Ob ich Legasthenie als Krankheit bezeichnen würde, weiß ich nicht (nicht, dass man sich drüber lustig machen sollte - vertrete aber die seltsame Ansicht, dass man sich generell weniger über Leute lustig machen sollte auch und vllt vor allem bei Sachen, die sie nur mäßig beeinflussen können)
Ich fühle mich jedenfalls nicht "krank" - ja, bin auch staatlich anerkannte Legasthenikerin, auch wenn man es mir dank zehntausender Stunden harter Arbeit das auszugleichen im normalen Leben nicht mehr anmerkt. Und klar, ich fühle mich in der Gesellschaft oft nicht ausreichend anerkannt - wenn es für mich die zehn bis zwanzigfache Arbeit ist, ein Buch zu lesen, dann möchte ich danach nicht hören "wie, du hast nur ein Buch geschafft? Werd mal bisschen fleißiger" Insofern ist es schon eine Art Behinderung. Aber andererseits sind Menschen eben unterschiedlich begabt. Lesen und schreiben fällt mir schwerer als meinen Kommilitonen - denken dafür leichter. Insgesamt macht mich das zu ner ziemlich guten Studentin und ich jammer auf hohem niveau wenn ich sage, dass es unfair ist, dass ich nie mehr als 12 Punkte schreiben kann, einfach weil ich keine Chance habe ne Klausur fertig zu schreiben - andere schaffen nie mehr als 12 Punkte weil es für sie eben zu schwer ist. Jeder kann manches besser und manches schlechter - macht uns das alle behindert und extrem begabt zum gleichen Zeitpunkt?
Denke, noch mehr als auf "Behinderte" Rücksicht zu nehmen, weil sie behindert sind, wäre es wichtig wenn man grundsätzlich aufeinander Rücksicht nehmen würde, weil man anerkennt dass nicht alle Menschen die gleiche Veranlagung haben. Solange man sich über Leute lustig macht, die irgendwas schlecht können wird man IMMER auch die treffen, die es eben nicht gut lernen können. Man könnte deswegen komplett drauf verzichten.
Oh fuck, dieser off-topic roman wird einfach gelöscht, oder? :'(