• Hallo Besucher!

    Du bist neu im Forum? Dann registriere dich hier, um Diskussionen beizutreten oder eigene Themen zu erstellen. Für die Registrierung ist es erforderlich, dass du einen Spielaccount bei Die Stämme hast.

    Andernfalls kannst du dich hier direkt einloggen.

    Falls du dein Passwort vergessen hast, kannst du hier ein neues Passwort anfordern.

Griechenland

DeletedUser83251

Gast
@Klabi:
Was passiert denn wenn man es nicht einhält? (vor allem im Bezug zum Völkerrecht) Wo genau läuft man dann hin und sagt, bitte durchsetzen, danke...
 

DeletedUser

Gast
Für Völkerrecht ist der Internationale Gerichtshof in Den Haag zuständig. Griechenland hat den IGH anerkannt, darf also angeklagt werden.
 

DeletedUser83251

Gast
Für Völkerrecht ist der Internationale Gerichtshof in Den Haag zuständig. Griechenland hat den IGH anerkannt, darf also angeklagt werden.

Es geht ums durchsetzen ;)
Man sieht doch an Russland was Völkerrechtliche Verträge Wert sind (auch wenn das natürlich ein Extrembeispiel ist)
 

DeletedUser

Gast
Ich finde es erschreckend, dass du hier von der rechtlichen Seite sprichst und zugleich davon, dass Verträge ja egal seien. Spätestens hier ist dein Argumentation absurd. Denn rechtlich gesehen gilt der allgemeine Rechtsgrundsatz "pacta sunt servanda". Von der rechtlichen Seite sprechen zu wollen und elementare Grundsätze einfach nebenbei für falsch bzw egal zu erklären ist schon ein starkes Stück. ..

Du scheinst meinen Post missverstanden zu haben, denn ich sprach vom internationalen Recht. Und hier sieht es nun einmal gänzlich anders aus als beim staatlichen (z.B. wegen des Souveränitätsprinzipes der Staaten). Daher auch das Wort "international". Es geht hier um Verträge zwischen souveränen Staaten, nicht um Privatpersonen bzw. (internationale) Unternehmen.

Nebenbeibemerkt ist dieser Grundsatz auch Teil des Völkergewohnheitsrechts, was vom IGH- Statut als eine Rechtsquelle des Völkerrechts verstanden wird.

Das Völkerrecht ist ein perfektes Beispiel eines "Gentlemen's Agreement": Jeder Staat verstößt jeden Tag gegen mindestens irgendeinen Teil des Rechts. Es wird sich aber von den Staaten selber (bzw. in den entsprechenden Organen) ausgesucht, was genau angeklagt wird.
Die Staaten unterwerfen sich selber dem Völkerrecht und den entsprechenden Institutitonen, sie können des aber auch sein lassen (siehe Staaten, die Den Haag nicht anerkennen).
Wieso trotz allem, dass internationales Recht ein ziemlich wackliges Stück ist, das auf Selbstunterwerfung beruft, die Staaten möglichst wert drauf legen, Verträge einzuhalten, kann dir z.B. die Spieltheorie anschaulich nahelegen.

edit: Anschauliches Beispiel in der Staatentheorie und im internationalen Recht bzgl. dieser Problematik ist btw auch das Kyoto-Protokoll. Wenn man sich alles drum herum mal durch liest und auch, was davon wann und wie umgesetzt wurde, veranschaulicht das sehr gut die Problematik.

Für Völkerrecht ist der Internationale Gerichtshof in Den Haag zuständig. Griechenland hat den IGH anerkannt, darf also angeklagt werden.

Und wer setzt es durch?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
Der IGH kann Gesetze beschließen, die das Land dann übernehmen muss. Diesem muss das entsprechende Land jedoch während der Verhandlung erlauben. Hat bisher kein einziges Land. Ansonsten jedes Land selber nach eigenem Maße. Gibt Länder die halten sich an die Urteile, aber die USA zum Beispiel kümmern sich Null um den IGH.
Am Ende sind Schuldsprüche des IGH Basis für Sanktionen, um eine gewisse rechtstaatliche Grundlage zu geben.

@hallo7: Russland wurde nicht vom IGH verurteilt, ist also kein gutes Beispiel. Und wie Enigma schon sagte, quasi jedes Land verstößt täglich gegen Völkerrecht. Klar, unsere Medien hetzen gerne gegen Russland, aber die USA geben genauso wenig auf das Völkerrecht.
 
Reaktionspunktzahl
312
Du scheinst meinen Post missverstanden zu haben, denn ich sprach vom internationalen Recht. Und hier sieht es nun einmal gänzlich anders aus als beim staatlichen (z.B. wegen des Souveränitätsprinzipes der Staaten). Daher auch das Wort "international". Es geht hier um Verträge zwischen souveränen Staaten, nicht um Privatpersonen bzw. (internationale) Unternehmen.
Wie ich ja bereits geschrieben habe gilt auch im Völkerrecht der Grundsatz "pacta sunt servanda". Ich habe also keineswegs etwas falsch verstanden. Dieser Grundsatz gilt auch für die von dir genannten "internationalen" Verträge.

Anschauliches Beispiel in der Staatentheorie und im internationalen Recht bzgl. dieser Problematik ist btw auch das Kyoto-Protokoll. Wenn man sich alles drum herum mal durch liest und auch, was davon wann und wie umgesetzt wurde, veranschaulicht das sehr gut die Problematik.
Natürlich veranschaulicht es eine Problematik. Die Problematik ist aber nicht die, dass kein Recht gelten würde, sondern die das es nicht eingehalten wird. Du scheinst bei deiner Argumentation "Recht haben" mit "Recht durchsetzen" zu vermischen. Daher bleibt deine Aussage

An die Verträge muss sich aufgrund des Souveränitätsprinzips von Staaten einfach nicht gehalten werden, wenn man es partout nicht wollen würde.

falsch. Es MUSS sich auch an internationale Verträge gehalten werden. Was korrekt ist, ist, dass es an einer Instanz fehlt, die Effektiv die Durchsetzung, wenn sie nicht erfolgt erzwingen könnte. Das ändert aber absolut gar nichts daran, dass sie dennoch eingehalten werden müssen.

Praktisch macht das keinen Unterschied, ob ich etwas nicht einhalten muss, oder einhalten muss, aber keine Konsequenzen folgen, wenn ich mich dieser Pflicht entziehe. Rechtlich ist der Unterschied aber enorm.


@Klabi:
Was passiert denn wenn man es nicht einhält? (vor allem im Bezug zum Völkerrecht) Wo genau läuft man dann hin und sagt, bitte durchsetzen, danke...
Im Falle von EU-Recht => Gerichtshof der Europäischen Union.
Im Fall von Völkerrecht => Internationale Gerichtshof.

Zum Durchsetzen => s.o.
 

DeletedUser

Gast
Wie ich ja bereits geschrieben habe gilt auch im Völkerrecht der Grundsatz "pacta sunt servanda". Ich habe also keineswegs etwas falsch verstanden. Dieser Grundsatz gilt auch für die von dir genannten "internationalen" Verträge.

Natürlich veranschaulicht es eine Problematik. Die Problematik ist aber nicht die, dass kein Recht gelten würde, sondern die das es nicht eingehalten wird. Du scheinst bei deiner Argumentation "Recht haben" mit "Recht durchsetzen" zu vermischen.

Bitte lese meine Postings noch einmal. Ich habe nirgendwo die Ausdrücke "Recht haben" oder "kein Recht gilt" verwendet, sondern beschrieben, aus welchen Gründen die rechtliche Komponente der Verträge schlicht und ergreifend überflüssig ist, wenn man die politische Seite außen vor lässt (was nämlich das Recht bedingt).
Noch einmal deutlich wiederholt: Dass Recht "gilt", habe ich nie bezweifelt, sondern, dass Recht hier "egal" sei. Wenn Griechenland den Euro verlassen wollen würde, könnten sie es tun und kein Recht der Welt kann sie daran hindern (wieder: Souveränitätsprinzip etc.).

falsch. Es MUSS sich auch an internationale Verträge gehalten werden. Was korrekt ist, ist, dass es an einer Instanz fehlt, die Effektiv die Durchsetzung, wenn sie nicht erfolgt erzwingen könnte. Das ändert aber absolut gar nichts daran, dass sie dennoch eingehalten werden müssen.

Falsch, falsch und falsch. Da hier freiwllige Vereinbarungen zwischen souveränen Parteien geschlossen werden, handelt es sich um reine Selbstunterwerfung. Wenn eine souveräne Partei diese Vereinbarung einseitig brechen möchte, kann sie es tun und keiner kann sie daran zwingen, den Vertrag einzuhalten. Der Vertrag MUSS also per se nicht eingehalten werden, es existiert keinerlei(!) Zwang dazu (auch wenn es vertragstheoretisch anders gesehen wird).

Was natürlich die Staaten dazu bringt, diesen Vereinbarungen zu folgen, hat - noch einmal betont - politische Gründe. Staatliche Führer können in die Zukunft schauen und wissen, dass das Folgen von gewissen Vereinbarungen mehr Nutzen bringt als das Brechen (Spieltheorie bringt das gut auf den Punkt).

Praktisch macht das keinen Unterschied, ob ich etwas nicht einhalten muss, oder einhalten muss, aber keine Konsequenzen folgen, wenn ich mich dieser Pflicht entziehe. Rechtlich ist der Unterschied aber enorm.

Da ich ja geschrieben habe, dass die rechtliche Seite hier völlig "egal" sei, ist es dementsprechend auch egal, ob es "rechtlich" einen Unterschied macht.

Noch einmal: Es bestreitet doch niemand, dass Recht gilt, sondern, dass das Recht per se einen Einfluss auf die ganze Sachlage hat. Hat es nicht, es ist ein Politikum. Und durch das Politikum erst bekommt das Recht den Einfluss ("Griechenland kann den Euro doch gar nicht verlassen, es existiert ja gar keine Legitimation dadurch!!" und dergleichen mehr an Begründung).
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Reaktionspunktzahl
70
Noch einmal: Es bestreitet doch niemand, dass Recht gilt, sondern, dass das Recht per se einen Einfluss auf die ganze Sachlage hat. Hat es nicht, es ist ein Politikum. Und durch das Politikum erst bekommt das Recht den Einfluss ("Griechenland kann den Euro doch gar nicht verlassen, es existiert ja gar keine Legitimation dadurch!!" und dergleichen mehr an Begründung).

entbehrt nicht einer gewissen ironie,ausgerechnet dieses szenario zu konstruieren,wo doch griechenland schon präventiv klage angedroht hat,sollte man sie aus den euro werfen...^^
 
Reaktionspunktzahl
312
Bitte lese meine Postings noch einmal. Ich habe nirgendwo die Ausdrücke "Recht haben" oder "kein Recht gilt" verwendet, sondern beschrieben, aus welchen Gründen die rechtliche Komponente der Verträge schlicht und ergreifend überflüssig ist, wenn man die politische Seite außen vor lässt (was nämlich das Recht bedingt).
Du hast geschrieben, dass ein Vertrag nicht eingehalten werden muss und das ist rechtlich (und zwar sowohl national wie international) Unfug und nichts Anderes! Es besteht sowohl in nationalen Rechtsordnungen, als auch in Völkerrecht die Pflicht einen Vertrag einzuhalten.

Falsch, falsch und falsch. Da hier freiwllige Vereinbarungen zwischen souveränen Parteien geschlossen werden, handelt es sich um reine Selbstunterwerfung. Wenn eine souveräne Partei diese Vereinbarung einseitig brechen möchte, kann sie es tun und keiner kann sie daran zwingen, den Vertrag einzuhalten. Der Vertrag MUSS also per se nicht eingehalten werden, es existiert keinerlei(!) Zwang dazu (auch wenn es vertragstheoretisch anders gesehen wird).
Doch er MUSS eingehalten werden, er kann aber gebrochen werden. Ein Vertragsbruch wäre aber nun mal widerrechtlich.

Es besteht die Pflicht einen Vertrag einzuhalten. Das was du meinst ist die Tatsache, dass die Erfüllung dieser Pflicht, wenn sie nicht freiwillig geleistet wird, nicht (bzw. kaum) durchgesetzt werden kann. Das hat aber nichts mit dem Bestehen der Pflicht Verträge einzuhalten zu tun, sondern rein mit der Durchsetzung bei einer Pflichtverletzung.
 

DeletedUser

Gast
Kein Vertrag muss zwingend eingehalten werden. Ein Vertrag unterbindet nicht den freien Willen. Nur hält man sich meistens an einen Vertrag, weil die Kosten/Nutzen Bilanz des Vertragbruchs meistens sehr negativ ausfällt. Bei normalen Verträgen ist der Gang vor Gericht und die Bestrafung einfach, bei internationalen Verträgen jedoch nicht. Bestes Beispiel für diese Situation ist Argentinien, die in den Staatsbankrott gegangen sind, anstatt die Auflagen der Banken zu erfüllen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Reaktionspunktzahl
312
Kein Vertrag muss zwingend eingehalten werden. Ein Vertrag unterbindet nicht den freien Willen. Nur hält man sich meistens an einen Vertrag, weil die Kosten/Nutzen Bilanz des Vertragbruchs meistens sehr negativ ausfällt.

Rein faktisch muss du keinen Vertrag einhalten. Rein rechtlich schon (sofern der Vertrag gültig ist etc.).
 

DeletedUser

Gast
omg; was hier zu vertragstreue geschrieben wird, lässt mich echt kotzen.

pacta sunt servanda. das gilt für jedes recht. ist grundlage jeder rechtsordnung. wer das anzweifelt, ist außerhalb des rechts.

Naja du. Weder Eni noch Klabbi haben ihre persönliche Meinung geäußert. Eine sachliche Auseinandersetzung ist doch sehr wünschenswert. Aber ich hab schon gemerkt, dass du es Politikern sehr einfach machst. Lässt dich ja mit nationalem Pathos echt gut einlullen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
entbehrt nicht einer gewissen ironie,ausgerechnet dieses szenario zu konstruieren,wo doch griechenland schon präventiv klage angedroht hat,sollte man sie aus den euro werfen...^^

Das zeigt ja (was ich nicht bestritten habe), dass das Recht gilt und sich die entsprechenden Staaten dem selbstkonstruierten Institutionen unterordnen.
Lustig ist aber eher, dass die Klage an sich halt mehr politische als rechtliche Relevanz haben wird.

Stellen wir uns mal vor, die Klage kommt durch und Griechenland darf - gemäß des Gerichts - laut Verträgen nicht aus dem Euro geworfen werden. Das wäre an und für sich erst einmal genauso "schlimm", wie die Meldung, dass die Amerikaner hier und da gegen das Völkerrecht verstoßen haben. Kratzt uns per se doch nicht.
Um es mal platt auszudrücken: Wer oder was hindert die EU daran, Griechenland einfach raus zu werfen?

Und jetzt kommen wir zu der eigentlich interessanten (und von hallo7 angeführten) Sache: Politik.
Das hier zu sehende politische Problem liegt - meiner Ansicht nach - auf drei Ebenen vor:

1) Innerstaatliche Politik (aka "Bevölkerung"). Griechenland muss (politisch gesehen) "guten Willen" zeigen und Reformen durchführen, da die EU-Politiker auch Druck durch die Bevölkerung bekommen. Gleichzeitig aber bekommen die griechischen Politiker ihrerseits Druck durch die Bevölkerung (Stand vor der Volksbefragung), den "Nazis" Merkel und Sarkozy nicht nachzugeben (wer hier also den griechischen Politikern die Schuld an der Misere gibt, übersieht die innerstaatliche Komponente - auch wenn sich dies durch die Volksbefragung natürlich geändert hat).
Dieser innerstaatliche Druck äußert sich in internationalen Haltungen der Länder und Policies. Es ist schlicht ein Machtkampf.
Die Länder können also nicht - selbst wenn es rechtlich legitimiert wäre - Griechenland bis zum Abwinken Geld "schenken" (ökonomische Situation außen vor gelassen).

Ich könnte noch die ökonomische Schiene mit hereinbringen (Binnenmarkt, Bankenmisere etc.), aber einerseits gibt es da teilweise widersprechende Statistiken und andererseits geht es mir ja hier rein um Politik. Daher nur mal angemerkt, dass es auch eine ökonomische Seite gibt, die sich politisch äußert.

2) Das Konzept "EU". Bei der Gründung der EU wurden damals schon hehre Ziele ausgerufen. Von einem gemeinsamen, europäischen Volk wurde geredet, einem neuen Zeitalter für alle Mitgliedsstaaten und dergleichen mehr.
Wenn jetzt klar wird, dass die EU "schlechte Mitglieder" rausschmeißt, hat das einen enorm negativen Einfluss auf a) das Solidaritätsprinzip der EU, b) auf weitere mögliche Mitglieder und c) auf die bisherigen, "wackligen" Länder (Portugal etc.).
Wenn dazu noch klar wird, dass ein "Grexit" gegen die bestehenden Verträge verstoßen würde, hätte es allein hier einen enormen, politischen Impact.

3) EU und Russland. Putin, der kleine Lümmel, sieht natürlich jetzt die Chance, den russischen Einflussbereich weiter auszudehnen und den amerikafreundlichen "EU-Block" aufzulockern. Ich brauch wohl nicht auszuführen, was bei einem forcierten Rauswurf Griechenlands hier für politische Folgen an den Tag gelegt werden^^

Diese drei Angelegenheiten sind - meiner Ansicht nach - die wirklichen "Auseinandersetzungen", die bei einer Klage Griechenlands involviert sind. Wie genau es rechtlich aussieht, ist da eher vernachlässigbar (bzw. noch einmal ein Motor/eine Bremse für eine der politischen Seiten).

Du hast geschrieben, dass ein Vertrag nicht eingehalten werden muss und das ist rechtlich (und zwar sowohl national wie international) Unfug und nichts Anderes! Es besteht sowohl in nationalen Rechtsordnungen, als auch in Völkerrecht die Pflicht einen Vertrag einzuhalten.

Doch er MUSS eingehalten werden, er kann aber gebrochen werden. Ein Vertragsbruch wäre aber nun mal widerrechtlich.

Es besteht die Pflicht einen Vertrag einzuhalten. Das was du meinst ist die Tatsache, dass die Erfüllung dieser Pflicht, wenn sie nicht freiwillig geleistet wird, nicht (bzw. kaum) durchgesetzt werden kann. Das hat aber nichts mit dem Bestehen der Pflicht Verträge einzuhalten zu tun, sondern rein mit der Durchsetzung bei einer Pflichtverletzung.

Okay, gut, ich verstehe deinen Punkt nun. "Rechtlich" muss ein Vertrag eingehalten werden. Da stimme ich dir zu 100% zu.

Nur, wenn ich sage, dass die rechtliche Seite vernachlässigbar ist und man Verträge nicht einhalten muss, dann bringt es wenig, zu sagen, dass sie rechtlich gesehen eingehalten werden müssen, denn die rechtliche Sicht der Dinge ist vernachlässigbar.

Um meine Aussage zu revidieren, hättest du richtigerweise erklären müssen, wieso die rechtliche Seite durchaus Relevanz hat. Das hast du aber nicht, du hast lediglich erklärt, wieso aus rechtlicher Sicht Verträge eingehalten werden müssen^^
Um ein herrlich hinkendes Beispiel zu geben: Wenn du als Klabauter an einem internationalen Entscheidungsprozess involviert bist und dazu noch herrlich süß und flauschig aussiehst und daher von allen Frauen der Welt geliebt wirst und ein 21qm² großes, souveränes Landstück besitzt (Klabautertanien), so entscheiden sich die USA und Russland nicht aus rechtlicher Sicht dazu, nicht in dein Land einzumarschieren, sondern aus politischer.
Es wäre ein Bruch mehrerer Vereinbarungen (z.B. völkerrechtliche), aber ohne politisches Gewicht dahinter würde es keine Sau interessieren. Dass es natürlich aus deiner Sicht total doof ist, ist unbestreitbar^^ Da kannst du aber noch den lieben langen Tag darüber diskutieren, wieso USA und Russland das NICHT dürfen (und es ihre "Pflicht" sei), es ist vernachlässigbar vor dem Hintergrund des wirklich wichtigen Grundes.

Rein faktisch muss du keinen Vertrag einhalten. Rein rechtlich schon (sofern der Vertrag gültig ist etc.).

Eigentlich hättest du unter der ersten Debatte über dieses Thema nur das zu schreiben brauchen und alles wäre okay gewesen xD
Das bestreiten hallo7 und ich ja gar nicht, es geht uns aber um das "Faktische" und daher ist das Recht vernachlässigbar in diesem Fall.
 

DeletedUser

Gast
Um es mal platt auszudrücken: Wer oder was hindert die EU daran, Griechenland einfach raus zu werfen?

Das was eine Demokratie mit ausmacht. Gewaltenteilung. Wenn die Judikative (EGH) jetzt sagt Griechenland bleibt drin, was nach EU-Recht richtig ist, muss es drinnen bleiben. Schmeißen die EU-Staaten trotzdem Griechenland raus, ist das, was diese tollen EU-Werte sein sollen, einen Dreck wert. Entscheidet der EGH sogar für einen Rausschmiss, müssen wir uns wohl echte Gedanken um die Demokratie machen, wenn Politik und Judikative einander bevorzugen, bzw. nicht mehr einander achten...
 
Reaktionspunktzahl
312
Ich finde es sehr seltsam, wie zur Zeit vom "Grexit" gesprochen wird. Kommt das nur mit so vor, oder wird einem gerade tatsächlich von den Medien vorgegaukelt, dass die anderen EU-Länder (oder die anderen Euro-Länder) einfach so Griechenland rausschmeißen können?
 

DeletedUser

Gast
Ich finde es sehr seltsam, wie zur Zeit vom "Grexit" gesprochen wird. Kommt das nur mit so vor, oder wird einem gerade tatsächlich von den Medien vorgegaukelt, dass die anderen EU-Länder (oder die anderen Euro-Länder) einfach so Griechenland rausschmeißen können?

Sie können es ja auch "einfach so" (wie ich bereits schon einmal schrieb^^).

Wie es da rechtlich aussieht, liegt auf einem anderen Blatt.
 
Reaktionspunktzahl
312
Sie können es schon. Nur beschädigen sie damit die EU als solche, wenn der EuGH dann feststellt, dass das ganze rechtlich nicht zulässig ist. Damit würde man die EU meiner Meinung nach enorm beschädigen. Dass rein tatsächlich das natürlich möglich ist ist klar. Ich kann ja auch im Laden was stehlen oder jmd. zusammenschlagen, obwohl das ausdrücklich verboten ist.
 
Oben