur Neige, beruht darauf, dass fälschlich nur die bisher nachgewiesenen Reserven“ betrachtet werden. Das ist aber nur ein Bruchteil der Vorräte.

Die nachgewiesenen Reserven betragen in den drei Kategorien der Förderkosten bis 40, bis 80 und bis 130 US-$ je kg zusammen 7,36 Millionen Tonnen (Mio. t). Sie sind auf allen Kontinenten gut verteilt. Bei dem derzeitigen Jahresverbrauch der weltweit betriebenen 440 Kernkraftwerke von 68.000 t würden sie 108 Jahre reichen. Zu den genannten Mengen kommen zusätzliche mit Sicherheit zu erwartende Reserven und weitere „Ressourcen“ (Oberbegriff) von - jeweils geschätzten - 3,29 bzw. 8,17 Mio. t.

Über diese sog. konventionellen Gesamt-Ressourcen hinaus sind in Phosphaten etwa 22 Mio. t und im Meerwasser etwa vier Milliarden t Uran enthalten, die zu Kosten bis 100 (Phosphate) bzw. bis 300 US-$ gewonnen werden könnten. Dies würde sich aber erst bei steigenden Energiepreisen oder in Brutreaktoren (siehe unten) lohnen.

Für die Erzeugung einer Mrd. Kilowattstunden (kWh) in einem der bewährten Leichtwasserreaktoren werden 22 t Natururan gebraucht (zum Vergleich: rd. 340.000 t Steinkohle). Bei dem deutsch-französischen EPR (European Pressurized Reactor), der derzeit in Finnland gebaut wird, sind es weniger, in modernen Kohlekraftwerken ebenfalls. Durch Wiederaufarbeitung der nach 4 bis 5 Jahren im Reaktor ausgedienten Brennelemente und Rezyklierung der dabei zurück gewonnenen Spaltstoffe erhöhen sich die Uranvorräte nochmals um 30 %. Die Wiederaufarbeitung ist allerdings von der rot-grünen Bundesregierung verboten worden.

Die volle Nutzung des Urans ermöglichen Brutreaktoren. Prototypen wurden in verschiedenen Ländern erfolgreich betrieben. Derzeit sind sie gegenüber Leichtwasserreaktoren nicht wirtschaftlich. Brutreaktoren wandeln das nicht spaltbare Uran-Isotop U238 um in den Spaltstoff Plutonium (Pu239). Hochtemperatur-Reaktoren können einen weiteren, in der Natur etwa ebenso häufig wie Uran vorkommenden Spaltstoff nutzen: Thorium.

Quelle: Energie-Fakten, am 10. Januar 2006 veröffentlicht von Prof. Dr. J. Grawe

Wie du unschwer erkennen kannst, ist Uran noch lang genug vorhanden. Da der Brennstoff Uran nur 5-10% der Gesamtkosten ausmacht, ist auch eine Preissteigerung nicht so tragisch wie beim Öl.

Rechnen wir einmal mit 4 Mrd. Tonnen Uran:
Verbrauch aller Kernkraftwerke weltweit: 68 000 t/a
Vorräte: 4 000 000 000 t

Betriebsdauer, bis alles Uran weg ist:
t = 4 000 000 000 t / 68 000 (t/a) = 58 824 a

Das Uran reicht also noch 58 824 Jahre (bei gleichbleibenden Verbrauch), und da ist die Wiederaufbereitung von etwa 30% noch nicht mitgerechnet. Selbst wenn man nur 1 Mrd. t Uran aus Meerwasser gewinnt, so sind das immer noch mehr als 10 000 Jahre. Vorraussichtlich werden wir Menschen die Kernkraft aber nie so lange nutzen. Selbst ohne Uran aus Meerwasser haben wir trotzdem noch etwa 100 Jahre Uran, auch hier wieder ohne die Wiederaufbereitung. Da Kernkraftwerke nur eine Art Übergangslösung sind, ist der Bedarf an Uran, der mehr als gedeckt ist, kein Argument gegen die Kernkraft.

Deine These, dass Uran bald "verbrannt" ist, ist also definitiv falsch. Ich könnte dir auch noch weitere Quellen liefern, aber du hast eine These gestellt, also such auch eine stichhaltige Quelle heraus. Ansonsten ist deine These obsolet.
 

DeletedUser105564

Gast
Die gelegentlich zu hörende Behauptung, sie gingen in wenigen Jahrzehnten zur Neige, beruht darauf, dass fälschlich nur die bisher nachgewiesenen Reserven“ betrachtet werden. Das ist aber nur ein Bruchteil der Vorräte.
Da drängt sich mir eine Frage auf: Woher wissen wir, ob es diese Reserven wirklich gibt, wenn sie noch nicht "nachgewiesen" sind?
 

DeletedUser105372

Gast
Es gibt auch andere Energien wie Sonnenenergie oder Windenergie:)
 

DeletedUser

Gast
Quelle: Energie-Fakten, am 10. Januar 2006 veröffentlicht von Prof. Dr. J. Grawe

Wie du unschwer erkennen kannst, ist Uran noch lang genug vorhanden. Da der Brennstoff Uran nur 5-10% der Gesamtkosten ausmacht, ist auch eine Preissteigerung nicht so tragisch wie beim Öl.

Rechnen wir einmal mit 4 Mrd. Tonnen Uran:
Verbrauch aller Kernkraftwerke weltweit: 68 000 t/a
Vorräte: 4 000 000 000 t

Betriebsdauer, bis alles Uran weg ist:
t = 4 000 000 000 t / 68 000 (t/a) = 58 824 a

Das Uran reicht also noch 58 824 Jahre (bei gleichbleibenden Verbrauch), und da ist die Wiederaufbereitung von etwa 30% noch nicht mitgerechnet. Selbst wenn man nur 1 Mrd. t Uran aus Meerwasser gewinnt, so sind das immer noch mehr als 10 000 Jahre. Vorraussichtlich werden wir Menschen die Kernkraft aber nie so lange nutzen. Selbst ohne Uran aus Meerwasser haben wir trotzdem noch etwa 100 Jahre Uran, auch hier wieder ohne die Wiederaufbereitung. Da Kernkraftwerke nur eine Art Übergangslösung sind, ist der Bedarf an Uran, der mehr als gedeckt ist, kein Argument gegen die Kernkraft.

Deine These, dass Uran bald "verbrannt" ist, ist also definitiv falsch. Ich könnte dir auch noch weitere Quellen liefern, aber du hast eine These gestellt, also such auch eine stichhaltige Quelle heraus. Ansonsten ist deine These obsolet.

Wie schon der dicke Engländer mit der Zigarre sagte: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Auf die von dir genannten Zahlen bezogen ist anzumerken, dass hier nicht gefälscht wird, die vom Autor gezogenen Schlüsse gehen aber mitunter an der Realität vorbei.

Zunächst ist es sicherlich zutreffend, dass der Uranvorrat auf der Erde ausreicht, um noch für viele tausend Jahre Strom aus Kernenergie zu liefern. Hierbei muss aber nicht nur auf die gesamte Menge, sondern vielmehr auf die wirtschaftlich förderbare Menge geschaut werden. Logischerweise wurden bzw. werden zuerst die reichhaltigen Uranvorräte mit hohen Urankonzentrationen abgebaut, im Extremfall beträgt der Urananteil bis zu 20%. In Zukunft wird man gezwungen sein, Uranerze mit einem Urananteil von weniger als 0.01% abzubauen. Hierbei entstehen deutlich höhere Kosten beim Uranabbau als bisher, denn ähnlich wie bei der Ölförderung muss ein immer größerer Aufwand betrieben werden, um die verbliebenen Reste noch fördern zu können.
An dieser Stelle daher auch noch einmal der Hinweis, beim Vergleich der Kosten bzw. der CO2- Emissionen von Kernenergie mit anderen Energieformen (beim Abbau der Uranerze mit niedrigem Urananteil entsteht CO2 in erheblichen Mengen) wird gerne mit den heutigen bzw. den für 2050 porgnostizierten Kosten jongliert. Die derzeitigen Erzeugungskosten werden nicht zu halten sein, es stellt sich aber die Frage, wie hoch der Kostenanstieg sein wird. Das wissen weder Befürworter noch Gegner der Kernenergie, jeder nennt natürlich die Zahlen, die ihm besser ins Konzept passen. Es ist aber nach meinem Kenntnisstand nicht zutreffend zu behaupten, dass sich ein steigender Uranpreis nur unwesentlich auf die Stromkosten auswirkt. Gleichzeitig werden die Kosten für regenerative Energien in Zukunft erheblich fallen, welche Erzeugerkosten wir dort in 20 Jahren haben, weiß aber niemand.

Wie gesagt, Uran ist ausreichend vorhanden, wie groß der wirtschaftlich nutzbare Anteil ist (will meinen, dass nur Anteile genutzt werden, die billiger als regenerative Energien sind), ist letztendlich Spekulation.

Eine letzte Anmerkung noch: Kernenergie hat in Deutschland einen Anteil von 11-12% an der Gesamtenergieerzeugung, weltweit liegt der Anteil bei 5-6%. Vor diesem Hintergrund erscheinen die 100 Jahre Uranvorrat (wenn wir das beim derzeitigen Uranbedarf mal als gegeben betrachten) in einem anderen Licht. Wenn der Kernenergieanteil auf 10% erhöht wird, reichen die Vorräte dann nämlich nur noch 50 Jahre, bei 20% nur noch 25 Jahre usw. In Zukunft ließe sich nach jetzigem Stand nur mit Brutreaktoren ein höherer Atomstromanteil bei hinreichend niedrigen Kosten etablieren, Brutreaktoren sind aber wieder ein Thema für sich.
 

DeletedUser

Gast
Da drängt sich mir eine Frage auf: Woher wissen wir, ob es diese Reserven wirklich gibt, wenn sie noch nicht "nachgewiesen" sind?

Für Uran im Meerwasser:
3 µg/L oder drei Tonnen Uran je Kubikkilometer, hochgerechnet also etwas mehr als 4 Mrd. Tonnen. Da Uran im Meerwasser aber nicht unter "konventionell" fällt (da teuer), wird es auch erstmal nicht berücksichtigt.

Für die anderen Reserven:
Die bekannten Uranreserven der niedrigsten Gewinnungskosten-Klasse (bis 40 US$/kg U) belaufen sich auf dem Stand vom 1. 1. 2003 auf rund 2,5 Mio. t („hinreichend gesicherte Vorräte“ und „geschätzte zusätzliche Vorräte der Kategorie I“). Nimmt man die nächst höhere Kostenklasse (40–80 US$/kg U) hinzu, so steigt der Wert auf rund 3,5 Mio. t. Das sind beim heutigen Uranpreis die „Reserven“ im geologischen Sinne. Beim heutigen Jahresverbrauch von 68 000 t reichen die Reserven also für mehr als 50 Jahre. Das ist eine größere Reichweite als die vieler anderer gebräuchlicher Metalle. Unter Einschluss der obersten betrachteten Kostenklasse (80–130 US$/kg U) erhält man rund 4,6 Mio. t bekannte Uranvorräte und eine Reichweite von 67 Jahren. Als „geschätzte zusätzliche Vorräte der Kategorie I“ wird Uran in bekannten Lagerstätten erfasst, für die nicht genügend Messwerte und Bohrproben vorliegen, um sie als „hinreichend gesicherte Vorräte“ zu klassifizieren. Bei den „geschätzten zusätzlichen Vorräten der Kategorie II“ handelt es sich um Lagerstätten, deren Existenz im Einzugsbereich bekannter Vorräte aufgrund der geologischen Beschaffenheit angenommen wird; diese belaufen sich nach heutigem Kenntnisstand auf rund 2,4 Mio. t.

Darüber hinaus haben einige Länder abgeschätzt, wie viel wirtschaftlich gewinnbares Uran sich in bislang unbekannten Lagerstätten befinden dürfte. Sie stützen sich dabei auf die Kenntnis der Geologie ihres Landes und erfassen Strukturen, die nach aller Erfahrung abbauwürdige Konzentrationen von Uran erwarten lassen, z. B. bestimmte Sandstein-Formationen. Diese Kategorie wird als „vermutete Vorräte“ (englisch: „speculative resources“) bezeichnet; sie werden auf rund 7,5 Mio. t geschätzt, wobei die Zuordnung zu Kostenkategorien lückenhaft ist. Neben den bislang dargestellten Uranressourcen in „konventionellen“ Lagerstätten sind sehr große Mengen an Uran in Phosphaten und im Meerwasser zu finden. In Phosphaten sind etwa 22 Mio. t Uran enthalten, deren Gewinnungskosten auf etwa 60–100 US$/kg geschätzt werden. Zeitweise wurde Uran als Nebenprodukt der Phosphatproduktion gewonnen. Bei heutigen Uranpreisen lohnt diese Gewinnung aber nicht. Weitere 4 Mrd. t Uran sind im Meerwasser gelöst. Hier liegen die Gewinnungskosten noch höher, nämlich in der Größenordnung von 300 US$/kg. In Zukunft könnte aber auch ein Teil der unkonventionellen Uranvorkommen wirtschaftlich relevant werden.

[...]

In den heutigen Reaktoren wird nicht einmal 1 % der im bergmännisch gewonnenen Uran enthaltenen Atome tatsächlich gespalten. Die Ausbeute lässt sich durch Wiederaufarbeitung der gebrauchten Brennelemente und Wiederverwendung (Rezyklierung) des Plutoniums sowie des unverbrauchten Urans um bis zu 30 % steigern.

Quelle: Argumente Energie - Umwelt - Gesellschaft (pdf), Wie lange reicht das Uran?, November 2005

Die Quelle ist übrigens sehr informativ, kann ich jedem nur empfehlen.

Es gibt auch andere Energien wie Sonnenenergie oder Windenergie:)

Ja, z.B. Lageenergie.
 
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DeletedUser

Gast
Wie schon der dicke Engländer mit der Zigarre sagte: Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast. Auf die von dir genannten Zahlen bezogen ist anzumerken, dass hier nicht gefälscht wird, die vom Autor gezogenen Schlüsse gehen aber mitunter an der Realität vorbei.

Von mir oder des anderen Autors?
Zitier die Stelle und liefere eine passende Begründung.

Zunächst ist es sicherlich zutreffend, dass der Uranvorrat auf der Erde ausreicht, um noch für viele tausend Jahre Strom aus Kernenergie zu liefern. Hierbei muss aber nicht nur auf die gesamte Menge, sondern vielmehr auf die wirtschaftlich förderbare Menge geschaut werden. Logischerweise wurden bzw. werden zuerst die reichhaltigen Uranvorräte mit hohen Urankonzentrationen abgebaut, im Extremfall beträgt der Urananteil bis zu 20%. In Zukunft wird man gezwungen sein, Uranerze mit einem Urananteil von weniger als 0.01% abzubauen. Hierbei entstehen deutlich höhere Kosten beim Uranabbau als bisher, denn ähnlich wie bei der Ölförderung muss ein immer größerer Aufwand betrieben werden, um die verbliebenen Reste noch fördern zu können.

Die derzeitigen Erzeugungskosten werden nicht zu halten sein, es stellt sich aber die Frage, wie hoch der Kostenanstieg sein wird. Das wissen weder Befürworter noch Gegner der Kernenergie, jeder nennt natürlich die Zahlen, die ihm besser ins Konzept passen. Es ist aber nach meinem Kenntnisstand nicht zutreffend zu behaupten, dass sich ein steigender Uranpreis nur unwesentlich auf die Stromkosten auswirkt.

Das Fettgedruckte halte ich für Unsinn, da folgende Zahlen bzw. deren Größenordnung in etwa stimmen:

Mit etwa 10 % schlagen die Uranbeschaffungskosten auf den Brennstoffpreis und dieser hat weltweit nach OECD-Angaben einen Anteil von 10 bis 20 % an den gesamten Stromerzeugungskosten.

Um es einfacher zu machen, rechne ich wie in dem Beispiel auf Energie-Fakten beidesmal mit 20%.
Anteil der Gesamtkosten des Natururans: 0,2 * 0,2 = 0,04
Gesamtkosten bei Verzehnfachung des Uranpreises: (0,04 * 10) + 0,96 = 1,36

Damit steigt der Gesamtpreis je kWh um etwa 36% bei Verzahnfachung des Uranpreises (Basis war soweit ich weis 38,5 US-$ je Pfund). Da Kernkraft zur Zeit die günstigste Energieversorgung darstellt (mal abgesehen von Wasserkraft), ist eine Erhöhung des Preises um 36% nicht tragisch, Kernkraft bleibt also wettbewerbsfähig.

Zum Vergleich:
Anteil der Energieträgerkosten bei
Kohle: 40 %
Gas und Öl: 75 %

Weitere Anmerkungen:
Erstens sind Brennelemente für Kernkraftwerke vor allem ein Technikprodukt und erst deutlich nachrangig ein Rohstoffprodukt. Während beim Rohstoff selbst - wie auch bei allen anderen Rohstoffen - zukünftig eher mit einer Kostensteigerung zu rechnen ist, ist bei der Technik eher mit weiter anhaltendem Fortschritt und damit tendenziell eher mit einer Verbilligung zu rechnen. Die Brennstoffzykluskosten eines KKW werden also eher noch langsamer steigen, als in Ihrer Rechnung unterstellt.

Zweitens sind die Brennstoffzykluskosten nicht zuletzt auch das Ergebnis einer wirtschaftlichen Optimierung zwischen Uranpreis auf der einen Seite und Technikkosten auf der anderen Seite. Wenn der Uranpreis wirklich um eine Größenordnung steigen sollte, ergibt sich ein anderes wirtschaftliches Optimum der Brennelementauslegung selbst und der Kernkraftwerksauslegung insgesamt. Die Gesamtkosten würden also nochmals langsamer steigen.

Und drittens gibt es neben Uran auch noch Thorium, das prinzipiell genauso als Kernenergiebrennstoff geeignet ist wie das Uran. Wenn der Uranpreis deutlich steigen sollte, wäre recht bald der Einsatz von Thorium wirtschaftlich und er würde dann auch sicher praktisch vollzogen werden. Das würde einer weiteren Steigerung der Urankosten entgegenwirken. Thorium ist mindestens im gleichen Umfang auf der Erde vorhanden wie Uran.

Zu schnellen Brütern:
Da der Ausgangspunkt Ihrer Überlegungen aber die Frage nach der Rohstoffsicherheit des Energieträgers Uran war, möchte ich gerne auch hierzu noch eine kleine Anmerkung machen: Alle Ihre Zahlen und auch meine bisher gemachten Angaben gelten für Reaktoren vom Typ des Leichtwasserreaktors. Sie wissen wahrscheinlich, dass das Uran in einem Reaktor vom Typ des Schnellen Brüters etwa um den Faktor 60 besser ausgenutzt wird als im Leichtwasserreaktor. Daraus wird meist die Schlussfolgerung gezogen, dass der Schnelle Brüter die Rohstoffbasis der Kernenergienutzung (auf der Basis von Kernspaltungen) um den Faktor 60 streckt. Aber das ist zu kurz betrachtet. Bei Einsatz im Schnellen Brüter könnte man infolge der besseren Ausnutzung 60 Mal so teures Uran verwenden, ohne dass die Brennstoffzykluskosten wesentlich über das heutige Niveau ansteigen würden. Nun gibt es aber im Bergbau eine, aus der Erfahrung abgeleitete Daumenregel, derzufolge die zur Verfügung stehende Menge eines Rohstoffes mit dem Quadrat des zugelassenen Preises wächst. Wenn diese Daumenregel auch für Uran und über einen so großen Bereich gilt, würde der Einsatz im Schnellen Brüter die wirtschaftlich einsetzbaren Uranmengen um den Faktor 60 zum Quadrat erhöhen. Und diese größeren Uranmengen würden dann um den Faktor 60 besser ausgenutzt. Die aus dem Uran gewinnbare Energiemenge erhöht sich bei Einsatz im Schnellen Brüter daher nicht um den Faktor 60, sondern um den Faktor 60 hoch drei, das ist 216000. Mit Schnellem Brüter sind die im Uran verfügbaren Energiemengen daher praktisch unbegrenzt. Man könnte das auch so ausdrücken: Bei Einsatz des Schnellen Brüters wird die Kernenergie zu einer quasi unerschöpflichen Energiequelle. Ich glaube, dass das sogar mit ein Grund dafür ist, warum der Schnelle Brüter von Manchen so vehement abgelehnt wird. Das Argument der raschen Erschöpfung der Kernenergievorräte würde dann nämlich vollends und für jeden leicht einsehbar ad absurdum geführt.

Quelle: Energie-Fakten Wie ist der Kostenanteil von "Yellow Cake" (Uran) an den Geamtbetriebskosten eines Kernkraftwerkes ?, am 10. August 2006 veröffentlicht von Dr. E. Roth

Schlussendlich kann man nicht genau sagen wie stark der Gesamtpreis ansteigen wird. Bei jetzigem Kenntnisstand bleibt Kernkraft aber wirtschaftlich, selbst wenn der Uranpreis stark ansteigt.

Du kannst die Zahlen natürlich anfechten oder anzweifeln, dazu solltest du aber Quellen hervorbringen, die z.B. behaupten, dass der Uranpreis am Gesamtpreis einen höheren Anteil besitzt.

Eine letzte Anmerkung noch: Kernenergie hat in Deutschland einen Anteil von 11-12% an der Gesamtenergieerzeugung, weltweit liegt der Anteil bei 5-6%. Vor diesem Hintergrund erscheinen die 100 Jahre Uranvorrat (wenn wir das beim derzeitigen Uranbedarf mal als gegeben betrachten) in einem anderen Licht. Wenn der Kernenergieanteil auf 10% erhöht wird, reichen die Vorräte dann nämlich nur noch 50 Jahre, bei 20% nur noch 25 Jahre usw. In Zukunft ließe sich nach jetzigem Stand nur mit Brutreaktoren ein höherer Atomstromanteil bei hinreichend niedrigen Kosten etablieren, Brutreaktoren sind aber wieder ein Thema für sich.

Unwichtig, da der Preis für Uran solange steigen wird, bis Uran aus Meerwasser wettbewerbsfähig ist. Spätestens dann reicht Kernkraft noch wesentlich länger. Und das zu einem konstanten Preis, da Uran überwiegend zur Stromerzeugung genutzt wird. Selbst wenn der Preis für Uran stark schwankt, am Gesamtpreis ändert sich kaum etwas.

Folgende Passagen sind für die Beantwortung der Frage, wie lange die Uranvorräte reichen, irrelevant und werden erstmal nicht beantwortet:

An dieser Stelle daher auch noch einmal der Hinweis, beim Vergleich der Kosten bzw. der CO2- Emissionen von Kernenergie mit anderen Energieformen (beim Abbau der Uranerze mit niedrigem Urananteil entsteht CO2 in erheblichen Mengen) wird gerne mit den heutigen bzw. den für 2050 porgnostizierten Kosten jongliert.

Gleichzeitig werden die Kosten für regenerative Energien in Zukunft erheblich fallen, welche Erzeugerkosten wir dort in 20 Jahren haben, weiß aber niemand.

Wie gesagt, Uran ist ausreichend vorhanden, wie groß der wirtschaftlich nutzbare Anteil ist (will meinen, dass nur Anteile genutzt werden, die billiger als regenerative Energien sind), ist letztendlich Spekulation.

Atomkraft nein Danke.

Ohne Atomkraft würde kein Mensch auf der Welt leben können.
 
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DeletedUser

Gast
@ just 4 fun:


Ich habe ein paar Quellen rausgesucht, die meine Aussage, bei den Statistiken wird lustig mit Zahlen jongliert, ganz gut wiederspiegelt. Hierbei werden die CO2- Emissionen der verschiedenen Energieformen miteinander verglichen, diese spiegeln zumindest einen erheblichen Teil der Kosten der Stromerzeugung wieder

1) http://www.kernenergie.de/kernenergie/Themen/Klimaschutz/
Hier wird die durch Kernenergie entstehende CO2-Emission überraschenderweise sehr niedrig angesetzt und liegt auf einem Level mit der Wasserkraft.

2) http://www.ngo-online.de/ganze_nachricht.php?Nr=15700
Diese Quelle wird natürlich von vielen als Ökopropaganda bezeichnet werden, gleiches könnte man aber auch über Zahlen sagen, die aus "kernenergiefreundlichen" Kreisen stammen. Da liegt es im Auge des Betrachters, welchen Zahlen er mehr Glauben schenkt. Eine einseitige Betrachtung nur einer Statistik unter Ausblendung der anderen halte ich persönlich aber für falsch.

3) http://www.tagesschau.de/inland/atomenergie100.html
Diese Quelle liegt zwischen den beiden oben genannten, hier liegt die CO2-Emission der Kernenergie jedoch bereits über der CO2-Emission der Windenergie. Solarthermische Kraftwerke sind in diesen Statistiken nicht aufgeführt.
4) http://www.sueddeutsche.de/wissen/14/326877/text/
Hier steht nicht wirklich viel, allerdings wird von einer der Kernenergie aufgeschlossen gegenüber stehenden Organisation eingeräumt, dass Kernenergie und Photovoltaik in Zukunft vergleichbare Emissionswerte erreichen könnten.

Nun zur Interpretation, hier wird es wohl stets unterschiedliche Ansichten geben. Laut Quelle 3) liegt der CO2-Ausstoß bei der Kernenergie bereits heute bei ca 7-15% der Emissionen eines modernen Gaskraftwerks (25-50 vs 350 g CO2/kWh). Entsprechend viel Energie geht also bei der Uranerzeugung bzw. dem Betrieb verloren. Wenn man sich die Daten aus Quelle 1) anschaut, wird für die Kernenregie im günstigsten Fall eine Emission von 3 g CO2/kWh genannt. Bereits zwischen diesen Quellen liegt ein maximaler Faktor von fast 20, unter Berücksichtigung von Quelle 2) ist es sogar ein Faktor 40.
Unterstellen wir allen Quellen eine hinreichend wissenschaftliche Basis, sind die Unterschiede in der Bewertung also extrem groß. Wir könnten jetzt ewig mit Zahlen um uns werfen und dabei jeweils die Quellen verwenden, die uns am besten ins Konzept passen, es bleibt aber ein breiter Unsicherheitsbereich. So ist zum Beispiel davon auszugehen, dass die Kosten der Entlagerung und des Abrisses von Kernkraftwerken im wesentlichen auf Spekulationen beruht, in die "echte" Bilanz fließen diese Aspekte aber dennoch mit ein.

Nur als Denkanstoß: Wenn bei extrem Uranreichen Erzen die Urangewinnung 10% der Strompreises ausmacht, würde das gut zusammenpassen mit den in Quelle 1 genannten 3 g CO2/kWh. Bei deutlich geringeren Urananteilen (z.B. Faktor 1000-10000 geringer) könnte die Urangewinnung einen erheblichen Teil des Strompreises ausmachen. Wenn sich im Umkehrschluss die 10% auf Erze mit einem Urananteil von 0.01% beziehen, würde sich ein völlig anderes Bild ergeben.
Ich hoffe du verstehst, worauf ich hinaus will, wir wissen beide nicht, für welchen Urananteil die von dir genannten 10% zugrunde gelegt wurden. Statistiken lassen sich oft nicht sinnvoll bewerten, wenn man das Zustandekommen bzw. die Bedeutung der Zahlen nicht überprüfen kann.

Aus meiner Sicht ist folgende Aussge jedoch möglich: Kernenergie ist keinesfalls CO2-neutral, wie es viele behaupten und liegt heute bei den Emissionen in der Größenordnung einiger regenerativer Energiformen. Mit Ausnahme von Quelle 1) gehen jedoch alle Quellen von einer Steigerung der CO2-Emissionen bei der Kernenergie aus, regenerative Energien werden derzeit jedoch stetig effizienter und damit emissionsärmer.
Vor diesem Hintergrund kann ich deine Ausführungen auf diesen Beitrag (deine Antwort ist gefettet)


Zitat von Eclipse04 Beitrag anzeigen
Eine letzte Anmerkung noch: Kernenergie hat in Deutschland einen Anteil von 11-12% an der Gesamtenergieerzeugung, weltweit liegt der Anteil bei 5-6%. Vor diesem Hintergrund erscheinen die 100 Jahre Uranvorrat (wenn wir das beim derzeitigen Uranbedarf mal als gegeben betrachten) in einem anderen Licht. Wenn der Kernenergieanteil auf 10% erhöht wird, reichen die Vorräte dann nämlich nur noch 50 Jahre, bei 20% nur noch 25 Jahre usw. In Zukunft ließe sich nach jetzigem Stand nur mit Brutreaktoren ein höherer Atomstromanteil bei hinreichend niedrigen Kosten etablieren, Brutreaktoren sind aber wieder ein Thema für sich.


Unwichtig, da der Preis für Uran solange steigen wird, bis Uran aus Meerwasser wettbewerbsfähig ist. Spätestens dann reicht Kernkraft noch wesentlich länger. Und das zu einem konstanten Preis, da Uran überwiegend zur Stromerzeugung genutzt wird. Selbst wenn der Preis für Uran stark schwankt, am Gesamtpreis ändert sich kaum etwas.

Folgende Passagen sind für die Beantwortung der Frage, wie lange die Uranvorräte reichen, irrelevant und werden erstmal nicht beantwortet:



nicht nachvollziehen. Aus meiner Sicht sind CO2-Emissionen der wesentliche Parameter bei der Bewertung, ob Kernenergie notwendig ist, oder nicht. Bei fallenden Emissionen der regenerativen Energien und steigenden Emissionen durch den aufwendigeren Uranabbau macht es wirtschaftlich gesehen keinen Sinn, Uranreserven zu erschließen, bei deren Abbau mehr CO2 entsteht als bei den regenerativen Energien.
Diese Reserven sind natürlich vorhanden und man könnte sie abbauen, um noch für viele 1000 Jahre Atomstrom zu erzeugen. Sinnvoll ist es aber nur, wenn keine billigere Alternative zur Verfügung steht. Von daher sind die tatsächlich vorhandenen Reserven viel eher als irrrelevant zu bezeichnen als die wirtschaftlich nutzbaren. Ich denke aber, in diesem Punkt werden wir wohl nicht zusammenkommen ;).

Ein paar Quelle habe ich aber noch:
5) http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,612539,00.html
Hier geht es um stark sinkende Kosten in der Solarenergie und eine damit innerhalb der nächsten 5-6 Jahre zu erwartenden Netzparität; Solarstrom wäre nach diesem Szenario in absehbarer Zeit also genauso teuer wie konventioneller Strom. Bei längerfristik niedrigeren CO2-Emissionen als bei der Kernenergie sind das zumindest gute Vorraussetzungen für regenerative Energien.

6) http://www.handelsblatt.com/technologie/energie_technik/atomkraft-daempft-strompreise-nicht;2389351;2
Nach dieser Quelle würde durch eine verlängerte Laufzeit der bestehenden Atomkraftwerke der Strompreis nicht fallen.

Du beendest deine Ausführungen mit
Ohne Atomkraft würde kein Mensch auf der Welt leben können.

Bei einem Anteil an der weltweiten Energieerzeugung von 5-6% kann ich diese Aussage nicht teilen.
 
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Also ich finde die Atomkraft an sich eigentlich sehr gut. Es bleiben zwar Brennelement übrig, aber die können evt. irgendwann mal genutzt werden.

Die Kraftwerke kann man ja notfalls unter die Erde verlegen dann brauch man keine Angst mehr vor Flugzeugen und so zu haben. Der Kühlturm bleibt natürlich über der Erde von dem geht ja keine Gefahr aus.

ABER wenn ich mich richtig erinnere ist das Uran und Plutonium und was die sonst noch so in die Brennstäbe stopfen auch nicht mehr lange vorhanden. Kann euch jez aber leider nix nachweisen. Die Logik gibt mir allerdings recht, denn alles auf der Erde ist nur begrenzt verfügbar.

ALSO ABSCHLIESSEND:

Atomkraft ist keine dauerhafte Lösung
 

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vorhanden ist noch genug, die förderung davon wär aber zurzeit zu aufwendig sprich uneffizient -> teuer
 

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Gast
Ich muß mich gegen Atomkraftwerke aussprechen,

da ich das für keine gute Idee halte.

Das Risiko ist minimal, aber, wenn dann mal ein Atomkraftwerk explodiert oder

ein Atomlager tropft und sich das ganze Radioative Zeugs im Grundwasser

verteilt, wird unsere liebe Merkel mit Pferdegesicht wieder labern:

"Ja, das konnten wir nicht vorraussehen..."


Mal überlegen ;-)
 

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Gast
Ich muß mich gegen Atomkraftwerke aussprechen,

da ich das für keine gute Idee halte.

Das Risiko ist minimal, aber, wenn dann mal ein Atomkraftwerk explodiert oder

ein Atomlager tropft und sich das ganze Radioative Zeugs im Grundwasser

verteilt, wird unsere liebe Merkel mit Pferdegesicht wieder labern:

"Ja, das konnten wir nicht vorraussehen..."


Mal überlegen ;-)

Sibirien. Da ist eh niemand. Bis das dort voll ist, finden wir eine andere Möglichkeit.
 

DeletedUser107571

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das mit der höheren krebsrate ist nichts wirklich neues...interessant ist nur die these dass dies nicht an der strahlung liegen soll...
 

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Das ist wirklich keine wegweisende neue Erkenntnis, dabei ist die Frage nach dem "warum?" hier das wohl einzig wirklich bedeutende!
 

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Gast
Die Deutschen sind zu fast 80 Prozent gegen Atomenergie, aber noch immer beziehen über 90 Prozent Atomstrom. Und dass Ökostrom teuer sei, gehört in die Zeit von vorgestern. In den meisten deutschen Großstädten ist Ökostrom inzwischen preiswerter als der übliche fossil-atomar erzeugte Strom. Ich selbst bin gegen Atomkraft.
Gruß
 

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Die Deutschen sind zu fast 80 Prozent gegen Atomenergie, aber noch immer beziehen über 90 Prozent Atomstrom. Und dass Ökostrom teuer sei, gehört in die Zeit von vorgestern. In den meisten deutschen Großstädten ist Ökostrom inzwischen preiswerter als der übliche fossil-atomar erzeugte Strom. Ich selbst bin gegen Atomkraft.
Gruß

Wenn du das nicht belegen kannst, ist es sinnlos, sowas zu schreiben. Laut meinen Quellen trifft genau das Gegenteil zu.
 

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Gast
Ich weiss ja nicht ob es hier schon jemand einmal geschrieben hat; hatte keine Zeit mir hier 31 Seiten durchzulesen.....

Und zwar ist Atomkraft längst ein Auslaufmodell, und zwar aus ökonomischen Gründen. Um diese These nachzuvollziehen, muss man einen kurzen Blick in die Stromwirtschaft werfen. Also: Eine wichtige Zahl hierfür ist die 8.760 - genau so viele Stunden hat ein Jahr. Entsprechend gibt es sogenannte Grundlastkraftwerke, die 8.000 Stunden im Jahr unter Volllast laufen sollen, also praktisch rund um die Uhr. Hinzu kommen Mittellastkraftwerke, die auf 3.000 bis 6.000 Stunden ausgelegt sind. Und es gibt Spitzenkraftwerke; sie sind für weniger als 2.000 Stunden konzipiert.

Atomkraftwerke sind klassische Grundlastkraftwerke, die dadurch, dass sie hohe Fixkosten, aber geringe Betriebskosten haben, nur dann wirklich rentabel sind, wenn sie etwa 7.500-8.000 Stunden im Jahr laufen. Je weniger Stunden diese in Betrieb gehalten werden umso weniger Gewinn, bishin zu Verlusten

Ein praktisches Beispiel: Im Jahr 2008 kamen die deutschen Reaktoren im Mittel auf nur noch 6.820 Stunden. Und die derzeitige Auslastung ergibt auf das Jahr hochgerechnet sogar kaum 6.000 Stunden. Von den angestrebten 8.000 Stunden ist man somit schon weit entfernt. Schmerzlich ist dies für die Betreiber: Jede Stunde weniger bringt Mindereinnahmen von rund 50.000 Euro - pro Kraftwerk.

Doch warum ist dies der Fall? Weil sich irgendjemand auch nur einen Dreck darum kümmert, was die Menschen von Atomstrom halten und nun den Atomstrom langsam abschaffen will? Nein. Es sind die erneuerbaren Energien, die sich an dieser Stelle bemerkbar machen; sie kappen die Betriebszeitenden der eigentlichen Grundlastkraftwerken und machen sie damit sukzessive unrentabel. Nicht eure Meinung hat Bedeutung, lediglich die Gewinne.
Warum die erneuerbaren Energienen wie Wind / Solar usw. Schuld am langsamen verdrängen der Atomkraft ist, ist schnell gesagt:
Energie aus Wind ist in etwa 2000 Stunden pro Jahr nutzbar, und in genau jener Zeit sind die Atomkraftwerke nicht mehr brauchbar.
Würde man eine vernunftgeleitete Energiepolitik verfolgen, müssten schon heute alle anderen Energien weichen, wenn Ökostrom ins Netz eingespeist wird.

In anderen Worten: Jede Solarstromanlage und jede weitere Kilowattstunde Windstrom sind schon für sich genommen ein weiterer Schritt in Richtung Atomausstieg - ganz egal, um welches Land es sich handelt oder wie die Bevölkerung zum Atomstrom steht.

Grundlastkraftwerke(dazu gehört übrigens auch Kohle) mutieren damit zwangsläufig zu Mittellastkraftwerken. Ökonomen mit Weitblick wissen schon lange, dass es in Zukunft keine Grundlastkraftwerke mehr geben wird. In der Mittellast sind Atommeiler jedoch gleichermaßen unpraktikabel und unrentabel - und werden daher von Antlitz der Erde getilgt werden. Zum Trauern aller Staaten die dumm genug waren, diese Geldfresser aufzubauen.

Ihr wollt Beispiele dafür, dass Atomstrom eine bloße Idiotie darstellt? : Margaret Thatcher privatisierte vor zwanzig Jahren die britische E-Wirtschaft, bleibt aber auf den Atomkraftwerken sitzen. Der Grund ist simpel: Die potenziellen Investoren sehen erstmals die geheimen Bilanzen und wenden sich mit Grausen. Eine Atomwirtschaft, die in einem ihrer Mutterländer fünfzig Jahre lang rote Zahlen produziert hat! Thatcher, "Vorreiterin des freien Marktes", muss eine Sondersteuer auf Kohle einführen und in den Atomsektor abzweigen, um ihn am Leben zu erhalten. Auch Tony Blair schenkt den atomaren Stromerzeugern noch unvorstellbare fünf Milliarden Pfund, muss sich wegen dieser ungeheuerlichen Marktverzerrung sogar vor der EU-Wettbewerbsbehörde verantworten. Kommt aber ungeschoren davon, weil EURATOM (an dem auch wir Österreicher mitzahlen - Trotz Atomverbot auf Verfassungsrang) für den Atomsektor ähnliche Privilegien vorsieht wie die USA. Dort aber war Präsident Reagan, Thatchers geistiger Zwillingsbruder, zwar auch sehr für die Atomenergie, aber noch mehr ein ehrlicher Vertreter der Markwirtschaft - und hat sich geweigert, die notleidende Atomwirtschaft mit Steuergeld zu retten. Resultat: Beinahe-Bankrott und riesiger Aktien-Verfall einiger EVUs sowie eine Reihe von AKW-Ruinen. Seit 1974 hat es in den USA keinen neuen AKW-Auftrag mehr gegeben, der nicht später storniert wurde - aus ökonomischer Einsicht, nicht aus ethischen Überlegungen. Und als George W. Bush 2005 eine Renaissance der Atomkraft ankündigte, war der erste Ruf der Interessenten nach - Subventionen. Das Märchen vom billigen Atomstrom basiert also auf der Unverschämtheit der wenigen, die an Bau und Betrieb von Atomanlagen verdienen wollen und auf der Ahnungslosigkeit von uns allen.

Noch zwei Details aus England: Für Abbruchkosten werden demnächst hundert Milliarden Euro fällig. Und das riesige Nuklearzentrum in Sellafield hat jüngst (März 2009) Annoncen aufgegeben, um pensionierte Mitarbeiter zu finden, die sich vielleicht noch erinnern, wo dort Atommüll vergraben wurde ...

Mfg!
 
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