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Auszug Verschwörungstheorie vs Wissenschaftlichkeit:
Praktisch alle Verschwörungstheorien bestehen aus einer Unzahl an scheinbaren "Beweisen". Eine wissenschaftliche Theorie braucht das nicht. Sie erschlägt nicht die Rezipienten mit der schieren Zahl an Beweisen. Wissenschaftliche Theorie belegt einen Sachverhalt dadurch, dass sie ein Phänomen ausreichend plausibel so beschreibt, dass es eine andere anderslautende nicht kann. Das ist das Prinzip der Eindeutigkeit.
Wenn ein Phänomen durch entsprechende Belege ausreichend plausibel beschrieben und dargestellt ist und es keine konkurrierende Theorie gibt, die das selbe Phänomen auf anderem Weg ebenso plausibel beschreiben kann, dann ist das Phänomen durch die Theorie bewiesen.
Ein Wissenschaftler hält jedoch an den von ihm entwickelten Theorien nicht fest, wenn sich andere Indizien für mögliche Fehler in seiner Theorie zeigen. Im Gegenteil es ist sein Bestreben, die eigene Theorie durch weitere Beweise zu verifizieren oder durch Gegenbeweise zu falsifizieren, um daraus eine neue Theorie zu entwickeln.
Auch dies tun Verschwörungstheoretiker nicht.
Selbst wenn einzelne Theorien ihres Gedankengebäudes selbst nach eigenem Eingeständnis widerlegt sind, so gilt für sie die Theorie insgesamt nicht als widerlegt, wie dies ein Wissenschaftler sähe, sondern sie graben dann schnell aus ihrem unerschöpflichen Fundus an scheinbaren Beweisen den nächsten aus und präsentieren diesen, um die eben zusammengebrochene Theorie erneut aufzurichten. Sie verhalten sich nicht agnostisch, sondern dogmatisch.
Wie kann man eine "Verschwörungstheorie" zur "seriösen Theorie" machen? Dafür braucht es nicht Hunderte von alternativen Darstellungen von Sachverhalten. Eine einzige eindeutige, durch keine andere Theorie erklärbare Darstellung eines Sachverhaltes macht aus dem "Verschwörungstheoretiker" einen Entdecker.
Den so genannten "Beweisen" von Verschwörungstheoretikern fehlt die Eindeutigkeit. Häufig widersprechen sie sich gar.
Die schiere Flut der Anzahl der uneindeutigen Theorien soll den Rezipienten überzeugen. Bei wissenschaftlich-analytischer Betrachtung wird jedoch deutlich, dass gerade durch die hohe Anzahl der alternativen Theorien ohne Eindeutigkeit die Darstellung und Erklärung des Phänomens immer unwahrscheinlicher wird. Die Erklärungsansätze werden dadurch nicht eindeutiger, sondern mehrdeutiger, schließen sich teilweise gegenseitig aus und können kein eindeutiges Theorem bilden.