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Kommunismusfragestunde

DeletedUser68249

Gast
einen Schritt weiter: "fremd" gibts nicht mehr. Es werden Kinder in die Gemeinschaft aller geboren. Die genetischen Mütter sind sozusagen "Leihmütter" der Gesellschaft. Sie besitzen nicht das Kind, das sie geboren haben, sondern sie übernehmen die Verantwortung für alle Kinder. Die Männer versuchen nicht, sich mit ihrem männlichen Kind zu klonen, sich sozusagen unsterblich zu machen, oder in dem armen Jungen sozusagen ihre Zweitchance zu sehen, ihre vermeintlichen Lebensversäumnisse nachzuholen, sondern sie sehen in den Kindern einfach die nächste Generation, die die Menschheit fortführt mit dem Wissen der Alten und der Neugier der Jugend. Kinder werden nicht zu Abbildern ihrer genetischen Eltern, sondern zu Abbildern der gesamten Gemeinschaft, was ihre Möglichkeiten und Fähigkeiten erheblich erweitert.
Das Loslassen vom Besitz ist natürlich für die meisten erstmal sehr schwer vorstellbar, die praktische Umsetzung scheint erst recht völlig unmöglich.
Aber genau darum geht es: nicht sagen "geht nicht, weil nach meinem Bewusstsein unmöglich", sondern versuchen, sein Bewustsein etwas zu entfesseln, erstmal gedanklich zu befreien. Wenn das mal geschafft ist, sieht die Praxis schon nicht mehr so völlig unerreichbar aus.

Im Grunde hat er damit Recht. Aber im Detail.......

Junge Menschen sollten nicht als Besitz gelten. Das ist Sklaverei und mit der Grund, warum wir diese Menge Leid in unserer Gesellschaft haben.
Dass Eltern die von ihnen geborenen jungen Menschen benutzen und eigene Interessen in und an sie haben ist dabei einer der wichtigsten Teilaspekte.
Die nächste Generation sind die jungen Menschen auch nicht, sie sind Menschen, warum MÜSSEN wir zwanghaft Erwartungen an sie haben? Sie sind keine Abblider und hoffentlich schon garnicht die der Gesellschaft! Erweitern wir die Freiheit doch nicht nur, lassen wir sie uneingeschränkt!
Die Praxis ist nicht leicht besonders, weil es NEULAND ist, bisher sind junge Menschen NICHT frei!
Die Praxis wird noch unmöglicher, weil sie es nicht sein soll. Die Erzeuger sehen IHRE KINDER als ihren Besitz, sie halten es für ihr RECHT Ansprüche an sie zu haben. Am wichtigsten aber, sie BRAUCHEN die jungen Menschen als IHR Kinder um ihre psychologische Integrität zu wahren.

Junge Menschen als Menschen zu betrachten und nicht als Heranwachsende, Un-Personen und Besitz kann funktionieren, ist aber in unserer Gesellschaft sehr schwer.

Dabei ist dringend zu beachten, dass junge Menschen in den ersten 3 Jahren stabile, verlässliche und reflektierte Bezugspersonen benötigen und Ablösungen langsam und behutsam ausgeführt werden - alles andere erzeugt Bindungsschäden.
 

DeletedUser

Gast
Sie sind keine Abblider und hoffentlich schon garnicht die der Gesellschaft! Erweitern wir die Freiheit doch nicht nur, lassen wir sie uneingeschränkt!

Kinder "uneingeschränkt" lassen ist nicht möglich und auch überhaupt nicht wünschenswert. Jede Interaktion mit der Umwelt, mit anderen Personen, mit Tieren hinterläßt Spuren, Eindrücke, Erfahrungen und das muss, das soll ja auch so sein. Das ist Lernen. Insofern spreche ich von einem Abbild der Gesellschaft, in der das Kind aufwächst. Diese Gesellschaft wird dem Kind unweigerlich ihren Stempel aufdrücken, auch wenn das Kind sich "frei entfalten" kann, wobei das noch die Frage ist, was hier "frei" bedeutet. Jedenfalls ist diese Form des Heranwachsens dem in einer Kleinfamilie vorzuziehen, weil die Gefahr des "Klonens" damit abgewendet ist.

Die Praxis wird noch unmöglicher, weil sie es nicht sein soll. Die Erzeuger sehen IHRE KINDER als ihren Besitz, sie halten es für ihr RECHT Ansprüche an sie zu haben. Am wichtigsten aber, sie BRAUCHEN die jungen Menschen als IHR Kinder um ihre psychologische Integrität zu wahren.
Genau! Das müssen sie sich abgewöhnen, sie müssen ihre Integrität anderweitig entwickeln und festigen, nicht auf dem Rücken der Kinder.
Wirklich schwierig, das in die Köpfe zu kriegen.
 

DeletedUser68249

Gast
Kinder "uneingeschränkt" lassen ist nicht möglich und auch überhaupt nicht wünschenswert. Jede Interaktion mit der Umwelt, mit anderen Personen, mit Tieren hinterläßt Spuren, Eindrücke, Erfahrungen und das muss, das soll ja auch so sein. Das ist Lernen. Insofern spreche ich von einem Abbild der Gesellschaft, in der das Kind aufwächst. Diese Gesellschaft wird dem Kind unweigerlich ihren Stempel aufdrücken, auch wenn das Kind sich "frei entfalten" kann, wobei das noch die Frage ist, was hier "frei" bedeutet.
Uneingeschränkt bedeutet nur, ohne Zielgerichtete Tätigkeiten, die nur zu dem Zwecke getan werden um etwas in der Psyche des jungen Menschen fest zu legen.(Erziehung y u no?)
Eindrücke hinterlassen Spuren, aber keine Inrojektion von "Gewissensinstanzen" in der Psyche, was Erziehung sehr wohl tut (auch wenn die Gesellschaft erzieht)
Frei bedeutet frei von Introjektion und damit flexibel.

Jedenfalls ist diese Form des Heranwachsens dem in einer Kleinfamilie vorzuziehen, weil die Gefahr des "Klonens" damit abgewendet ist.
Naja.......
Dem kann ich nur bedingt zustimmen bis so ca. zum 3-4 Lebensjahr benötigt ein junger Mensch einen Kreis aus wenigen stabilen Bezugspersonen, sonst kann es zu Bindungsproblemen kommen.
 

DeletedUser

Gast
Das sagtest du und das mag auch stimmen. Es ließe sich ja auch in Großfamilien bewerkstelligen.

Eindrücke hinterlassen Spuren, aber keine Inrojektion von "Gewissensinstanzen" in der Psyche, was Erziehung sehr wohl tut (auch wenn die Gesellschaft erzieht)
Frei bedeutet frei von Introjektion und damit flexibel.
Das wäre absolut wünschenswert. Zumindest werden sie in einer ideologiefreien Gesellschaft schon mal nicht mit Ideologie indoktriniert. Ich bin mir aber nicht sicher, ob man Nicht-Erziehung völlig moralfrei hinbekommt. Kleines Beispiel: wenn ein Kleinkind mangels Wissen ein Tier quält werden wohl auch die anarchischen Bezugspersonen nicht tatenlos zusehen. Ihr Einschreiten aber würde eine Introjektion einer Gewissensinstanz bedeuten.

Ich bin ja alles andere als ein lupenreiner Anarchist, schön wärs ja, aber man hat schließlich sein kapitalistisch geprägtes Bewusstsein. Man kämpft sich halbwegs frei, aber wie nun ein echtes anarchisches Bewusstsein aussehen mag, darüber kann man eigentlich nur spekulieren. Kinder nicht als Besitz zu sehen und als solchen zu behandeln wär ja schon mal ein guter Anfang, der durchaus auch im Hier und Jetzt möglich ist.
 

DeletedUser

Gast
Was hier noch keiner erwähnt hat ist, dass ein weiterer Vorteil der direkten Erziehung durch die Eltern (ja, ich bin gegen Krippe (zumindest im übertriebenem Umfang), gegen Ganztagsschulen und gegen eine "Erziehung durch die Gesellschaft"), nämlich, dass sichergestellt wird, dass die Kinder in unterschiedlichen Meinungsbildern erzogen werden, d.h. die Eltern des einen sind Kommunisten, hören was die über die Welt denken, die Eltern des anderen sind grün, die des nächsten konservativ usw. Da während der Kindheit auch die Einflüsse und politischen Meinungen der anderen einfließen, ist der Standpunkt der Eltern nicht so tief eingefleischt, dass die Pubertät das Kind nicht dazu zwingt, über die Meinung der Eltern nachzudenken und sich so seine eigene zu bilden. Dadurch wird garantiert, dass das Kind nicht durch die gesamte Gesellschaft wie im Kommunismus ein Meinungsbild eingepredigt bekommt sondern sich ein eigenes, aus seiner Sicht günstiges politisches Meinungsbild suchen.
Andernfalls wird das Kind nach der gerade in der Gesellschaft herrschenden Meinung oder der herrschenden Partei erzogen, die nicht umbedingt richtig (wie z.B. im Kommunismus, die Kommis unter euch sind doch zumindest gegen eine Diktatur) sein muss, sei es aus Machtinteressen oder aus Dummheit (die Weißen waren während der Zeit des Kolonialismus davon überzeugt, dass sie den Schwarzen helfen würden, sie sahen es als ihre Pflicht, ihnen zu helfen).

Ein kleiner Gedanke am rande - jetzt zerfetzt mich weil irgendwer das schon geschrieben hat und ich es leider überlesen habe ^^
 

DeletedUser133127

Gast
Ich verstehe deine Argumentation nicht, denn du gehst davon aus, dass Eltern verschiede poltische, moralische, ethische, philosophische und weitere Standpunkte haben:

d.h. die Eltern des einen sind Kommunisten, hören was die über die Welt denken, die Eltern des anderen sind grün, die des nächsten konservativ usw.

Gleichzeitig schreibst du aber, dass du die Gefahr einer indoktrinierten Erziehung nicht in "der direkten Erziehung der Eltern", sondern eher in der "Erziehung durch die Gesellschaft" siehst:

Was hier noch keiner erwähnt hat ist, dass ein weiterer Vorteil der direkten Erziehung durch die Eltern (ja, ich bin gegen Krippe (zumindest im übertriebenem Umfang), gegen Ganztagsschulen und gegen eine "Erziehung durch die Gesellschaft")

Liegt dazwischen nicht ein Widerspruch? Würde das nicht eher FÜR eine vergesellschaftete Erziehung sprechen?

Die Gesellschaft schafft schließlich erst eine Vielfalt der Meinungen.
Die Familie, in der ein Kind aufwächst, kann natürlich auch mit verschiedenen Standpunkten gespickt sein - die Gesamtheit der Meinungen in der Gesellschaft bleibt aber "vielfältiger" und sie ist damit objektiver als der kleine Kreis einer Familie.

So, nun zu den Vorwürfen, die du an den Kommunismus stellst:
Wie begründen sich diese?
Wie kommst du auf die These, dass dem Menschen im kommunistischen Zustand EIN Meinungsbild aufgezwängt wird?
Ziehst du diese Schlüsse aus der Geschichte?
 

DeletedUser

Gast
supero schrieb:
Ein kleiner Gedanke am rande - jetzt zerfetzt mich weil irgendwer das schon geschrieben hat und ich es leider überlesen habe ^^
Nein, diesen konkreten Müll hat noch keiner geschrieben, also sorge dich nicht deswegen, deswegen nicht...
Kannst von Glück reden, dass Alastor dich schon auf seine schonende Weise fertig gemacht und mir praktisch nichts übrig gelassen hat.

@reisone:

die Weißen waren während der Zeit des Kolonialismus davon überzeugt, dass sie den Schwarzen helfen würden, sie sahen es als ihre Pflicht, ihnen zu helfen

Wie soll man da noch friedlich bleiben, kannste mir das mal erklären?
 

DeletedUser68249

Gast
Was hier noch keiner erwähnt hat ist, dass ein weiterer Vorteil der direkten Erziehung durch die Eltern (ja, ich bin gegen Krippe (zumindest im übertriebenem Umfang), gegen Ganztagsschulen und gegen eine "Erziehung durch die Gesellschaft"), nämlich, dass sichergestellt wird, dass die Kinder in unterschiedlichen Meinungsbildern erzogen werden, d.h. die Eltern des einen sind Kommunisten, hören was die über die Welt denken, die Eltern des anderen sind grün, die des nächsten konservativ usw. Da während der Kindheit auch die Einflüsse und politischen Meinungen der anderen einfließen, ist der Standpunkt der Eltern nicht so tief eingefleischt, dass die Pubertät das Kind nicht dazu zwingt, über die Meinung der Eltern nachzudenken und sich so seine eigene zu bilden. Dadurch wird garantiert, dass das Kind nicht durch die gesamte Gesellschaft wie im Kommunismus ein Meinungsbild eingepredigt bekommt sondern sich ein eigenes, aus seiner Sicht günstiges politisches Meinungsbild suchen.
Andernfalls wird das Kind nach der gerade in der Gesellschaft herrschenden Meinung oder der herrschenden Partei erzogen, die nicht umbedingt richtig (wie z.B. im Kommunismus, die Kommis unter euch sind doch zumindest gegen eine Diktatur) sein muss, sei es aus Machtinteressen oder aus Dummheit (die Weißen waren während der Zeit des Kolonialismus davon überzeugt, dass sie den Schwarzen helfen würden, sie sahen es als ihre Pflicht, ihnen zu helfen).

Ein kleiner Gedanke am rande - jetzt zerfetzt mich weil irgendwer das schon geschrieben hat und ich es leider überlesen habe ^^

was ein Müll........sorry, aber die ganzen fehl-ideen, in dem Absatz zu korrigieren, da müsste ich ja fast jeden satz zerlegen.
 

DeletedUser133127

Gast
Neue Frage @int

Ist Liebe in dem Zustand, den du als Ideal beschreibst (Anarchie war das das doch) existent?
 

DeletedUser

Gast
Ich hoffe es, verhindern lassen sich Gefühle zumindest nicht. Allerdings ist doch nicht als selbstverständlich vorauszusetzen, dass Liebe automatisch zu Besitzdenken führt. Die assoziative Verbindung von Liebe als Gefühl und monogamer Lebensweise schiebe ich nicht dem Urknall, sondern der bürgerlichen Moral in die Schuhe.
 

DeletedUser133127

Gast
Ich hoffe es, verhindern lassen sich Gefühle zumindest nicht. Allerdings ist doch nicht als selbstverständlich vorauszusetzen, dass Liebe automatisch zu Besitzdenken führt. Die assoziative Verbindung von Liebe als Gefühl und monogamer Lebensweise schiebe ich nicht dem Urknall, sondern der bürgerlichen Moral in die Schuhe.

Aber die Bezeichnung von "meine Geliebte", "mein Geliebter" bleibt, oder?
 

DeletedUser

Gast
Aber die Bezeichnung von "meine Geliebte", "mein Geliebter" bleibt, oder?

Possesivpronomen verschwinden aus dem Bewusstsein und damit aus dem Sprachgebrauch, gerne auch umgekehrt oder ganz anders, Hauptsache, dass!

Holy schrieb:
Das Problem ist doch, dass "wirkliche Liebe" subjektiv ist. Der total eifersüchtige Prügel-Ehemann denkt doch von sich selbst, dass auch er "wirkliche Liebe" verbreitet.

Das stimmt, dabei braucht es noch nicht mal diesen Ehemann, es geht noch viel liebevoller: vielleicht kann man sich das heute nicht mehr vorstellen, aber es ist nur ca. 35 Jahre her, da prügelte das deutsche Großbürgertum seine Kinder mit den Worten "ich schlage dich nur aus Liebe!" und meinte es genau so.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
Ich verstehe deine Argumentation nicht, denn du gehst davon aus, dass Eltern verschiede poltische, moralische, ethische, philosophische und weitere Standpunkte haben:



Gleichzeitig schreibst du aber, dass du die Gefahr einer indoktrinierten Erziehung nicht in "der direkten Erziehung der Eltern", sondern eher in der "Erziehung durch die Gesellschaft" siehst:



Liegt dazwischen nicht ein Widerspruch? Würde das nicht eher FÜR eine vergesellschaftete Erziehung sprechen?

Die Gesellschaft schafft schließlich erst eine Vielfalt der Meinungen.
Die Familie, in der ein Kind aufwächst, kann natürlich auch mit verschiedenen Standpunkten gespickt sein - die Gesamtheit der Meinungen in der Gesellschaft bleibt aber "vielfältiger" und sie ist damit objektiver als der kleine Kreis einer Familie.

Ich sehe da leider keinen Wiederspruch - denn ich habe ja bereits begründet, warum die Eltern allein dem Kind keine Doktrin aufzwingen können (Pubertät, Kontakt mit anderen Idealen), sondern dieser Person nur sämtliche Argumente, die für die Meinung der Eltern spricht, aufzwingen werden.
Gehen wir jetzt davon aus, dass das Kind in der Gesellschaft aufgezogen wird: Würde das Kind in die Nähe von Nazis, von Linken, von Radikalen aller Gruppen gelangen? Nein, der Staat würde genau dies verbieten, um das Kind gestern Kapitalistisch/Kommunistisch, heute Sozialmarktwirtschaftlich, morgen wie auch immer erziehen, je nachdem, welche politische Meinung gerade vorherrscht. Und würde das Kind in einem Land geboren, das z.B. eine Diktatur hat, würden die Gesellschaft es gemäß der vorherrschenden Meinung, nämlich das Gaddafi und Al-Assad Helden seien, das Putin unsere einzige Hoffnung und das Mao Tse-Tung der größte Volksheld war, den China ja hatte, erzogen werden. Was u. U. nicht die "richtige" Meinung ist. Bei einer direkten Erziehung durch die Eltern könnten die Eltern ihren Kindern wenigstens von den Verbrechen der Diktatoren berichten. Und wir im Westen sind nun mal auch nicht unfehlbar.


Zwatsch schrieb:
was ein Müll........sorry, aber die ganzen fehl-ideen, in dem Absatz zu korrigieren, da müsste ich ja fast jeden satz zerlegen.

Tu das bitte, sonst kann ich dir nicht erklären, was du nicht richtig verstanden hast.



Alastor Moody schrieb:
So, nun zu den Vorwürfen, die du an den Kommunismus stellst:
Wie begründen sich diese?
Wie kommst du auf die These, dass dem Menschen im kommunistischen Zustand EIN Meinungsbild aufgezwängt wird?
Ziehst du diese Schlüsse aus der Geschichte?

Ja, denn im Kommunismus in Russland und der DDR gab es doch (korrigiert mich, wenn ich mich irre) nicht zu wenig politische Gefangene (oder in China politische Tote). Den Menschen wurde durch geschickte Propaganda Feindbilder z.B. gegenüber "Reichen" und den "imperialistischen Mächten" auferlegt. In der modernen, liberalen Gesellschaft kann man eine Person fragen, ob sie mit unserer indirekten Demokratie übereinstimmt oder sie sich lieber eine direkte Demokratie , eine faschistische Diktatur, den demokratischen Kommunismus wünschen würde. Natürlich kann sie erst einmal nichts Antidemokratisches fordern, doch sollte tatsächlich der Fall eintreten, dass der Großteil des Volkes aus guten Gründen dieser Meinung ist, würde es zu tatsächlichen Veränderungen kommen.
 

DeletedUser133127

Gast
Ja, denn im Kommunismus in Russland und der DDR gab es doch (korrigiert mich, wenn ich mich irre) nicht zu wenig politische Gefangene (oder in China politische Tote). Den Menschen wurde durch geschickte Propaganda Feindbilder z.B. gegenüber "Reichen" und den "imperialistischen Mächten" auferlegt. In der modernen, liberalen Gesellschaft kann man eine Person fragen, ob sie mit unserer indirekten Demokratie übereinstimmt oder sie sich lieber eine direkte Demokratie , eine faschistische Diktatur, den demokratischen Kommunismus wünschen würde. Natürlich kann sie erst einmal nichts Antidemokratisches fordern, doch sollte tatsächlich der Fall eintreten, dass der Großteil des Volkes aus guten Gründen dieser Meinung ist, würde es zu tatsächlichen Veränderungen kommen.

Russland und die DDR waren nicht kommunistisch. Allein die Tatsache, dass der es der kommunistische Zustand die Existenz von Gewaltmonopolen, also Staaten ausschließt, sollte dir dieses Faktum verdeutlichen.

Menschen kann man immer fragen, was sie sich für eine politische Ordnung vorstellen, egal ob in der Diktatur oder in der liberalen Demokratie, wofür diese These also als Argument dienen soll, ist mir schleierhaft.

Welche Möglichkeiten hat das Volk heutzutage, Veränderungen herbeizuführen?
Welche Möglichkeiten hat es überhaupt an politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und anderen Entscheidungsprozessen mitzuwirken?

Beantworte dir mal selber diese Fragen, - dann siehst du, dass deine letzte These sehr schwer durch Argumente zu bekräftigen ist.
 
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Gast
@supero:
Mit "Russland" meinst du wohl die "UDSSR", die "Union der sozialistischen Sowjetrepubliken", also nix Kommunismus (Sozialismus allerdings auch nicht wirklich).
Allein schon deswegen wäre es für den Satelliten "DDR" schwer geworden, kommunistisch zu werden, und sie wurden es ja auch nicht (in Ansätzen sozialistischer als die Mama, aber bei den Ansätzen bliebs dann auch)
 

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Gast
Russland und die DDR waren nicht kommunistisch. Allein die Tatsache, dass der es der kommunistische Zustand die Existenz von Gewaltmonopolen, also Staaten ausschließt, sollte dir dieses Faktum verdeutlichen.

Das ist sicher korrekt, wenn wir nur die Urtheorie des Kommunismus betrachten, aber in der praktischen Durchführung ist ein Staat ohne Regierung nicht möglich, solange es nicht jedem Einzelnen der Bevölkerung absolut fremd wäre, zu stehlen oder zu töten (wie wollt ihr das erreichen?). Um dies zu verhindern, ist eine gewisse Staatsmacht notwendig. Der Urkommunismus ist eine Utopie, Russland, die DDR oder der demokratische Kommunismus der Linken sind die Versuche einer praktischen Umsetzung.
Insofern kann man nur sagen: Der Urkommunismus wäre natürlich eine schöne Sache, doch er lässt sich leider nicht umsetzen, weswegen ich bei meinen Argumentationen beim durchführbaren Kommunismus bleibe (es hilft doch kein Rumjammern, dass es doch so toll wäre, solange es nicht realisierbar ist). Mit der Utopie allein wird man in der Praxis nicht weiterkommen. Und im durchführbaren Kommunismus ist die Staatsgewalt natürlich notwendig.


Menschen kann man immer fragen, was sie sich für eine politische Ordnung vorstellen, egal ob in der Diktatur oder in der liberalen Demokratie, wofür diese These also als Argument dienen soll, ist mir schleierhaft.

Welche Möglichkeiten hat das Volk heutzutage, Veränderungen herbeizuführen?
Welche Möglichkeiten hat es überhaupt an politischen, rechtlichen, wirtschaftlichen und anderen Entscheidungsprozessen mitzuwirken?

Es hat eine ganze Reihe von Möglichkeiten. Erst einmal die Wahlen, bei denen das Volk die grobe Richtung der Politik bestimmen kann. Dann die aktive Beteiligung durch Bürgerinitiativen in der regionalen Politik (Teilnahme an öffentlichen Disskusionen, Sammlung von Unterschriften etc) und öffentlichen Protesten in der bundesweiten Politik (Nehmen wir z.B. Stuttgard 21 - durch ausreichende Proteste gelang es den Bürgern, dass eine Volksabstimmung stattfindet, in welcher dann geprüft wird, ob die Wünsche der Protestierenden den Wünschen der Bevölkerung entsprechen).
 

DeletedUser

Gast
@supero:
Mit "Russland" meinst du wohl die "UDSSR", die "Union der sozialistischen Sowjetrepubliken", also nix Kommunismus (Sozialismus allerdings auch nicht wirklich).
Allein schon deswegen wäre es für den Satelliten "DDR" schwer geworden, kommunistisch zu werden, und sie wurden es ja auch nicht (in Ansätzen sozialistischer als die Mama, aber bei den Ansätzen bliebs dann auch)

Naja... Was heißt Sozialismus schon?
Schon in den zwanziger Jahren ließ der Soziologe Werner Sombart in einem Seminar alle damals bekannten Definitionen von Sozialismus ausarbeiten, und kam auf die Zahl von 260., sagt das Wiki zu dem Thema und man kann die DDR oder die Sowjets sicher einer von den vielen Definitionen (z.B. Realsozialismus) zuordnen.

Aber der Begriff "Sozialismus" ist sowieso nichtssagend, deshalb unbrauchbar...

Zum Theme "Gesellschaftserziehung":
Ich finde die Argumente die dafür sprechen eigentlich ganz gut, aber ich denke dafür fehlt es dem Staat/der Gesellschaft einfach an Geld. Deshalb wird das wohl mit Erziehung in der Gesellschaft nichts werden ;)
 

DeletedUser

Gast
@supero:
Mit "Russland" meinst du wohl die "UDSSR", die "Union der sozialistischen Sowjetrepubliken", also nix Kommunismus (Sozialismus allerdings auch nicht wirklich).

Definition des Sozialismus (Auszug aus Wikipedia):
"Der Begriff [...] umfasst die Breite Palette von Anarchismus über Parlamentarismus und Demokratie akzeptierenden sozialdemokratischen [...] bis zu kommunistisch-totalitären oder autoritären Systemen..."


Und wir sind uns wahrscheinlich einig, dass es sich im Falle der UdSSR weder um Anarchismus noch um ein Demokratie akzeptierendes sozialdemokratisches System gehandelt hat.


Edit: Da war wohl jemand scheller als ich ^^
 
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Gast
Ich hätte an deiner Stelle eher "autoritär" fett markiert, weil sonst regen sich die Linken hier sicher über das Wort Kommunismus auf :)
 

DeletedUser68249

Gast
Nun gut, da ich grad Zeit habe:

direkten Erziehung
Erziehung an sich ist schon eine Garantie dafür, dass eine Person in ihrer Entwicklung eingeschränkt wird - das mal vorweg.

Was hier noch keiner erwähnt hat ist, dass ein weiterer Vorteil der direkten Erziehung durch die Eltern, nämlich, dass sichergestellt wird, dass die Kinder in unterschiedlichen Meinungsbildern erzogen werden, d.h. die Eltern des einen sind Kommunisten, hören was die über die Welt denken, die Eltern des anderen sind grün, die des nächsten konservativ usw.
Wenn ein junger Mensch hauptsächlich von den Erzeugern erzogen wird, dann garantiiert das EINE Idee über die Welt - wo sollen denn mehrere her kommen bei diesem EINEN jungen Menschen, mit seinem EINEN Paar Erzeugern?

Da während der Kindheit auch die Einflüsse und politischen Meinungen der anderen einfließen, ist der Standpunkt der Eltern nicht so tief eingefleischt, dass die Pubertät das Kind nicht dazu zwingt, über die Meinung der Eltern nachzudenken und sich so seine eigene zu bilden.
Wer sind denn die "Anderen"? Und wird mit deren Einfluss die Erziehung nicht doch ver-Gesellschaftet? Oben lehnst du das noch ab.
Weiter wirds dann kurios!
Der junge Mensch soll NICHT seine eigene Meinung Bilden, sondern am Besten die der Eltern kopieren, obwohl sie ja nicht so eingefleischt sein soll?
Das ist ja nen Schmarrn........

Dadurch wird garantiert, dass das Kind nicht durch die gesamte Gesellschaft wie im Kommunismus ein Meinungsbild eingepredigt bekommt sondern sich ein eigenes, aus seiner Sicht günstiges politisches Meinungsbild suchen.
Und dann soll es der junge Mensch doch ein eigenes Meinungsbild haben?
Int meint ja nicht eine Gesellschaft solle den jungen Menschen indoktrinieren, sondern, es soll durch die Verteilung der Erziehungsgewalt genau das Gegenteil erreicht werden.

Andernfalls wird das Kind nach der gerade in der Gesellschaft herrschenden Meinung oder der herrschenden Partei erzogen, die nicht umbedingt richtig sein muss, sei es aus Machtinteressen oder aus Dummheit
Die der Erzeuger ist aber "richtiger"?
 
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