Jap, aber einen Irrtum tausendmal zu wiederholen, macht ihn dadurch nicht wahrer.
Ich jedenfalls verstehe unter dem Kampfbegriff "Kapitalismus" freie Marktwirtschaft, und das widerspricht sich diametral mit dem Gewaltmonopol des Staates.
Utter nonsense.
Sorry, deine Monopolkritik vergisst, dass sich Monopole überhaupt erst durch den Staat bilden können.
Wäre dies (der Staat) nicht der Fall, gilt es immernoch zu unterscheiden zwischen "guten" und "schlechten" Monopolen. Jedenfalls würden "schlechte" Monopole über kurz oder lang fallen, wenn sie ihre "Macht" missbrauchen, da der Zugang zum Makrt frei wäre und darüber hinaus auch der freie Markt, den Kunden die tatsächliche Macht gewährleistet.
Hihi. Wir nehmen also einen bürgerlichen Begriff um eine bürgerliche Gesellschaft zu beschreiben und begründen das mit bürgerlicher Ideologie. Dir fällt hoffentlich schon etwas auf :I
Wieso sollte es also nicht sinnvoll sein Kapitalismus mit freier Marktwirtschaft gleichzusetzen ?
Nun, der Begriff der "freien Marktwirtschaft" ist nicht nur etwas oberflächlich, sondern auch idealistisch: schließlich ist "freie Makrtwirtschaft" zunächst einmal ein idealistisches liberales Konzept, eine Vorstellung davon wie Kapitalismus
sein sollte.
Wie ich aber schonmal geschrieben habe, ergeben sich Gesellschaftssysteme im wesentlichen aber nicht aus der Planung heraus, sondern aus historischen Entwicklungen.
Es kann nur in unserem Interesse sein einen Begriff zu finden, der das Wesen des Kapitalismus hinreichend beschreibt, ohne dabei einen idealistischen Anspruch an ihn zu stellen und mehr als nur etwas an der Oberfläche der gesellschaftlichen Verhältnisse zu kratzen. Was ist denn das wesentliche Kriterium, was die Entwicklung hin zur kapitalistischen Produktionsweise beschreibt ?
Das Eindringen des Kapitals in die Sphäre der Produktion. Die kapitalistische Produktionsweise ist zwar im wesentlichen auch im Realsozialismus Enthalten, dort aber quasi mit dem Anspruch einer bewussten Lenkung der historischen Entwicklung der Produktivkräfte. Entsprechend ist als Kapitalismus nur die Gesellschaft mit kapitalistischer Produktionsweise zu bezeichnen, die eben jene Produktionsweise nicht bewusst und alle Bereiche des öffentlichen Lebens durchdringend als Mittel zum Zweck einsetzt.
"Freie Marktwirtschaft" wäre ja alleine auch deswegen schon problematisch, weil es quasi noch nie eine freie Marktwirtschaft gegeben hat, enstprechend wäre Kapitalismus bloße ideologische Fiktion und "tatsächlich" hätten wir was ganz anderes.
Und zur Rolle des Staates. Mal abgesehen davon, dass nichteinmal die liberalsten Theoretiker auf einen Nachtwächterstaat verzichten möchten, gibt es diverse Bereiche in denen er von Nützlichkeit für die kapitalistische Ökonomie ist, ja ich würde sagen (langfristig) von Notwendigkeit. Es geht tatsächlich darum die Konkurrenz so einzurichten, dass sie sich nicht selbst aufhebt, aber die Bekämpfung von Monopolen ist da lediglich die offensichtlichste, bei weitem nicht die einzige Aufgabe.
Es geht darum ersteinmal überhaupt Eigentum zu garantieren, die Differenzen der Einzelkapitale dann politisch, also vermittelnd, abzuwickeln (sonst reicht es ja, wenn ich den Konkurrenten sabotiere, right ?) und gleichzeitig die Grundlagen produktiver Konkurrenz aufrechtzuerhalten oder gar auszubauen. Sei es nun die effektive Reproduktion der Arbeitskraftbehälter, Umweltschutz (der ansonsten ja freiwilligen und organisierten Verzicht auf Profit erfordern würde), die Errichtung von Infrastruktur (die für das Einzelkapital ersteinmal nicht zwangsläufig profitbringend ist), usw.
Ein Staat widerspricht Kapitalismus nicht nur <nicht> (allerhöchstens wenn man ihn als vollkommene Freiheit idealisiert (bürgerliche Freiheit hat aber einen Gewaltcharakter!!!)), er ist eine nützliche/notwendige Ergänzung der kapitalistischen Ökonomie.
fallsdasuntergegangenseinsollte
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