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Was ist n beschissenes Leben?

DeletedUser

Gast
oder versauert vor sich hin.
Das gilt nunmal für die absolute Mehrheit der Menschen. Ist das Versagen wirklich auf seiner Seite zu suchen, wenn er mit den Zuständen, die das ohne jeden Sinn hervorbringen, Schluss machen möchte? Beziehungsweise: Wenn er möchte, dass damit schlussgemacht wird?

Alles, was Sultan sagt, ist, dass die momentanen Umstände es ihm unmöglich machen, sich seine Zwecke selbst zu setzen, außer, was die Abschaffung des kapitalistischen Selbstzwecks, der nicht der eines Menschen, sondern Resultat eines blinden, historischen Prozesses ist, angeht. Ansonsten gibt es kein richtiges Leben im falschen Ganzen.

Ansonsten glaube ich, du interpretierst einfach die Benutzung des Begriffes "Wert" von Seiten Sultans falsch. Über den Wert will er ja gerade hinaus kommen. Worauf soll der Wert eines Lebens bezogen sein?
Ich kann aber schon verstehen, dass so eine Aussage, wenn sie von irgendwem geäußert wird, auf inhaltslosen Nihilismus hindeuten kann.

Weil es keinen Sinn macht sich umzubringen.
Zu Leben macht auch keinen Sinn. Kein Grund, es nicht zu tun. Leben und Nichtleben stehen sich in der Sinnfrage gleichberechtigt gegenüber. Die Entscheidung für's Leben trifft man nicht in Anbetracht eines Sinnes, sondern in Anbetracht dessen, was man vom Leben noch zu erwarten hat. Den Willen zum Leben muss jeder selbst aufbringen, auf einen metaphysischen Sinn kann man sich - da sind wir uns ja alle einig, oder? - dabei nicht verlassen.

Was macht ein Leben lebenswert?
Koks, Nutten, Freunde, Musik. Momente.

Oder wie die Frage oben, wann ist ein Leben für euch beschissen und nicht lohnenswert?
Wenn die materiellen Bedingungen für ein angstfreies Leben nicht gegeben sind und Menschen sich das Leben gegenseitig zur Hölle machen müssen. Wenn man gezwungen ist, nach unten zu treten und dabei doch nur erreicht, dass die Tritte von oben härter werden. "Nicht lohnenswert" würde ich aber nicht sagen. Es sind lediglich Bedingungen, die überwunden werden müssen und keine, die einen in depressiver Passivität gefangen halten sollten.
 
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DeletedUser

Gast
Kannst du kleines Spatzenhirn mir eigentlich mal sagen, was du mit deinem Pearl Harbor hast?
Such den Beitrag von mir, wo ich mich darauf bezogen habe, denn ich kann mich recht gut erinnern, das nicht getan zu haben.

Mir ist doch ******egal welche Verschwörungstheorien du für gut befindest und welche nicht.

Zu Leben macht auch keinen Sinn. Kein Grund, es nicht zu tun. Leben und Nichtleben stehen sich in der Sinnfrage gleichberechtigt gegenüber. Die Entscheidung für's Leben trifft man nicht in Anbetracht eines Sinnes, sondern in Anbetracht dessen, was man vom Leben noch zu erwarten hat. Den Willen zum Leben muss jeder selbst aufbringen, auf einen metaphysischen Sinn kann man sich - da sind wir uns ja alle einig, oder? - dabei nicht verlassen.

Korrekt. Nach Sterben kommt nichts mehr. Leben bedeutet zumindest die Möglichkeit andere Umstände zu erleben.
 

DeletedUser

Gast
Dann beschränken wir es halt extra für dich auf Menschenleben,

"Extra für mich" ? Oo

Die Beschränkung ist notwendig, weil sie deiner ursprünglichen Aussage widerspricht.

oder sind die dir immer noch nicht "wertvoll" genug?

Für mich stellt sich immer noch die Frage, wieso jedes Menschenleben "wertvoll" sein soll.
Wieso generell und wieso jedes?

edit: Damits klarer wird: Wieso sollte jedem Menschenleben direkt objektiv ein "wertvoll" anhaften? Wenn, dann höchstens subjektiv und dort auch "natur"gemäß (natur aufs Wort "subjektiv" bezogen) enorm schwankend. Du hast also höchstens "Wert" und nicht "wertvoll". Der niedrigste Wert für ein Menschenleben wäre demnach kein Wert, 0 Wert, etc.

Weiter: Wieso ist jedes Menschenleben "lebenswert"?

Die Argumentation ist nicht wirklich sinnvoll. Wenn du ein anderes Geschenk nicht geschenkt bekommen hättest, würde es für dich auch nicht existieren. Aber da man es dir geschenkt hat, existiert es eben und ist somit ein Geschenk.

Du verstehst meine Argumentation nicht (die sehr wohl sinnvoll ist, zumindest hast du deren Sinnlosigkeit nicht dargestellt) und auch nicht, was ein Geschenk denn ist, es sei denn du hast eine andere Definition davon, als ich. Sollte dies so sein, teile das doch mit mir.

Welches andere "Geschenk" als Existenz soll man mir denn vergleichbar machen, damit ich eine Erfahrung verspühre? Auch dein Schluss "weil man es dir geschenkt hat, existiert es eben und ist somit ein Geschenk" ist völlig lachhaft.
Wer soll mir das denn "geschenkt" haben? Das impliziert doch eine höhere Entität, die diesen Vorgang vollzogen haben muss und - ich will dir nicht zunahetreten - davon halte ich nichts.
Weiter: Wie kommst du zu dem Schluss, dass Existenz gleichzeitig ein Geschenk sei?

Geschenke können übrigens auch ******e sein, aber dadurch, dass dir das Leben durch deine Eltern oder meinetwegen auch durch Gott (für alle Religiösen hier) ermöglicht bzw. "gegeben" wurde ohne dass du darum gebeten hast, kann man es schon als Geschenk bezeichnen, ob das nun positiv oder negativ ausgelegt wird, ist irrelevant.

Die Fragen, die ich oben gestellt habe, finden auch hier Anwendung.
Darüber hinaus noch: Meine Eltern haben nicht "mir" dieses Geschenk gemacht, sondern einem Lebewesen, das sie vorher noch überhaupt nicht kannten.
"Ich" kam erst nachher zum Vorschein, "mein" bloßer Körper hingegen war Teil ihrer Vorstellung. Damit haben nicht sie mir etwas geschenkt, sondern sie sich selbst ein "Geschenk" gemacht. Oder willst du behaupten, die haben sich meine "Seele/Psyche/etc" ausgesucht und in genau diesen Körper hineingepflanzt, um mir diesen Körper (und auch die "Seele/Psyche/etc.") aufgrund meiner "Seele/Psyche/etc." zu schenken?
Das ergäbe wiederum keinerlei Sinn und ist auch diesmal sogar empirisch, wie logisch jederzeit zu widerlegen: Meine Eltern können mich noch nicht gekannt haben, als ich noch nicht existierte. Ergo können sie "mir" meine Existenz nicht geschenkt haben, da sie mich ja schließlich noch nicht kannten, da ich schließlich noch gar nicht existierte.
 
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DeletedUser

Gast
Das gilt nunmal für die absolute Mehrheit der Menschen. Ist das Versagen wirklich auf seiner Seite zu suchen, wenn er mit den Zuständen, die das ohne jeden Sinn hervorbringen, Schluss machen möchte? Beziehungsweise: Wenn er möchte, dass damit schlussgemacht wird?

Alles, was Sultan sagt, ist, dass die momentanen Umstände es ihm unmöglich machen, sich seine Zwecke selbst zu setzen, außer, was die Abschaffung des kapitalistischen Selbstzwecks, der nicht der eines Menschen, sondern Resultat eines blinden, historischen Prozesses ist, angeht. Ansonsten gibt es kein richtiges Leben im falschen Ganzen.

Ansonsten glaube ich, du interpretierst einfach die Benutzung des Begriffes "Wert" von Seiten Sultans falsch. Über den Wert will er ja gerade hinaus kommen. Worauf soll der Wert eines Lebens bezogen sein?
Ich kann aber schon verstehen, dass so eine Aussage, wenn sie von irgendwem geäußert wird, auf inhaltslosen Nihilismus hindeuten kann.

Ich bin ebensowenig mit den heutigen Zuständen zufrieden. Trotzdem konstruiere ich mir meinen Sinn im Leben auch abseits der profanen gesellschaftlichen Welt. Und wenn er damit schluss machen möchte, ist es doch schon ein Wert, den er an sich selbst für die Außenwelt richtet.

Ja, eben. "Wert" ist subjektiv, das hatte Marx schon nicht kapiert. Ich interpretiere da also nicht wirklich was falsch, sondern gehe nur auf die Aussage ein, dass Sultan keinen eigenen (subjektiven) Wert für sein Leben findet. (oder das zumindest vorgibt)
 

DeletedUser

Gast
Ich sehs schon kommen, gleich landen wir wieder im Kommunismus....
 

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Gast
Was für einen Wert kann etwas haben, dass ich nie besitzen wollte, sondern das mir aufgedrängt wurde?
Wenn ich vor meiner Existenz die Chance gehabt hätte, mir die Erde anzusehen und zu entscheiden, ob ich mir das antue oder besser nicht, ich hätte mich definitiv gegen meine Existenz entscheiden. Kindersorgen, Zahnschmerzen, Liebeskummer, Rechtsradikale, Telekomsupport - ganz tolles Eventmarketing! Was steht auf der Habenseite? Orgasmus und Rotwein und etwas, das man hier nicht verherrlichen darf. Ok, nicht schlecht, aber unterm Strich auch kein hinreichender Ausgleich für den ganzen Ärger.
Das kann ich mir schönreden, -saufen, -rauchen, mich belügen, mich wichtig nehmen, außerirdische Bedeutungen herbeiträumen, ganz allgemein mir irgendeinen Wert herbeifaseln, es ändert nichts. Zum "Wert des Lebens" kann ich nur sagen: "Vielen Dank, lieber Gott, sehr aufdringlich!".

So gesehen ist Sultan keine "arme Sau", sondern kann sich doch sehr entspannt zurücklehnen und das Leben praktisch als Film ansehen, in dem Menschen wie die Adeptin recht wichtigtuerisch durch die Kulissen hüpfen und sich für wertvoll halten.
 

DeletedUser

Gast
So gesehen ist Sultan keine "arme Sau", sondern kann sich doch sehr entspannt zurücklehnen und das Leben praktisch als Film ansehen, in dem Menschen wie die Adeptin recht wichtigtuerisch durch die Kulissen hüpfen und sich für wertvoll halten.

Ich mag int. :I
 

DeletedUser

Gast
Hoffnung auf ein besseres Leben. öhöm
Mein Leben ist eigentlich ziemlich geil, allen widrigkeiten zum Trotze. Allerdings will ich meine politischen Träume verwirklicht sehen und irgendwann meinen dr. phil. in der Tasche haben.
 

DeletedUser

Gast
Wenn ich 80 bin und halb tot durch's Leben humple, bring ich mich vllt selber um, wär definitiv ne Überlegung wert. :)
 

DeletedUser

Gast
Ist nicht so einfach wenn dich alle für bescheuert erklären und du ständig überwacht wirst.
 

DeletedUser

Gast
Ich bin ebensowenig mit den heutigen Zuständen zufrieden. Trotzdem konstruiere ich mir meinen Sinn im Leben auch abseits der profanen gesellschaftlichen Welt. Und wenn er damit schluss machen möchte, ist es doch schon ein Wert, den er an sich selbst für die Außenwelt richtet.
nö, was für ein wert denn bitte? was einen wert hat, kann getauscht werden. das, was du da als wert ausgibst, hat aber eine inhaltliche qualität und sollte nicht dem tausch geopfert werden. es sei denn, sie ist blödsinn. ;D

wo waren wir? ach ja - wert! :D wert ist ein maß für austauschbarkeit und alleine darum schon nicht mehr subjektiv, sondern von mehreren subjekten konstituiert. dadurch wird der wert wirklich, selbständig, ein dingliches verhältnis zwischen menschen, das seine eigenlogik entwickelt. das ist wirklich gruselig, darum haben verschwörungstheorien so einen fruchtbaren boden, aber nein, die menschen selber produzieren diese gespenstige gegenständlichkeit, sie täuschen sich sozusagen im tausch. aber das hast du sicher alles schonmal von hugo gehört. ich will dich nicht langweilen.

aber, hm, naja:
Ja, eben. "Wert" ist subjektiv, das hatte Marx schon nicht kapiert. Ich interpretiere da also nicht wirklich was falsch, sondern gehe nur auf die Aussage ein, dass Sultan keinen eigenen (subjektiven) Wert für sein Leben findet. (oder das zumindest vorgibt)
das ist wegen obigem falsch. die marxsche werttheorie handelt doch nicht von frommen idealen, was du hier als sinn oder eben wert ausgeben möchtest. wert symbolisiert austauschbarkeit und abstraktion, auflösung von qualitäten. wert ist deswegen eben nicht subjektiv, sondern wird subjektiv gesetzt und zwar immer von mehreren subjekten. wert ist eine gesellschaftliche macht, die der gesellschaft entrissen ist. dadurch ist der wert aber eben mehr als subjektiv gesetztes: zwar wird er von den subjekten als gesellschaftliche umgangsform konstituiert, aber dadurch wird auch objektivität geschaffen, welche die subjekte im folgenden erstmal akzeptieren müssen und die sich erst lockern könnte, wenn mit der verdinglichten vergesellschaftung ein ende gemacht würde.
 
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DeletedUser

Gast
das, was du da als wert ausgibst, hat aber eine inhaltliche qualität und sollte nicht dem tausch geopfert werden. es sei denn, sie ist blödsinn. ;D

Und warum sollte man bitte Dienstleistungen nicht tauschen (können/wollen)?

das ist wegen obigem falsch. die marxsche werttheorie handelt doch nicht von frommen idealen, was du hier als sinn oder eben wert ausgeben möchtest. wert symbolisiert austauschbarkeit und abstraktion, auflösung von qualitäten. wert ist deswegen eben nicht subjektiv, sondern wird subjektiv gesetzt und zwar immer von mehreren subjekten. wert ist eine gesellschaftliche macht, die der gesellschaft entrissen ist.

Jap, ergibt sich in einer freien(!) Marktwirtschaft aus Angebot und Nachfrage und ist dann der Gesellschaft inne und nicht ihr entrissen.

dadurch ist der wert aber eben mehr als subjektiv gesetztes: zwar wird er von den subjekten als gesellschaftliche umgangsform konstituiert, aber dadurch wird auch objektivität geschaffen, welche die subjekte im folgenden erstmal akzeptieren müssen und die sich erst lockern könnte, wenn mit der verdinglichten vergesellschaftung ein ende gemacht würde.

Nö, inter-Subjektivität wird damit geschaffen. Man hat sich auf etwas geeinigt. Was das wohl mit Objektivität zutun hat?
 

DeletedUser

Gast
Viel: man einigt sich subjektiv und konkret auf einen bestimmten Wertbetrag, der von jedem anders empfunden werden kann. Der Wert als abstrakter und dimensionsloser Begriff wird genau dadurch geschaffen und objektiviert. (isch hoffe, keuner macht mich damit nicht zur Sau...)
 
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