DeletedUser115555
Gast
Grüß euch alle miteinander,
Ich schreibe diese Zeilen, weil mich Stämme in meiner Jugend- und Schulzeit begleitet hat, mir viele Momente der Spannung, Freude, Enttäuschung oder auch Wut bereitet hat, ich aber im großen und ganzen immer ein zufriedenstellendes Gefühl hatte, wenn ich mich "in meine Welt" (ha-ha, ein Wortspiel) eingeloggt hatte.
Vor 10 Jahren habe ich mich bei DS registriert. Als vor 4 Jahren der Ernst des Lebens so richtig begonnen hatte, habe ich schweren Herzens aufgehört. Auch wenn ich es damals nicht bemerkt hätte oder zugeben hätte wollen, aber ich hatte nach dem Entschluss mit Stämme aufzuhören, etwas mit mir zu kämpfen, denn ich habe mir meine Accounts immer mit viel Mühe, Fleiß und Emotionen aufgebaut. Ich habe immer gewusst, dass ich ein sehr guter Spieler bin und auch im oberen Bereich mithalten kann.
Als jemand, der nicht nur gut, sondern sehr gut sein wollte, habe ich mich oft in der Nacht wach gehalten, um einen Angriffsplan abzuarbeiten oder Deff zu verschieben. Man könnte hier also von leichten Entzugserscheinungen reden.
Nun, es sind 4 Jahre vergangen und ich hatte vor 2 Monaten, spät Nächtens auch vielleicht dem Alkohol und dem daraus resultierendem leichten Spitz geschuldet, ein nostalgisches Gespräch mit einem Freund, wie toll Stämme damals war. So kam es, dass ich mich auf W155 wieder angemeldet hatte. Da ich mit jeglichen Welteneinstellungen (Kirche, nicht-Kirche, mit und ohne Bogen) vertraut war, war das einzige Kriterium für meine Welt die Größe und wie schnell sie wuchs. Ein Fehler wie sich später herausstellte.
Am ersten Blick wirkte Stämme wie damals, als ich es verlassen hatte. Doch ich musste rasch lernen, dass mit den Welten von damals diese Welt nicht mehr viel am Hut hatte.
Im Umkreis von 15 Felder, gab es nur eine Handvoll aktive Spieler. Der Rest blieb auf ihren Startpunkten sitzen oder bauten nur die Mine um "PPs zu farmen". Als mich die erste Nachricht des PP-Farmers nach meinem Angriff erreichte, war ich natürlich verwundert. Ein neues Feature namens Premium-Depot wurde implementiert. Gut ok, dachte ich, zwar stünden viele Ressourcen und schnelles Wachstum dem Erfolg auf einer Welt gleich, denn salopp gesagt, ist Stämme nichts anderes als eine Resourcenschlacht, aber wahrscheinlich wird der Depot nur eine unterstützende Rolle spielen und nicht ausschlaggebend sein.
Auch dem wurde ich rasch belehrt, als nach 10 Tagen ein Spieler in meiner Nähe seinen Adelshof hatte und am Tag darauf 2 Dörfer geadelt hatte.
Meinem inneren Drang und der Angst geschuldet, dass das Farmen von täglich Hundert/en BB-Dörfern nicht reichen wird, kaufte ich auch im Premiumdepot ein. Ka-Ching für InnoGames.
Im Endeffekt hörte ich bald damit wieder auf, da mir das Geld dafür zu schade war. Auch gab es für jeden erdenklichen Fall einen Bonus auf. Erhalten tut man diese Boni durch Zufall für den täglichen Login oder als Zufallsbelohnung bei einem Event
Mit den neu-gefundenen Kameraden habe ich dann, in der Hoffnung auf einen besseren Start, vor ca 2 Wochen auf W157 angefangen. Gegen W156 haben wir uns bewusst entschieden, da non-premium Welten nur 4 Kontinent (von 100(!)) voll bekommen. Mit meiner Lage hatte ich "außerordentliches Glück". Denn Rund um mir gibt es nur 1 aktiven Spieler. Sonst nur PP-Farmer oder Gast-Accounts.
Weniger Glück hatte ein Kollege. Sein Nachbar hatte nach 7 Tagen den AH. Am Tag darauf adelte er jemand anders. Am übernächsten Tag besuchte er schon meinen Kollegen. Die Mithilfe der gesamten Stammesdeff inklusive Miliz haben wir seinem Nachbar innerhalb von 24h 3 mal sein AG geschrottet und über 15.000 Bashpoints gemacht. Bei den 700 Punkten des Kollegen beachtlich. Reichte aber letzten Endes nicht, denn er hatte einfach neben seiner Off auch ein viertes AG nachgebaut und ihn geadelt.
Ein Blick auf sein Profil zeigt "Plünderer (Bronze - Stufe 2) Plündere 100-mal fremde Dörfer.", darunter der Erfolg "Kaufmann (Silber - Stufe 3) Handle 500-mal auf dem Marktplatz"
Lange Rede, kurzer Sinn.
Ich möchte hier als langjähriger Stämme-Liebhaber den Sinn hinter dem Wandel der Einnahmepolitik hinterfragen. Ist es die Gier nach dem Geld, die den Erfolg in Stämme einzig durch die Größe des Geldbeutels bestimmt? Sind die Verantwortlichen nur noch Geschäftsmänner und keine Träumer? Träumer, welche DAS Spiel erschaffen wollten? Eine riesige Community heranwachsen zu sehen, welche zu den Entwicklern aufsieht?
Lukriert es sich, zwar über wenige Jahre mehr Geld zu verdienen, aber als Preis dafür DAS Spiel im der Geschichte des Browserspieles sterben zu lassen?
Auch habe ich mir das Geburtsvideo anlässlich des 15-jährigen Jubiläums angesehen. Die nostalgisch aufgezählten besonderen Momente in Stämme aus Sicht von ehemaligen Spielern und jetztigen Mitarbeitern haben mich berührt, aber gleichzeitig fragte ich mich, was diese Momente noch mit dem heutige Stämme zu tun haben?
Was sprich dagegen auf allen Welten den Pay2Win abzudrehen, Stämme wieder ordentlich anzuwerben und mit vollen Welten für strahlende Gesichter zu sorgen? Von mir aus sollen komfort-bietende Features, wie Premium Account oder Accountmanager statt 200 PP 300 PP kosten, aber bitte verschreckt nicht eure eingefleischten Spieler mit Pay2Win.
Für mich war der Wiederanfang ein einzig enttäuschendes Erlebnis. Ich würde mich freuen, wenn dieses Posting auch die Leute der "alten Schule" erreicht und vielleicht etwas zum nachdenken anregt.
Mit den allerbesten Grüßen,
Ensidios
Ich schreibe diese Zeilen, weil mich Stämme in meiner Jugend- und Schulzeit begleitet hat, mir viele Momente der Spannung, Freude, Enttäuschung oder auch Wut bereitet hat, ich aber im großen und ganzen immer ein zufriedenstellendes Gefühl hatte, wenn ich mich "in meine Welt" (ha-ha, ein Wortspiel) eingeloggt hatte.
Vor 10 Jahren habe ich mich bei DS registriert. Als vor 4 Jahren der Ernst des Lebens so richtig begonnen hatte, habe ich schweren Herzens aufgehört. Auch wenn ich es damals nicht bemerkt hätte oder zugeben hätte wollen, aber ich hatte nach dem Entschluss mit Stämme aufzuhören, etwas mit mir zu kämpfen, denn ich habe mir meine Accounts immer mit viel Mühe, Fleiß und Emotionen aufgebaut. Ich habe immer gewusst, dass ich ein sehr guter Spieler bin und auch im oberen Bereich mithalten kann.
Als jemand, der nicht nur gut, sondern sehr gut sein wollte, habe ich mich oft in der Nacht wach gehalten, um einen Angriffsplan abzuarbeiten oder Deff zu verschieben. Man könnte hier also von leichten Entzugserscheinungen reden.
Nun, es sind 4 Jahre vergangen und ich hatte vor 2 Monaten, spät Nächtens auch vielleicht dem Alkohol und dem daraus resultierendem leichten Spitz geschuldet, ein nostalgisches Gespräch mit einem Freund, wie toll Stämme damals war. So kam es, dass ich mich auf W155 wieder angemeldet hatte. Da ich mit jeglichen Welteneinstellungen (Kirche, nicht-Kirche, mit und ohne Bogen) vertraut war, war das einzige Kriterium für meine Welt die Größe und wie schnell sie wuchs. Ein Fehler wie sich später herausstellte.
Am ersten Blick wirkte Stämme wie damals, als ich es verlassen hatte. Doch ich musste rasch lernen, dass mit den Welten von damals diese Welt nicht mehr viel am Hut hatte.
Im Umkreis von 15 Felder, gab es nur eine Handvoll aktive Spieler. Der Rest blieb auf ihren Startpunkten sitzen oder bauten nur die Mine um "PPs zu farmen". Als mich die erste Nachricht des PP-Farmers nach meinem Angriff erreichte, war ich natürlich verwundert. Ein neues Feature namens Premium-Depot wurde implementiert. Gut ok, dachte ich, zwar stünden viele Ressourcen und schnelles Wachstum dem Erfolg auf einer Welt gleich, denn salopp gesagt, ist Stämme nichts anderes als eine Resourcenschlacht, aber wahrscheinlich wird der Depot nur eine unterstützende Rolle spielen und nicht ausschlaggebend sein.
Auch dem wurde ich rasch belehrt, als nach 10 Tagen ein Spieler in meiner Nähe seinen Adelshof hatte und am Tag darauf 2 Dörfer geadelt hatte.
Meinem inneren Drang und der Angst geschuldet, dass das Farmen von täglich Hundert/en BB-Dörfern nicht reichen wird, kaufte ich auch im Premiumdepot ein. Ka-Ching für InnoGames.
Im Endeffekt hörte ich bald damit wieder auf, da mir das Geld dafür zu schade war. Auch gab es für jeden erdenklichen Fall einen Bonus auf. Erhalten tut man diese Boni durch Zufall für den täglichen Login oder als Zufallsbelohnung bei einem Event
Mit den neu-gefundenen Kameraden habe ich dann, in der Hoffnung auf einen besseren Start, vor ca 2 Wochen auf W157 angefangen. Gegen W156 haben wir uns bewusst entschieden, da non-premium Welten nur 4 Kontinent (von 100(!)) voll bekommen. Mit meiner Lage hatte ich "außerordentliches Glück". Denn Rund um mir gibt es nur 1 aktiven Spieler. Sonst nur PP-Farmer oder Gast-Accounts.
Weniger Glück hatte ein Kollege. Sein Nachbar hatte nach 7 Tagen den AH. Am Tag darauf adelte er jemand anders. Am übernächsten Tag besuchte er schon meinen Kollegen. Die Mithilfe der gesamten Stammesdeff inklusive Miliz haben wir seinem Nachbar innerhalb von 24h 3 mal sein AG geschrottet und über 15.000 Bashpoints gemacht. Bei den 700 Punkten des Kollegen beachtlich. Reichte aber letzten Endes nicht, denn er hatte einfach neben seiner Off auch ein viertes AG nachgebaut und ihn geadelt.
Ein Blick auf sein Profil zeigt "Plünderer (Bronze - Stufe 2) Plündere 100-mal fremde Dörfer.", darunter der Erfolg "Kaufmann (Silber - Stufe 3) Handle 500-mal auf dem Marktplatz"
Lange Rede, kurzer Sinn.
Ich möchte hier als langjähriger Stämme-Liebhaber den Sinn hinter dem Wandel der Einnahmepolitik hinterfragen. Ist es die Gier nach dem Geld, die den Erfolg in Stämme einzig durch die Größe des Geldbeutels bestimmt? Sind die Verantwortlichen nur noch Geschäftsmänner und keine Träumer? Träumer, welche DAS Spiel erschaffen wollten? Eine riesige Community heranwachsen zu sehen, welche zu den Entwicklern aufsieht?
Lukriert es sich, zwar über wenige Jahre mehr Geld zu verdienen, aber als Preis dafür DAS Spiel im der Geschichte des Browserspieles sterben zu lassen?
Auch habe ich mir das Geburtsvideo anlässlich des 15-jährigen Jubiläums angesehen. Die nostalgisch aufgezählten besonderen Momente in Stämme aus Sicht von ehemaligen Spielern und jetztigen Mitarbeitern haben mich berührt, aber gleichzeitig fragte ich mich, was diese Momente noch mit dem heutige Stämme zu tun haben?
Was sprich dagegen auf allen Welten den Pay2Win abzudrehen, Stämme wieder ordentlich anzuwerben und mit vollen Welten für strahlende Gesichter zu sorgen? Von mir aus sollen komfort-bietende Features, wie Premium Account oder Accountmanager statt 200 PP 300 PP kosten, aber bitte verschreckt nicht eure eingefleischten Spieler mit Pay2Win.
Für mich war der Wiederanfang ein einzig enttäuschendes Erlebnis. Ich würde mich freuen, wenn dieses Posting auch die Leute der "alten Schule" erreicht und vielleicht etwas zum nachdenken anregt.
Mit den allerbesten Grüßen,
Ensidios