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Mehrwerttheorie kurz Skizziert + Antwort geläufiger Fragen

DeletedUser

Gast
Na, da gibts mal eine Möglichkeit was von mir zu recyclen, was nie auf den Markt der Texte kam.
Für disch, Lianschen. Versuch es am besten mit einem leicht französischen Akzent zu lesen, das macht alles wesentlich erträglicher.

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Wenn man sich mal die häufigsten Aussagen zur MWT anschaut, dann kommt man zum Schluss dass die, die eine Aussage darüber treffen nur ein sehr oberflächliches Wissen darüber haben. Ausbeutung wird nicht einfach so gesetzt und berechnet, Ausbeutung wird qualitativ erklärt. Es ist eben bspw. nicht gemeint, dass der gesamte Preis der produzierten Waren als Lohn an den Arbeiter zu gehen hat, das wäre eine sehr naive und absolut falsche Deutung der MWT. Ich skizziere das ganze mal kurz.

Zunächst muss man sich vor Auge führen, dass wir es hier mit Abstraktion zu tun haben. Denn Marx redet nicht vom Preis, sondern vom Wert. Es geht nicht darum an einem konkreten Beispiel Ausbeutung zu illustrieren, weil der Wert eine abstrakte Größe ist, die im konkreten Tausch- und Produktionsakt kaum einzusehen ist. Es handelt sich also um eine wesentliche Komponente von Kapitalismus die aber nicht offensichtlich in Erscheinung tritt, also nicht durch oberflächliche Betrachtung festzustellen ist, sondern über die elementaren ökonomischen Kategorien des Kapitalismus herzuleiten ist. Ebenso befindet man sich bei der Mehrwertproduktion in der Produktionsebene, während der Kapitalist seinen Profit erst in der Zirkulation einsehen kann. Der Mehrwert liegt nicht offen, um den geht es dem Kapitalisten nichtmal zentral, dem gehts um Profit.
Mehrwert bezeichnet lediglich das Surplus aus der Produktion, während Profit sich auf das Surplus der Gesamttätigkeit bezieht. Im konkreten Beispiel ist es zudem schwer einzusehen aus welchem Verhältnis von Produktions- und Handelsprofit sich der gesamte Profit zusammensetzt.

Die Mehrwerttheorie beginnt mit der Feststellung des Kapitalkreislaufs. Geld als Kaptial, ist kein bloßes Tauschmittel, sondern Zweck der Produktion. Das Kapital beschreibt folgende Bewegung: G-W-G' (Geld-Ware-mehr Geld), am Ende des Prozesses steht eine größere Geldmenge G' > G. Wäre das lediglich als geschickter Tauschakt zu verstehen, müsste das Geld anderswo wiederrum fehlen. Die systeamtische Vermehrung des Eigentums des Kapitalisten muss also seine Wurzeln im Produktionsprozess haben.

Es wird in der kapitalistischen Produktionsweise eine Geldmenge G als konstantes und variables Kaptial investiert. Wenn Geld als konstantes Kapital investiert wird, bleibt der Wert des Eigentums des Kapitalisten unverändert (da es sich um einen gesamtgesellschaftlichen Zusmmanhang handelt, wird hier vom individuellen Erfolg beim Tauschakt abstrahiert), er ändert nur seine Form – aus abstraktem Geldförmigen Reichtum, wird konkreter Reichtum. Analog wird als variables Kapital Geld in Arbeitskraft, also die Verfügungsgewalt über fremde Arbeit, investiert.

Die Arbeitskraft ist nun eine ganz besondere Ware. Ihr Spezifikum drückt sich in ihren zwei Qualitäten aus. Ihre erste Qualität besteht darin Wert zu produzieren, also dem Produkt hinzuzufügen. Das variable Kapital ist der Teil des Kapitals, der sich verwertet, bei dem eine Wertschöpfung stattfindet. Und natürlich handelt es sich um mehr Wert, als sie selbst Wert ist (also entsprechend kostet), sonst wäre die Investition in die Arbeitskraft ein Nullsummenspiel für den Kapitalisten und er würde in der Konkurrenz den Kürzeren ziehen. Dieser Überschuss in der Produktion ist der Mehrwert, nicht etwa die Differenz zwischen Preis des Produkts und dem Lohn. Ihre zweite Qualität besteht darin den Wert der sich dabei verbrauchenden und verschleißenden Produktionsmittel auf das Produkt zu übertragen, indem die Produktion der Produktionsmittel sich als notwendige Vorraussetzung der Warenproduktion auf selbige überträgt. Die Kosten für den Verschleiß des Kapitals, sind also nicht vom Mehrwert abzuziehen, denn ihr Wert geht bei der Produktion nicht verloren, sondern wird auf das Produkt übertragen.

Allgemein wird Ausbeutung als "moralisches Urteil" verstanden, aber deswegen wird aus der MWT kein moralisches Urteil Seitens von Marx, im Gegenteil. Es handelt sich um ein sachliches Urteil, nämlich, dass Profit in der kapitalistischen Produktionsweise durch die Aneignung des vom Arbeiter produzierten Mehrwerts erfolgt – ähnlich der Aussage der Ausbeutung der Natur (wenn sie nicht gerade von Ökomoralisten getroffen wird). Gemeint ist ja nicht, dass die arme Natur ungerecht behandelt wird, Ausbeutung hat dementsprechend eben keine moralische Kategorie zu sein.

Marx ist ja niemand der die Erfolge des Kapitalismus leugnet, im Gegensatz erkennt er die riesige Schaffenskraft des Kapitalismus an, das Manifest liest sich teilweise wie ein einziges Loblied auf die bürgerliche Gesellschaft. Ihm geht es darum den systematischen Ausschluss vom Reichtum derjenigen, die ihn mehrheitlich produzieren, zu beenden und Verhältnisse zu schaffen in denen die Menschen ihr Leben selbstbewusst, d.h. jenseits von Herrschafts- und Verwertungsimperativen von Kapital und Nation, planen können.

Kommen wir zum nächsten häufigen Fehlurteil: Natürlich fordert Marx das Ende der Ausbeutung, aber das bedeutet nicht die Aneignung des Mehrwerts durch die Arbeiter – das würde ja implizieren dass die Verhältnisse so wie sind bestehen bleiben würden und die Arbeiter lediglich mehr Lohn bekämen. Das fordert Marx aber garnicht - der Mehrwert ist systematisch die Grundlage für Kapitalverwertung und ohne ihn würde gar keine von statten gehen, zumal der Wert sowieso keine Größe ist die im konkreten Fall offen einzusehen ist. Es geht Marx darum mit den Kategorien der kapitalistischen Ökonomie aufzuräumen und dazu gehört der Wert überhaupt, nicht bloß der Mehrwert.

Häufig werden dann abstruse Beispiele dafür genannt, wieso der marxistische Begriff von Ausbeutung Blödsinn ist. Nehmen wir Michael Schumacher beispielsweise. Der ist auch kein Unternehmer, sondern angestellt und verdient Millionen, wird der etwa auch ausgebeutet? Im Gegensatz zur gewöhnlichen Lohnarbeit haben wir es bei Profisport nicht mit einem regulären Markt zu tun, die getauschten Waren sind schließlich Unikate, da nicht/kaum reproduzierbar - wir haben es nicht mit einem Polypol zu tun. Das bringt einen Michael Schumacher in eine ganz andere Position, eine Position in der er sich den Mithilfe von ihm erzeugten Mehrwert mit dem Kapitalisten aufteilen kann. Er produziert diesen Wert aber nicht selbst, das machen die Menschen die die ganze Formel 1 möglich machen, Boxenteams, Entwickler, Medienteams, Organisatoren, usw., er ist aber sehr wohl eine zur Produktion dieser Werte notwendige Komponente.

Kommen wir also zum häufig genannten Punkt Marx würde da bei der MWT etwas vernachlässigen was bei der Wertverwertung eine Rolle spielen würde. Zum einen das Marktrisiko. Produziert Marktrisiko irgend einen Wert ? Marktrisiko bedeutet nur, dass verschiedene Kapitalisten den Wertzuwachs am Markt verschieden umzusetzen wissen, es neben dem Produktionsprofit also auch den Handelsprofit gibt. Am Markt selbst dann findet aber kein grundlegender Wertzuwachs statt, sondern tatsächlich nur verschieden geschickter Tausch an dem die einem profitieren, die anderen wiederrum Schaden finden. Werterzeugung findet da nicht statt.

Die Frage der Kapitalkosten hab ich bereits vorher geklärt (Übertragung des Werts der Produktionsmittel auf das Produkt), dem liegt aber meistens sowieso die falsche Annahme zu Grunde, dass ohne Abzug des Mehrwerts der gesamte Preis der Ware als Lohn an den Arbeiter gehen würde.
Bleibt noch die unternehmerische Leistung. Dazu lohnt es sich Unternehmen anzuschauen, in denen die Kapitalinhaber von der "unternehmerischen Leistung" abgetrennt sind: Aktienunternehmen. Für die "Leistung" dort, sind Manager verantwortlich, die dafür bezahlt werden die Verwaltung des Eigentums zu betreiben. Und selbst nach Abzug von deren Gehältern (die durch Beteiligung am produzierten Mehrwert zustandekommen, aber das nur am Rande), also der "unternehmerischen Tätigkeit" bleibt der Großteil des Profits erhalten. Man kann die unternehmerische Tätigkeit also problemlos deligieren und es bleibt immer noch fast der gesamte Profit über. Worum handelt es sich bei dieser "Leistung" überhaupt maßgeblich ? Hierbei werden kaum Werte produziert, hier geht es hauptsächlich darum die Mehrwertrate zu steigern und den Mehrwert auch tatsächlich am Markt einzulösen.
 

DeletedUser

Gast
Nicht neu aber man kanns ja nicht oft genug sagen. Wobei natürlich die üblichen Verdächtigen wieder Millionen von Einwänden aus dem Hut zaubern und im Zirkuszelt herumfliegen lassen werden.

Ein kleiner Nebensatz bedarf noch der Beschleifung:

Marktrisiko bedeutet nur, dass verschiedene Kapitalisten den Wertzuwachs am Markt verschieden umzusetzen wissen, es neben dem Produktionsprofit also auch den Handelsprofit gibt.
Produktions- und Handelsprofit exsitieren nicht "neben"einander im Sinn von sie würden sich addieren. Ein Produktionsprofit stellt sich erst nach einem Warenumschlag ein. Ein Automobilwerk, dass Fahrzeuge auf Halde produziert, erzeugt erstmal einen rein fiktiven Produktionsprofit, der sich an einem zu erwartenden Verkaufspreis orientiert. Erst wenn der Verkauf an den Zwischenhandel (z.B. ein Autohaus) tatsächlich realisiert wurde (sich also der Wert in Geld verwandelt) und der Verkaufspreis über den Gestellungskosten liegt ergibt sich ein Produktionsprofit. Wenn dann der Händler die Ware (also hier ein Auto) mit einem Aufschlag weiterverkauft hat, ergibt sich an diesem Punkt zusätzlich ein Handelsprofit. Dieser Handelsprofit wird also nicht dort erzielt, wo der Produktionsprofit entsteht, sondern in einer anderen Eben, also nicht daneben, sondern darunter. Im Automobilwerk selbst sind Produktionsprofit und Handelsprofit identische Begriffe.
An der prinzipiellen Richtigkeit deiner Ausführungen ändert das natürlich nichts.
 

DeletedUser

Gast
Ein kleiner Nebensatz bedarf noch der Beschleifung:

Produktions- und Handelsprofit exsitieren nicht "neben"einander im Sinn von sie würden sich addieren. Ein Produktionsprofit stellt sich erst nach einem Warenumschlag ein. Ein Automobilwerk, dass Fahrzeuge auf Halde produziert, erzeugt erstmal einen rein fiktiven Produktionsprofit, der sich an einem zu erwartenden Verkaufspreis orientiert. Erst wenn der Verkauf an den Zwischenhandel (z.B. ein Autohaus) tatsächlich realisiert wurde (sich also der Wert in Geld verwandelt) und der Verkaufspreis über den Gestellungskosten liegt ergibt sich ein Produktionsprofit. Wenn dann der Händler die Ware (also hier ein Auto) mit einem Aufschlag weiterverkauft hat, ergibt sich an diesem Punkt zusätzlich ein Handelsprofit. Dieser Handelsprofit wird also nicht dort erzielt, wo der Produktionsprofit entsteht, sondern in einer anderen Eben, also nicht daneben, sondern darunter. Im Automobilwerk selbst sind Produktionsprofit und Handelsprofit identische Begriffe.
An der prinzipiellen Richtigkeit deiner Ausführungen ändert das natürlich nichts.

Ich meine nicht den Handelsprofit den der reine (Auto)Händler macht, sondern den individuellen Erfolg des Kapitalisten beim Tauschakt. Vllt. gibts auch nen anderen Begriff dafür, ich hab aber einfach schon viel zu lange nichts mehr dazu gelesen.

Klar ist - den Profit kann der Kapitalist erst am Markt einsehen, mit irgend welchen fiktiven Profiten brauchen wir nicht zu arbeiten. Aber da gibt es ja auch die Möglichkeit, dass er seine Ware über Wert los wird (oder auch unter Wert), dass der Profit sich also aus mehr zusammensetzt als dem bloßen Mehrwert, weswegen der Mehrwert im konkreten Fall schwer einzusehen ist.
 

DeletedUser30165

Gast
Also nicht schlecht geschrieben, aber insgesamt kann ich mich damit nicht so ganz anfreunden. Mir persönlich werden bestimmte Sachen zu kurz abgehandelt und vielleicht auch etwas zu einfach ausgedrückt.
Produziert Marktrisiko irgend einen Wert ? Ich würde sagen ja. Von mir auch einen nicht näher Bezifferbaren, aber letztendlich doch einen Wert. Der Biergarten muss halt auf gutes Wetter hoffen. Gibt es Regen, setzt er nichts ab und muss trotzdem die Mitarbeiter bezahlen. Und ich persönlich finde schon, dass dieses Risiko auch angemessen vergütet werden sollte. Er ist ja auch derjenige, der die verschiedenen Arbeitskräfte bündelt und dem Ganzen auch einen deutlichen Mehrwert gibt. Jede Arbeitskraft für sich alleine würde wahrscheinlich gar nichts bewirken. Von daher können wir es uns auch nicht so einfach machen und sagen, der Mehrwert findet nur in der Produktion statt und haben dabei die einzelnen Tätigkeiten der Arbeiter im Kopf. Das ist es ja gerade. Die Arbeiten alleine machen noch kein Produkt aus. Erst die Kombination der Einzelarbeiten, inkl. Marketing und Handelsarbeiten ergeben im Endeffekt ein Produkt, welches bei entsprechender Bezahlung einen Mehrwert erwirtschaftet.
Das ist dann übrigens auch die Unternehmerische Leistungserstellung, die wie ich finde auch etwas kurz abgehandelt worden ist. Und das bei einer Aktiengesellschaft die Kapitalgeber einen Knecht in Form des Managers einstellen, erklärt leider auch noch nicht die Unternehmerische Leistung. Es ist halt nur eine zusätzliche Person dazwischen.
 

DeletedUser

Gast
Also nicht schlecht geschrieben, aber insgesamt kann ich mich damit nicht so ganz anfreunden. Mir persönlich werden bestimmte Sachen zu kurz abgehandelt und vielleicht auch etwas zu einfach ausgedrückt.

Hier findest du's in jeder Einzelheit erklärt

Produziert Marktrisiko irgend einen Wert ? Ich würde sagen ja.

Nein.

Stell dir vor einer verkauft Kühlschränke in der Arktis. Hohes Marktrisiko. Wo wird da jetzt wert geschaffen? Die Eskimos kaufen dir den Kühlschrank für 100€ ab, woanders würde man dir 200€ dafür geben. Jetzt sagen wir mal, an jedem anderen Ort der Welt werden keine Kühlschränke mehr gekauft und auf einmal lohnt es sich, Kühlschränke in der Arktis zu verkaufen. Wird deshalb Wert geschaffen? Man kriegt immerhin Geld, das sonst verloren wäre.

Aber nein, produziert wurde der Wert nach wie vor einzig und alleine von den Arbeitern. Denn Marktrisiko hin oder her, man muss ja erstmal etwas haben, was man verkaufen kann, und das muss produziert werden. "Marktrisiko" ignoriert komplett den Produktionsprozess. In dem findet aber die Erzeugung von Mehrwert statt, nicht auf dem Markt. Auf dem Markt wird der Wert lediglich bezahlt.

Der Denkfehler ist mal wieder der mit Grund und Bedingung. Du denkst dir: Wenn etwas nicht verkauft wird, dann kriegt man auch kein Geld dafür. Also ist doch das Verkaufen der Grund für den Mehrwert. Stimmt aber nicht, das ist lediglich die Bedingung: Ohne Verkauf kein Geld. Der Grund ist aber im Produktionsprozess zu suchen und wurde von Molly erklärt. Hast du denn an Mollys Erklärung irgendwas auszusetzen?

Er ist ja auch derjenige, der die verschiedenen Arbeitskräfte bündelt und dem Ganzen auch einen deutlichen Mehrwert gibt. Jede Arbeitskraft für sich alleine würde wahrscheinlich gar nichts bewirken.

Richtig ist, dass eine Arbeitskraft alleine wenig Wert schaffen kann. Das heißt aber nicht, dass es die Leistung des Kapitalisten ist, diese vereinzelten Arbeitskräfte zu bündeln und damit eine für alle nützliche Funktion zu erfüllen. Der Kapitalist bündelt die Arbeitskräfte doch nur, damit er Profit kriegt. Schau dir dein Beispiel mit dem Biergarten an: Wenn das Wetter schlecht ist, dann schickt der Betreiber seine Kellner nach Hause und die kriegen dann kein Geld. Er lässt sie doch nicht und arbeiten, wenn er weiß, dass er nicht verdienen wird. Und das, obwohl die Kellner ja auch bei schlechtem Wetter ein oder zwei Gäste glücklich machen würde. Man sieht: Sinn der ganzen Wirtschaft ist nicht, Gebrauchswerte zu verteilen, sondern der Profit des Kapitalisten.

Die Arbeiten alleine machen noch kein Produkt aus. Erst die Kombination der Einzelarbeiten, inkl. Marketing und Handelsarbeiten ergeben im Endeffekt ein Produkt, welches bei entsprechender Bezahlung einen Mehrwert erwirtschaftet.

Marketing und Handel ändern nichts am Produkt. Das Produkt ist nach der Produktion fertig und es wird ihm kein weiterer Wert zugefügt. Marketing und Handel ist dann lediglich noch die Konkurrenz am Markt. Manche scheitern am Markt und können das bereits produzierte dann nicht mehr verkaufen. Andere sind in der Konkurrenz siegreich und streichen deshalb ihren Profit ein. Du siehst in dieser Zirkulation: Da wird Geld erwirtschaftet. Die Zirkulation verschleiert, wo der Wert wirklich herkommt, weil alles, was du siehst, ist: Wenn die Leute in der Zirkulation versagen, dann gibt es kein Geld.

Das ändert aber nichts am Wert der Ware.
 

DeletedUser30165

Gast
Nein.

Stell dir vor einer verkauft Kühlschränke in der Arktis. Hohes Marktrisiko. Wo wird da jetzt wert geschaffen? ...

Aber nein, produziert wurde der Wert nach wie vor einzig und alleine von den Arbeitern. Denn Marktrisiko hin oder her, man muss ja erstmal etwas haben, was man verkaufen kann, und das muss produziert werden. "Marktrisiko" ignoriert komplett den Produktionsprozess. In dem findet aber die Erzeugung von Mehrwert statt, nicht auf dem Markt. Auf dem Markt wird der Wert lediglich bezahlt.

Der Denkfehler ist mal wieder der mit Grund und Bedingung. Du denkst dir: Wenn etwas nicht verkauft wird, dann kriegt man auch kein Geld dafür. Also ist doch das Verkaufen der Grund für den Mehrwert. Stimmt aber nicht, das ist lediglich die Bedingung: Ohne Verkauf kein Geld. Der Grund ist aber im Produktionsprozess zu suchen und wurde von Molly erklärt. Hast du denn an Mollys Erklärung irgendwas auszusetzen?

Also ich habe nicht davon gesprochen, dass durch das Marktrisiko ein Mehrwert geschaffen wird, sondern dass dem Risiko ein geldwerter Betrag zuzuordnen ist. Wenn wir auf mein einfaches Beispiel mit dem Biergarten übertragen, dann sagen wir einfach mal.
1000 Bier verkauft = 1000 Euro Verlust
2000 Bier verkauft = +/- Null
3000 Bier verkauft = 1000 Euro Gewinn
Das heißt im Falle des Risikos (bei uns das schlechte Wetter), würde allein der Unternehmer auf dem Verlust sitzen bleiben. Im gleichem Atemzuge stehen auch ihm die Gewinne zu. Das sollte, wenn es nicht übertrieben wird, auch nicht verwerflich sein. Zumal es ja jedem Menschen frei steht, das Gleiche zu tun. Jeder kann sich einen Kredit aufnehmen, Maschinen und Bier kaufen, eine Lokalität anmieten und Kellner einstellen. Und dann muss er sich das Konzept ausdenken, ist immer letzter Ansprechpartner, und so weiter und sofort. Und die Koordination von allem erhöht auch den Mehrwert. Von daher brauchst du mir nicht einreden, dass jeglicher Mehrwertsprozess ausschließlich in der Produktion stattfindet. Es ist einfach nicht wahr. Wenn der ungewaschene Schlipper von Michael Jackson für 1 Mio über den Ladentisch geht, dann willst du mir erzählen der Mehrwert war in der Produktion? Angebot und Nachfrage kann ich nur sagen. Nix Produktionsprozess, wie du es gerne hättest.

Richtig ist, dass eine Arbeitskraft alleine wenig Wert schaffen kann. Das heißt aber nicht, dass es die Leistung des Kapitalisten ist, diese vereinzelten Arbeitskräfte zu bündeln und damit eine für alle nützliche Funktion zu erfüllen. Der Kapitalist bündelt die Arbeitskräfte doch nur, damit er Profit kriegt. Schau dir dein Beispiel mit dem Biergarten an: Wenn das Wetter schlecht ist, dann schickt der Betreiber seine Kellner nach Hause und die kriegen dann kein Geld. Er lässt sie doch nicht und arbeiten, wenn er weiß, dass er nicht verdienen wird. Und das, obwohl die Kellner ja auch bei schlechtem Wetter ein oder zwei Gäste glücklich machen würde. Man sieht: Sinn der ganzen Wirtschaft ist nicht, Gebrauchswerte zu verteilen, sondern der Profit des Kapitalisten.




Doch, genau das heißt es. Bündelt er sie gut, kann er den Mehrwert sogar noch steigern und und wie du schon selber sagst nur mit dem Zweck von mehr Profit. Und mal losgelöst von den Nebentätigkeiten in der Gastronomie sind die deutschen Gesetze schon sehr human. Da die Arbeit für den Nicht-Unternehmer in der Regel die einzige Einnahmequelle ist, hat der Arbeitnehmer auch Anspruch auf die im Arbeitsvertrag geregelte Arbeitszeit. Also auch wenn da mal drei Hanseln nach Hause gehen dürfen, muss er doch den Großteil beschäftigen, auch wenn keine Arbeit oder Aufträge da sind.

Marketing und Handel ändern nichts am Produkt. Das Produkt ist nach der Produktion fertig und es wird ihm kein weiterer Wert zugefügt. Marketing und Handel ist dann lediglich noch die Konkurrenz am Markt. Manche scheitern am Markt und können das bereits produzierte dann nicht mehr verkaufen. Andere sind in der Konkurrenz siegreich und streichen deshalb ihren Profit ein. Du siehst in dieser Zirkulation: Da wird Geld erwirtschaftet. Die Zirkulation verschleiert, wo der Wert wirklich herkommt, weil alles, was du siehst, ist: Wenn die Leute in der Zirkulation versagen, dann gibt es kein Geld.

Das ändert aber nichts am Wert der Ware.

Die Ware ändert sich nicht. Wohl war. Die Ware ändert sich auch nicht, wenn Balsen seine Kekse an den Einzelhandel verkauft. Trotzdem schlagen die auch noch einmal was drauf, so dass ich dann für die gleichen Kekse auf jeden Fall mehr bezahle. Was willst du mir also damit sagen?
 

DeletedUser

Gast
Das heißt im Falle des Risikos (bei uns das schlechte Wetter), würde allein der Unternehmer auf dem Verlust sitzen bleiben.

Nein, auf dem Verlust bleiben die Leute sitzen, die für den Unternehmer anschaffen gehen.

Wenn deren Arbeit sich nicht mehr profitabel verkaufen lässt, fliegen die raus. Der Unternehmer wandert mit dem bisherigen Gewinn dann in eine andere Branche aus.

Das sollte, wenn es nicht übertrieben wird, auch nicht verwerflich sein.

Es geht nicht um "verwerflich", es geht um die objektive Erklärung von Mehrwert.
Da du ja ganz genau weißt, dass das Resultat - aller Mehrwert geht vom Arbeiter aus, der aber systematisch von ihm getrennt wird - nicht haltbar ist, musst du dir jetzt Gründe ausdenken, warum das ganze moralisch in Ordnung geht.

Hör bitte auf, Moral ins Spiel zu bringen.

Zumal es ja jedem Menschen frei steht, das Gleiche zu tun. Jeder kann sich einen Kredit aufnehmen, Maschinen und Bier kaufen, eine Lokalität anmieten und Kellner einstellen.

Ach so, jeder Mensch kann Unternehmer werden, ja?

Das hier ist die Ideologie der Gleichheit. Vom Recht werde ich als Eigentumsloser genauso behandelt wie jemand mit Eigentum. Ich verfüge aber gar nicht über das Kapital, das ich brauche, um Unternehmer zu werden. Und mit Lohnarbeit werde ich auch nie in meinem Leben an dieses Kapital rankommen. Zum Kredit: Den gewährt man mir nicht. Bedingung für einen Kredit ist nämlich Eigentum, Sicherheit. Gibt auch Kreditkonzepte, die das nicht verlangen, zum Beispiel der Mikrokredit in der Dritten Welt. Der ist in letzter Zeit grandios gescheitert.

Weiter: Ist das also dein Plan, wie man unnötige Armut bekämpft? Jeder wird Kapitalist? Theoretisch könnte ja jeder einzelne, aber eben nicht alle. Du kalkulierst weiterhin damit, dass die allermeisten Menschen - eben die, die den Wert durch Arbeit heranschaffen - vom gesellschaftlichen Reichtum ausgeschlossen bleiben. Das einzige, was du mir anzubieten hast, ist, mir die Schuld zu geben, weil ich ja auch Kapitalist hätte werden können wenn mir das mit der Ausbeutung nicht passt.

Und die Koordination von allem erhöht auch den Mehrwert.

Nein, die dient nur dazu, dass die Arbeiter stramm stehen und tun was man ihnen sagt, und weil die Ware keine Beine hat, muss man sie dann auch noch zum Markt tragen. Stimmt schon, würde man das alles nicht erledigen, gäbe es keinen Profit. Das ist aber trotzdem nicht der Ort, an dem der Ware Wert hinzugefügt wird. Das ist die Produktion.

Von daher brauchst du mir nicht einreden, dass jeglicher Mehrwertsprozess ausschließlich in der Produktion stattfindet. Es ist einfach nicht wahr.

Hast du denn an der Herleitung, die Molly produziert hat, etwas auszusetzen? Ist da irgendwo ein logischer Fehler, den du erklären kannst? Molly erklärt, warum der Mehrwert aus der Produktion kommt. Du sagst: "Es ist einfach nicht wahr, und außerdem möchte ich über das unternehmerische Risiko reden".

Wenn der ungewaschene Schlipper von Michael Jackson für 1 Mio über den Ladentisch geht, dann willst du mir erzählen der Mehrwert war in der Produktion? Angebot und Nachfrage kann ich nur sagen. Nix Produktionsprozess, wie du es gerne hättest.

Wir reden über Märkte.

Unikate werden nicht an Märkten gehandelt. Da gibt es auch kein besonders kompliziertes Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist: Exakt 1. Dann wird versteigert. Mit Markt hat das nichts zu tun.

Mal wieder bleibt den Apologeten des Kapitalismus nichts weiter übrig, als absurd zu werden. Was kommt als nächstes, Pauschalreisen zum Jupiter? Robinson auf seiner Insel? Ein Glas Wasser in der Wüste? Hatte ich alles schon. Du redest hier ganz schlicht und einfach nicht mehr über einen Markt, nicht mehr über gesellschaftliche Arbeit.

Doch, genau das heißt es. Bündelt er sie gut, kann er den Mehrwert sogar noch steigern und und wie du schon selber sagst nur mit dem Zweck von mehr Profit. Und mal losgelöst von den Nebentätigkeiten in der Gastronomie sind die deutschen Gesetze schon sehr human. Da die Arbeit für den Nicht-Unternehmer in der Regel die einzige Einnahmequelle ist, hat der Arbeitnehmer auch Anspruch auf die im Arbeitsvertrag geregelte Arbeitszeit. Also auch wenn da mal drei Hanseln nach Hause gehen dürfen, muss er doch den Großteil beschäftigen, auch wenn keine Arbeit oder Aufträge da sind.

Den Mehrwert steigert er dadurch überhaupt nicht, er holt sich lediglich die Leute heran, die einzig und alleine dazu in der Lage sind, Waren Wert hinzuzufügen.

Das könnten die Leute ohne ihn genauso gut hinkriegen. Können sie alleine deshalb aber nicht, weil sie nicht über die Produktionsmittel verfügen, die dafür notwendig sind. Also hat der Kapitalist ein gutes Argument, um die Arbeiter zu sich an den Arbeitsplatz zu kommandieren.

Die Gesetze gibt's, das ist wahr. Wenn die Wirtschaft schlecht steht, stehen solche Gesetze zur Verhandlung und werden, wenn sie die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts gefährden, abgeschafft. Was niemals zur Verhandlung steht, ist das Eigentum an Produktionsmitteln, ist der Kapitalismus. Freu dich über deine Gesetze solange die deutsche Wirtschaft noch gut läuft.

Die Ware ändert sich nicht. Wohl war. Die Ware ändert sich auch nicht, wenn Balsen seine Kekse an den Einzelhandel verkauft. Trotzdem schlagen die auch noch einmal was drauf, so dass ich dann für die gleichen Kekse auf jeden Fall mehr bezahle. Was willst du mir also damit sagen?

Die ganze Kette an Händlern, die an der Zirkulation beteiligt ist, teilt sich den Profit. Wert hinzugefügt wird dabei nicht.

Wenn ich aber eine Tonne Metall in ein Auto verwandle, dann wird auf einmal aus dem Wert von Lohn, Maschinen und Material der Wert eines Autos, das Auto wird verkauft, man erhält: G - W - G'

Durch wie viele Hände das geht, bis es beim Endkunden landet, ist dem Kapitalisten doch völlig gleichgültig. Er rechnet nur mit seinem G', nur mit dem Profit, den er einzig und alleine aus der Arbeit erhält, während alles andere seinen Wert lediglich an die fertige Ware überträgt. Hinzugefügt wird der Wert aber durch die Arbeit, durch die Verwandlung von Gebrauchswert in anderen Gebrauchswert.
 

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Gast
Nein.

Das hier ist die Ideologie der Gleichheit. Vom Recht werde ich als Eigentumsloser genauso behandelt wie jemand mit Eigentum. Ich verfüge aber gar nicht über das Kapital, das ich brauche, um Unternehmer zu werden. Und mit Lohnarbeit werde ich auch nie in meinem Leben an dieses Kapital rankommen. Zum Kredit: Den gewährt man mir nicht. Bedingung für einen Kredit ist nämlich Eigentum, Sicherheit. Gibt auch Kreditkonzepte, die das nicht verlangen, zum Beispiel der Mikrokredit in der Dritten Welt. Der ist in letzter Zeit grandios gescheitert.

Weiter: Ist das also dein Plan, wie man unnötige Armut bekämpft? Jeder wird Kapitalist? Theoretisch könnte ja jeder einzelne, aber eben nicht alle. Du kalkulierst weiterhin damit, dass die allermeisten Menschen - eben die, die den Wert durch Arbeit heranschaffen - vom gesellschaftlichen Reichtum ausgeschlossen bleiben. Das einzige, was du mir anzubieten hast, ist, mir die Schuld zu geben, weil ich ja auch Kapitalist hätte werden können wenn mir das mit der Ausbeutung nicht passt.
 

DeletedUser

Gast
Soll ich dir meinen mal einscannen, du Trottel? -_-

Scheinselbstständigkeit ist das. Man ist Lohnarbeiter für einen Kapitalisten und muss dann noch für Versicherung und Steuer selbst aufkommen. Yeeeaaaah.

Edit: Übrigens, hat sich rausgestellt, mein Kapitalist hat mich sogar beschissen. Ich hätte keinen Gewerbeschein, sondern einen Reisegewerbeschein gebraucht, trotz gegenteiliger Beteuerung von meinen Chefs.
Rate mal wer auf der Ordnungsstrafe sitzen geblieben wäre, wenn das Ordnungsamt vorbei gekommen wäre.

Das, was du vorschlägst, ist sogar noch eine ganze Ecke mieser als gewöhnliche Lohnarbeit.

Der einzige Unterschied ist die Rechtsform. Man gilt vor dem Staat als Unternehmer, aber das ändert nichts daran, dass man Lohnabhängig ist. Nur der gesetzliche Schutz, den andere Lohnarbeiter genießen, sogar der fällt dann noch weg.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
Soll ich dir meinen mal einscannen, du Trottel? -_-

Scheinselbstständigkeit ist das. Man ist Lohnarbeiter für einen Kapitalisten und muss dann noch für Versicherung und Steuer selbst aufkommen. Yeeeaaaah.

Edit: Übrigens, hat sich rausgestellt, mein Kapitalist hat mich sogar beschissen. Ich hätte keinen Gewerbeschein, sondern einen Reisegewerbeschein gebraucht, trotz gegenteiliger Beteuerung von meinen Chefs.
Rate mal wer auf der Ordnungsstrafe sitzen geblieben wäre, wenn das Ordnungsamt vorbei gekommen wäre.

Das, was du vorschlägst, ist sogar noch eine ganze Ecke mieser als gewöhnliche Lohnarbeit.

Der einzige Unterschied ist die Rechtsform. Man gilt vor dem Staat als Unternehmer, aber das ändert nichts daran, dass man Lohnabhängig ist. Nur der gesetzliche Schutz, den andere Lohnarbeiter genießen, sogar der fällt dann noch weg.

Dann ist es ja wohl so, das Du und nicht Real der Trottel bist! Und das trotz all deinen angeblich so überragenden Wissen in Politik und Wirtschaft! Da empfehle ich Dir lies doch lieber mal etwas was dich aus deiner Scheinselbständigkeit rausbringt und werde Kapitalist!
 

DeletedUser

Gast
Ich versteh dich sehr gut, du verwechselst die Rechtsform - also das falsche, bürgerliche Selbstbewußtsein - mit der tatsächlichen Tätigkeit.

Selbstständigkeit bedeutet noch lange, lange nicht, dass man Kapitalist ist, weil man nach wie vor nicht über Produktionsmittel verfügt, nur weil man so einen dummen Schein in der Brieftasche hat.

Selbstständige sind Lohnarbeiter, bis sie nicht mehr auf Lohneinkommen - auch Provision, Akkordlohn ist noch schlimmer als Stundenlohn - angewiesen sind und ein Gewerbeschein bedeutet da gar nichts.

Dann ist es ja wohl so, das Du und nicht Real der Trottel bist! Und das trotz all deinen angeblich so überragenden Wissen in Politik und Wirtschaft! Da empfehle ich Dir lies doch lieber mal etwas was dich aus deiner Scheinselbständigkeit rausbringt und werde Kapitalist!

Wissen über Wirtschaft ist erstmal nur das Wissen um die eigene Ohnmacht, wenn man kein Geld hat.
Du bist doch der Beweis dafür, dass Wissen nichts nutzt, weil du uns ja auch vollkommen ohne Wissen einfach nicht verhungern willst.

Dass mein Wissen über Wirtschaft mir nutzt, ist aber übrigens auch gar nicht mein Anspruch. Ich will die Wirtschaft, weil ich was über sie weiß, ja so wie sie ist abschaffen und nicht für mich nutzen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser30165

Gast
und so zerfledern wir uns gegenseitig. Mal nicht jedes Wort auseinandernehmen scheint dir fremd. Gut, dann kann ich das auch nicht.

Nein, auf dem Verlust bleiben die Leute sitzen, die für den Unternehmer anschaffen gehen.

Wenn deren Arbeit sich nicht mehr profitabel verkaufen lässt, fliegen die raus. Der Unternehmer wandert mit dem bisherigen Gewinn dann in eine andere Branche aus.

Ist klar Hugo. Das Märchen vom reichen Unternehmer der auf einer einsamen Südseeinsel sein ergaunertes Vermögen verprasst. Und von Insolvenzausfallgeld hast du wohl auch noch nichts gehört.

Es geht nicht um "verwerflich", es geht um die objektive Erklärung von Mehrwert.
Da du ja ganz genau weißt, dass das Resultat - aller Mehrwert geht vom Arbeiter aus, der aber systematisch von ihm getrennt wird - nicht haltbar ist, musst du dir jetzt Gründe ausdenken, warum das ganze moralisch in Ordnung geht.

Bitte in deinem Wahn auch mal die andere Seite versuchen zu verstehen, in der schon öfter aufgeführt wurde, warum nicht aller Mehrwert vom Arbeiter ausgeht. Mehr habe ich dazu nicht mehr zu sagen.

Ach so, jeder Mensch kann Unternehmer werden, ja?

Das hier ist die Ideologie der Gleichheit. Vom Recht werde ich als Eigentumsloser genauso behandelt wie jemand mit Eigentum. Ich verfüge aber gar nicht über das Kapital, das ich brauche, um Unternehmer zu werden. Und mit Lohnarbeit werde ich auch nie in meinem Leben an dieses Kapital rankommen. Zum Kredit: Den gewährt man mir nicht. Bedingung für einen Kredit ist nämlich Eigentum, Sicherheit. Gibt auch Kreditkonzepte, die das nicht verlangen, zum Beispiel der Mikrokredit in der Dritten Welt. Der ist in letzter Zeit grandios gescheitert.

Weiter: Ist das also dein Plan, wie man unnötige Armut bekämpft? Jeder wird Kapitalist? Theoretisch könnte ja jeder einzelne, aber eben nicht alle. Du kalkulierst weiterhin damit, dass die allermeisten Menschen - eben die, die den Wert durch Arbeit heranschaffen - vom gesellschaftlichen Reichtum ausgeschlossen bleiben. Das einzige, was du mir anzubieten hast, ist, mir die Schuld zu geben, weil ich ja auch Kapitalist hätte werden können wenn mir das mit der Ausbeutung nicht passt.

Tja, wenn die Banken dein Risiko nicht übernehmen wollen, leuchtet es dir vielleicht ein, dass das Unternehmertum schon eine etwas höhere Bürde ist, als jeden Tag pünktlich zur selben Zeit auf der Matte zu stehen. Da brauchst du mir jetzt auch nicht mit einer Metadiskussion zu kommen, wie man Armut bekämpft.

Nein, die dient nur dazu, dass die Arbeiter stramm stehen und tun was man ihnen sagt, und weil die Ware keine Beine hat, muss man sie dann auch noch zum Markt tragen. Stimmt schon, würde man das alles nicht erledigen, gäbe es keinen Profit. Das ist aber trotzdem nicht der Ort, an dem der Ware Wert hinzugefügt wird. Das ist die Produktion.

Tja Hugo, eine gewisse Ordnung verleiht eine gewisse Effizienz und Produktivität, die größer ist als die Summe der Einzelarbeiten. Das ist auch ein Mehrwert.

Hast du denn an der Herleitung, die Molly produziert hat, etwas auszusetzen? Ist da irgendwo ein logischer Fehler, den du erklären kannst? Molly erklärt, warum der Mehrwert aus der Produktion kommt. Du sagst: "Es ist einfach nicht wahr, und außerdem möchte ich über das unternehmerische Risiko reden".

Ich will es mal so sagen. Da ich sowieso schon einen Schritt vorher ansetze und für mich der Mehrwert durch Angebot und Nachfrage entsteht, habe ich es mir nicht durchgelesen. Ich habe ja auch dir geantwortet, und nicht Molly. Aber du darfst gern Mollys Thesen dazu nutzen, um mir ein paar Gegenargumente zu liefern. ;-)

Wir reden über Märkte.

Unikate werden nicht an Märkten gehandelt. Da gibt es auch kein besonders kompliziertes Verhältnis von Angebot und Nachfrage. Das Angebot ist: Exakt 1. Dann wird versteigert. Mit Markt hat das nichts zu tun.

Mal wieder bleibt den Apologeten des Kapitalismus nichts weiter übrig, als absurd zu werden. Was kommt als nächstes, Pauschalreisen zum Jupiter? Robinson auf seiner Insel? Ein Glas Wasser in der Wüste? Hatte ich alles schon. Du redest hier ganz schlicht und einfach nicht mehr über einen Markt, nicht mehr über gesellschaftliche Arbeit.

Ach Hugo. Dem Markt ist es doch egal, ob wir Unikate handeln. Du drückst dich wie immer vor der These Angebot und Nachfrage. Du kannst das Beste Produkt mit den besten Hintergedanken herstellen, wenn es keiner will hast du keinen Wert geschaffen.

Den Mehrwert steigert er dadurch überhaupt nicht, er holt sich lediglich die Leute heran, die einzig und alleine dazu in der Lage sind, Waren Wert hinzuzufügen.

Das könnten die Leute ohne ihn genauso gut hinkriegen. Können sie alleine deshalb aber nicht, weil sie nicht über die Produktionsmittel verfügen, die dafür notwendig sind. Also hat der Kapitalist ein gutes Argument, um die Arbeiter zu sich an den Arbeitsplatz zu kommandieren.

Die Gesetze gibt's, das ist wahr. Wenn die Wirtschaft schlecht steht, stehen solche Gesetze zur Verhandlung und werden, wenn sie die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts gefährden, abgeschafft. Was niemals zur Verhandlung steht, ist das Eigentum an Produktionsmitteln, ist der Kapitalismus. Freu dich über deine Gesetze solange die deutsche Wirtschaft noch gut läuft.

Ich frage mich echt Hugo, wie man zu solchen Gedanken kommt. Eine ordentliche Planung ist das halbe Leben. Und wenn ich einen super Programmierer habe, wird der mir auch gute Programme liefern können. Aber ohne die Marktforschung und die Design-Abteilung und Rechts-Abteilung, und und und würden sich diese wahrscheinlich nicht durchsetzen. Der Unternehmer bündelt das mit Hilfe des Kapitals und geht dabei das Risiko des Fehlschlags ein. Wie würdest du es denn machen wollen?
 

DeletedUser

Gast
Wissen über Wirtschaft ist erstmal nur das Wissen um die eigene Ohnmacht, wenn man kein Geld hat.
Du bist doch der Beweis dafür, dass Wissen nichts nutzt, weil du uns ja auch vollkommen ohne Wissen einfach nicht verhungern willst.

Dass mein Wissen über Wirtschaft mir nutzt, ist aber übrigens auch gar nicht mein Anspruch. Ich will die Wirtschaft, weil ich was über sie weiß, ja so wie sie ist abschaffen und nicht für mich nutzen.

Oh, prallt einfach an meinen Teflongewissen ab- zumindest kann ich mehr als gut von meinem Wissen leben und spare sogar noch viel.:mrgreen:
Und wenn Du Dein vorgebliches Wissen nicht nutzt bist Du sogar ein Idiot.
 

DeletedUser32288

Gast

Nur um es dir mal zu erklären, ist man im Besitz eines Gewerbescheines (den es für paar Euronis gibt) ist man bereits Kleinunternehmer (oder für dich anders gesagt, Kapitalist). Man hat zwar noch nichts damit erreicht, jedoch winkt die Prämie in Form von Mehrwert, den man sich selber schafft.

Das hat jedoch alles dann mit Egoismus und Selbstverwirklichung zu tun, wobei sich da unsere Geister scheiden.
 

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Gast
Ach Bibablo... es ist wirklich sehr einfach!

In dem Moment, in dem wir nicht mehr produzieren, um damit Profit zu erwirtschaften, sondern nur noch um den Bedarf der Menschen abzudecken, in dem Moment also, in dem die Produktion nicht mehr Mittel sondern wirklich reiner Zweck ist, in diesem Moment brauche ich keine "Marktforschung" mehr. Markforschung prüft nicht, was die Menschen brauchen, sondern sie prüft, was man den Menschen verkaufen könnte, obwohl sie es nicht brauchen. Die Designabteilung verpackt die nicht wirklich gebrauchte Ware in eine nicht wirklich gebrauchte schicke Hülle und die Rechtsabteilung versucht, eventuelle Rechte anderer zu umgehen. Dieser ganze unsägliche Schrumms würde bei einer Bedarfsproduktion schlicht wegfallen. Deswegen muss dann auch nichts mehr "mit Kapital gebündelt" werden und es gibt kein unternehmerisches Risiko mehr, erstens, weil es keine "Unternehmer" mehr gibt und zweitens, weil eine Produktion nach echtem Bedarf keinerlei Risiko birgt.

Die ganzen zweifellos in einem kapitalistischen System enhaltenen Gefahren, die "Risiken", mit denen ein Unternehmer seine Mehrwertabschöpfung zu entschuldigen pflegt erwachsen direkt aus dem System. Dabei sind die einzigen, die wirklich ein Risiko eingehen, die lohnabhängig Beschäftigten, die nämlich im Zweifelsfall ihren Arbeitsplatz verlieren. Sie bezahlen den Risikozuschlag für den Unternehmer über den Mehrwert ihrer Arbeit, ihren eigenen Risikozuschlag (vulgo "Arbeitslosenversicherung") zahlen sie selbst aus ihrem ihnen verbleibenden Rest.

Ich kann verstehen, dass jemand in diesem perfiden System lohnabhängig arbeitet, schließlich mangelt es an konkreten Alternativen. Ich kann aber nicht verstehen, dass jemand dieses perfide System auch noch verteidigt, es sei denn, er wäre selbst Nutznießer, also Unternehmer (ein Gewerbeschein übrigens macht noch lange keinen Unternehmer).
 

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Bitte in deinem Wahn auch mal die andere Seite versuchen zu verstehen, in der schon öfter aufgeführt wurde, warum nicht aller Mehrwert vom Arbeiter ausgeht. Mehr habe ich dazu nicht mehr zu sagen.

Der absolute Großteil des Neuwerts (das ist das was du eigentlich meinst) geht vom Arbeiter aus. Der Kapitalist produziert schon deswegen keinen Mehrwert, weil alles was er so an Wert produzieren könnte direkt in sein eigenes Eigentum reinfließen würde.
Und sicherlich produzieren auch die meisten Kapitalisten ein bisschen Wert, aber dass dieser für den Profit kaum eine Rolle spielt, zeigen eben beispielsweise Aktiengesellschaften in denen die unternehmerische Tätigkeit deligiert, d.H. vom Kapitaleigentümer getrennt wird. Was gefällt dir an diesem Beispiel denn nicht ? Es zeigt doch, dass die unternehmerische Leistung des Kapitalisten kein Maß für seinen Profit ist.

Ach Hugo. Dem Markt ist es doch egal, ob wir Unikate handeln. Du drückst dich wie immer vor der These Angebot und Nachfrage. Du kannst das Beste Produkt mit den besten Hintergedanken herstellen, wenn es keiner will hast du keinen Wert geschaffen.

Niemand drückt sich vor der These von Angebot und Nachfrage, du verwechselst ganz einfach Preis und Wert und gehst nicht auf den Faktor der "gesellschaftlichen Arbeit" ein. Der Tauschwert ist eben eine Abstraktion vom konkreten Tauschakt, die aber das allgemeine Tauschprinzip vorrausetzt. Mit dieser Betrachtung will Marx schließlich nicht etwa am einzelnen Kapitalisten zeigen wo er wen ausbeutet, sondern ein gesellschaftliches Prinzip darstellen.

Und nein, dem Markt ist es nicht egal, ob Unikate gehandelt werden. Unikate bringen denjenigen der sie handelt in eine ganz andere Verhandlungsposition, schließlich sind sie nicht reproduzierbar, sie sind kein Produkt gesellschaftlicher Arbeit.

Nur um es dir mal zu erklären, ist man im Besitz eines Gewerbescheines (den es für paar Euronis gibt) ist man bereits Kleinunternehmer (oder für dich anders gesagt, Kapitalist).

Nein. Ein Kapitalist ist man, wenn man Kapital hat. Kapitalist und Unternehmer sind zwei nicht identische Begriffe.

EDIT: Ach und bevor ichs vergesse. Das große Missverständnis was hier abläuft ist das, dass als Wertproduktion jede Tätigkeit verstanden wird, die im individuellen Fall irgendwie dazu beiträgt, dass Profit entsteht/wächst. Man kann jetzt entweder wieder auf die abstrakte Ebene (von der Marx spricht) wechseln um zu zeigen, oder das ganze aber anhand von Beispielen verdeutlichen.
Wenn ein Unternehmen die Löhne senkt, wird (unter sonst gleichen Bedingungen) mehr Profit erwirtschaftet. Wurde dadurch aber mehr Wert produziert? Nein. Da wurde einfach die Mehrwertrate vergrößert.

Und zu guter letzt hat niemand gesagt, dass es einfach ist Mehrwert auszupressen und es dann auch noch aufm Markt umzusetzen.
Das ist ganz eifnach keine moralische, personalisierte Kritik am einzelnen Kapitalisten, sondern am Gesellschaftlichen Verhältnis.
 
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DeletedUser30165

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Da halte ich dagegen. Ich würde eher sagen, absolute Mehrwert des Produktes geht aus einer Symbiose der 3 bekannten Faktoren Arbeit, Boden und Kapital hervor. Somit brauche ich die richtige Idee, zur richtigen Zeit mit dem richtigen Kapital ausgestattet, so dass findige Arbeiter im Faktor Arbeit dann das Produkt herstellen können. Und wenn die Marketingabteilung noch eine schicke Schleife drum macht, dann können wir sogar 10% mehr nehmen. Aber diese Faktoren müssen halt alle gegeben sein. Von daher weigere ich mich nur dem Faktor Arbeit jeglichen Mehrwert zuzuschreiben.
Und dann verwechsel ich auch nicht Preis und Wert, sondern setze sie gleich. Preis ist für mich der geldwerte Ausdruck des Wertes. Und der Wert wird nach Angebot und Nachfrage bestimmt.
Und wiederum kann ich nur wiederholen. Dem Markt ist es egal, ob mit Unikaten gehandelt wird. Es sind halt ein paar andere Rahmenbedingungen. Na und? Trotzdem existiert doch ein Markt.
 

DeletedUser32288

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Nein. Ein Kapitalist ist man, wenn man Kapital hat. Kapitalist und Unternehmer sind zwei nicht identische Begriffe.

Stimmt, rechtschreiblich gesehen nicht. Nur der Unternehmer ist zu allem bereit sich Kapital anzuhäufen, aus welchen Gründen auch immer. Demzufolge ist dieser Bürger mit dem Erwerb eines Gewerbescheines Kleinunternehmer, und im weiteren Kapitalist.
 

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@bibablo:
Wenn für dich Äpfel und Birnen gleich sind, hab ich damit kein Problem. Bitte sehr, wenn es dir gefällt, warum nicht.
Es ändert nur nichts an der Tatsache, dass Äpfel und Birnen nicht gleich sind.

@real: per definitionem ist der, der sich selbst ausbeutet noch kein Kapitalist. Interessant wird es erst, wenn der Kleinunternehmer eine zweite Person anstellt und aus deren Arbeit einen Mehrwert schöpft. Dann ist er tatsächlich Kapitalist, der jemand für sich produzieren läßt um Kapital zu akkumulieren.
 
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Stimmt, rechtschreiblich gesehen nicht. Nur der Unternehmer ist zu allem bereit sich Kapital anzuhäufen, aus welchen Gründen auch immer. Demzufolge ist dieser Bürger mit dem Erwerb eines Gewerbescheines Kleinunternehmer, und im weiteren Kapitalist.

Keine Ahnung was du meinst.
Kapitalist ist man erst, wenn man Kapital hat. Auch nicht einfach nur totes Inventar, sondern Kapital.
Scheinselbstständigkeit macht einen nicht zum Kapitalsiten.

@biblablo. Wenn Hugo das nicht beantwortet, tu ich es heute abend. Nur:

Und dann verwechsel ich auch nicht Preis und Wert, sondern setze sie gleich. Preis ist für mich der geldwerte Ausdruck des Wertes. Und der Wert wird nach Angebot und Nachfrage bestimmt.

Nein. Preis und Wert sind nicht identisch.
 
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