Propaganda ist ein politischer Begriff - Minato hat das ganz gut erklärt: in der Wirtschaft nennt man das Werbung.
WIE man nun Propaganda oder Werbung macht, ist eine Stil- und Imagefrage; es kommt darauf an, was man erreichen will. Man kann vergleichende Werbung machen, man kann auch nur mit Superlativen arbeiten, oder man kann den Konkurrenten subtil durch den Dreck ziehen (Vorsicht, hier gibt es Grenzen).
Will man sich selbst nur "auf den Markt bringen" / vorstellen, kann man durchaus eine Geschichte kreieren, wie CCCP das macht - und warum nicht? Viele Leute finden die Idee schön und lesen die Tagebucheinträge gern. Und es kommt auch nicht darauf an, ob es nun nur zwei Leute sind, die dahinterstehen.
Will man ein "altbewährtes Produkt" neu pushen, stellt man seine Erfolge heraus - und nichts anderes tut BumBum. Sie arbeiten mit dem stilistischen Mittel der Unerreichbarkeit, des Heldentums (deshalb ist übrigens die kleine Hitler-Southparkfigur schlecht gewählt und ein treffendes Beispiel dafür, wie man eine Grenze überschreitet. Das war sicher keine Absicht, aber über sowas muß man einfach nachdenken, wenn man eine neuralgische Figur wie Hitler einsetzt. Abgesehen davon, daß hier die Grenze zwischen Karrikatur und Strafbarkeit dünn und fließend sind - wir erinnern uns: §130 STGB Volksverhetzung.
Außerdem geht es bei den Propas immer ganz stark ums Visuelle, im Gegensatz zu den Tagebucheinträgen, wo der Schwerpunkt auf der Geschichte, dem Text liegt.
Ich persönlich mag beides, wenn es gut gemacht ist (und das war es meiner Meinung nach), finde aber ebenso wie Tapi, dass oft ein Bild mehr sagt als tausend Worte.
Es ist oft nicht einfach, die Grenze zwischen einem Seitenhieb auf den Gegner und einer Beleidigung zu erkennen. Ich glaube, hier gibt es viele Leuts, die das vielleicht (noch) nicht gelernt haben.
Ebenfalls schwierig: Die Benutzung politisch oder sozial besetzter Begriffe/Symbole (z.B. 3.Reich). Ich erlebe hier häufig, daß damit zu sorglos umgegangen wird, vielleicht, weil wir inzwischen wieder in einer Welt leben, in der wir täglich mit Mord, Totschlag, Folter und Unterdrückung zu tun haben - wir sehen es im Fernsehen und erleben es in virtuellen Welten. Alltag halt.
Deshalb finde ich es eigentlich wichtig, daß, wenn es hier schon eine Diskussion darüber gibt, was geht und was nicht geht (Hitlerbilder - Karrikatur oder Naziverherrlichung), daß diese dann auch geführt werden kann, denn nur so findet Auseinandersetzung und Lerneffekt statt.
Es hat eine ganz schlechte Signalwirkung, wenn Threads mit Diskussionsansätzen gelöscht werden - das ist wie eine Maulsperre und signalisiert den mehrheitlich wahrscheinlich noch sehr jungen Usern: Schnauze, Diskussion nicht erwünscht.
Schade, weil gerade der letzte gelöschte BumBum-Thread mit den Hitlerbildchen gezeigt hat, wieviel Diskussionsbedarf hier besteht; und daß viele hier wirklich noch die Grenzen des Machbaren ausloten müssen.
Sry, langer Post, aber mußte raus.