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Studiengebühren

DeletedUser

Gast
Knuffy schrieb:
Wenn meine Eltern "arm genug" wären, hätte ich mein Studium fast komplett alleine finanzieren können. Das darf so nicht sein, finde ich.

Das darf so nicht sein? Es ist nicht so! Würdest du in Deutschland studieren würden deine Eltern keine Studiengebühren bezahlen und dein Zimmer ca. 130 Euro kosten. Die Uni wäre dann wahrscheinlich nicht so gut ausgestattet, aber alles in allem würdest du hier einen ähnlichen Abschluss machen.

Nimm das jetzt bitte nicht persönlich, aber du bist ein deutsches Vorzeigemodell in Sachen "Ich will mich beschweren". Du beschwerst dich stellvertretend für die Engländer, obwohl du aus einem Land kommst, in dem keine Gebühren anfallen bzw. deutlich weniger. Was sagen deine englischen Kollegen dazu?
 

DeletedUser

Gast
Für meine englische Kollegen ist es ganz genauso. Die Grenze wieviel man verdienen muss ist in Pfund angegeben und der Verdienst meiner Eltern halt in jene Währung umgerechnet liegt darüber. Da ist es egal ob man in England 50k im Jahr verdient oder hier. Wenn ich also in England vorher mit meinen Eltern gewohnt hätte, wär es genauso ausgeganen. Und ich bin mir sicher das es in Dt, wenn die Studiengebühren kommen, es immer noch eine große finanzielle Belastung für meine Eltern wär, hät ich nicht vorher gespart. Das Sparen sollte nämlich von niemanden verlangt werden, ich bin dank später Einschulung, 13. Schuljahr und Zivildient schon 21 und bin gerade mal in meinem ersten Studienjahr. Niemand sollte gezwungen sein während seines Studiums oder davor arbeiten zu müssen. Ich höre immer wieder das sich Leute wundern warum vom Abi sowenig behalten wurde (wie auch mit einem Jahr Arbeit) oder das zuwenig während des Studiums getan wird (wie auch wenn man nebenbei Jobben muss).

Die Studiengebühren sind, soweit ich das verfolgen konnte, in allen Unis hier die gleichen, die Wohnungen sind aber unterschiedlich teuer. So ähnlich sicher auch in Deutschland. Ich weiss nicht wie teuer die in München zum Beispiel sind, aber 130 Euro? Aber da kenn ich mich zuwenig aus, hab mich sehr früh entschlossen nach England zu gehen um hier die Preise zu vergleichen.

Das man, sobald man auf einen Mißstand hinweist, gleich als typisch deutscher Beschwerdekünstler hingestellt wird finde ich übrigens auch nicht richtig. Denn manches geht eben in die falsche Richtung und alles damit abzutun, dass es in anderen Ländern auch nicht besser ist, finde ich, kann nicht der Maßstab sein.

Ich beschwere mich nicht als Engländer oder stellvertretend für jene, sondern sage so objektiv wie möglich (was wahrscheinlich nicht sehr objektiv ist) wie es hier ist. Da ich nicht vorhabe nach Dt. zurückzukommen und vielleicht hierbleibe kann ich mir durchaus erlauben auch etwas dazu zu sagen. Und um eine Meinung zu einem Land zu haben muss man noch lange nicht die entsprechende Nationalangehörigkeit haben.
 

DeletedUser

Gast
also ich bin auch der meinung, wenn jemand nicht in deutschland studiert, muss er selber gucken, wie er das finanziert kriegt.

gut, man kann eigentlich dann staatliche unterstützung "erwarten" weil man ja im eigenen land nicht studiert, und somit für einen keine kosten anfallen.
das ist z.b. bei einem deutschen freund hier passiert. er hat rund 700€ bekommen, dafür dass er ein halbes jahr im ausland war.

in montreal hier sind die studiengebühren sehr hoch, jedoch der untere durchschnitt kanadischer colleges in quebec.

die gebühren sind 4000-5000 cad pro semester.

das sind 2500-3200€
das ist schon einges an asche.
jedoch ist die finanzierung dann die eigene sache, denn in deutschland sind schulen und unis ja in der regel kostenlos.

weiterhin gibt es auch auslandsbafög und halt auch stuipendien.

studium alleine finanzieren: warum darf das nicht sein? es fließt ja trotz der studiengebühren bei dir in england einiges an (englischen) staatlichen geldern in die schule. also musst du nur deine gebühren zahlen.

im übrigen war es auch früher schon so, dass studenten nebenbei gearbeitet haben um sich ihren lebensunterhalt und die studiengebühren zu erarbeiten.

solange das im rahmen bleibt, finde ich das okay.

zum thema selber abschluss:

da stimme ich vollkommen zu.

wenn ich nicht im ausland wäre, würde ich hier normal abi machen.

so mache ich meinen college abschluss nach 12 jahren und geh dann zur uni/FH.

hier in deutschland hätte ich nur mein abitur, mit dem kanadiscvhen abschluss gibt es kanadischen und deutschen abschluss. aber beides ist hier anerkannt.



es ist sehr schön, im ausland zu studieren/zur schule zu gehen, aber solange es zu hause günstigere möglichkeiten gibt, sollte die förderung von auslandsaufenthalten zwar stattfinden, aber nur in einem rahmen, der einen etwas unterstützt und nicht die gebühren auf deutsches niveau runtersetzt.(kanadier zahlen z.b. jährliche schulsteuern, andere leute haben collegeversicherungen etc und beugen sich so damit vor. warum sollte der deutsche staat sowas komplett für leute im ausland zahlen?!)
 

DeletedUser

Gast
Knuffy schrieb:
Und ich bin mir sicher das es in Dt, wenn die Studiengebühren kommen, es immer noch eine große finanzielle Belastung für meine Eltern wär, hät ich nicht vorher gespart.

In Deutschland ist das Erststudium gebührenfrei und daran wird sich so schnell nichts ändern.

Knuffy schrieb:
Ich weiss nicht wie teuer die in München zum Beispiel sind, aber 130 Euro?

Das Beispiel bezog sich auf dein Beispiel eines 12er-Flurs mit EtagenWC/Dusche kleines Zimmer mit Waschbecken. Ich habe selbst 5 Jahre so gewohnt => 132 Euro/monat warm mit Strom

Knuffy schrieb:
Das man, sobald man auf einen Mißstand hinweist, gleich als typisch deutscher Beschwerdekünstler hingestellt wird finde ich übrigens auch nicht richtig. Denn manches geht eben in die falsche Richtung und alles damit abzutun, dass es in anderen Ländern auch nicht besser ist, finde ich, kann nicht der Maßstab sein.

Was soll dann die Aussage "Das darf so nicht sein". Ist doch auf England bezogen, oder? Hättest du gesagt: "Ein Hoch auf das dt. System" wäre doch alles ok.

Wenn wir hier über das dt. Studiensystem reden und jemand sich über die Zustände in der Ukraine beschwert, kann ich dazu nichts sagen ausser : Bitte komm zurück oder wieso gehst du dahin. Du bist bestimmt nicht dorthin gegangen um deiner Eventualbeschwerdeneigung nachzukommen :) sondern es gab sicherlich wichtige private Gründe.
 

DeletedUser

Gast
Das darf nicht sein ist nicht auf irgendein Land bezogen, ich finde im allgemeinen das die finanzielle Belastung für einen Studenten nicht so hoch sein darf das man ein Jahr (oder mehr) vorher arbeiten muss, oder nebenbei so arbeiten muss das die Lernleistung eingeschränkt wird. Das kenn ich auch von Freunden in Dt. das diese auf so was angewiesen sind. Gegen kleine Nebenjobs sag ich nichts, aber 40 Stunden in der Woche sind in meinen Augen zuviel. Das dies gang und gebe ist, heißt noch lange nicht das es so sein soll oder muss.

In München ist es so billig? Anscheinend ist es in Dt allgemein sehr billig in diesen Dingen... ich kenne einige hier,die aus amerikanischen Großstädten kommen und dort sogar noch teuerer gewohnt haben (mehr als 400 Euro mit geteiltem Zimmer).

Mir ist es das Geld wert das ich hierrein stecke, denn ich halte von den meisten deutschen Unis nicht ganz so viel (auch wegen der technischen Ausstattung), auch wird es sicherlich einen Unterschied machen ob man in Dt oder in GB studiert hat. (von den persönlichen Gründen mal ganz abgesehen).

Ich erwarte von Dt. nichts an Unterstützung weil ich denen nicht auf der Tasche liege, denn ich habe nicht vor zurückzukommen. Bin also keine "Investition in die Zukunft", wie es die Presse gerne formuliert.

Ich wollte halt einen kurzen Einblick geben wie es hier läuft. Leider kann man da wenig Rückschlüsse darauf ziehen wie es in Dt laufen wird was die Bildungsqualität angeht, denn zu einer guten Bildung gehört einfach mehr als Studiengebüren (die hoffentlich auch den Unis zu Gute kommen), aber man kann sich vielleicht vorstellen wie es läuft wenn in Dt. ähnliche Zustände eintreten wie hier, die nur schwer finanzierbar sind. Aber anscheinend sind Studiengebühren in dieser Höhe garnicht geplant, noch sind die Wohnungen so teuer.

Wenn die Gebühr erstmal da ist, kann man sie wahrscheinlich relativ leicht erhöhen (hab nix dagegen, aber es sollte "gerecht" sein). Was nicht ist, kann noch kommen. Aber ein hoch auf Dt, das soziale System finde ich immernoch klasse. Heißt aber nicht das man da nix verbessern kann).
 

DeletedUser

Gast
du widersprichst dir. auf der einen seite bist du der ansicht, das wohlhabende mehr opfer bringen sollen und auf der anderen bist du dann dagegen.
Da habe ich wohl eine komplizierte Ansicht als andere?
Aber bei den Steuer kann ich es noch gutheißen, aber die latente Disskrimierung gegen Besserverdienend ist nicht mehr akzeptabel.

Wenn meine Eltern "arm genug" wären, hätte ich mein Studium fast komplett alleine finanzieren können. Das darf so nicht sein, finde ich.
Dito. Man wird dafür bestraft, dass man mehr Geld als der Durchschnitt verdient.

aber solange es zu hause günstigere möglichkeiten gibt, sollte die förderung von auslandsaufenthalten zwar stattfinden, aber nur in einem rahmen, der einen etwas unterstützt und nicht die gebühren auf deutsches niveau runtersetzt.
Wenn man dort einen Abschluss macht, sollte der deusche Staat dies nicht fördern, aber er sollte Auslandsaufenthalte zur Völkerverständigung generel unterstützen.
 

DeletedUser

Gast
die unterstützung war auch eher generell auf auslandsstudiengänge etc. bezogen. dass die studiengebühren für eu ausländer in england gleich sind, finde ich schonmal sehr gut.

ich denke der nächste schritt sind gleiche studiengebühren in jedem eu land, wobei dann auch der technische standard sowie die anerkennung und qualität der abschlüsse gleich sein muss.

nur ich beführchte dass deutschland dann nicht um studiengebühren drum rum kommt.

jedoch wären 500€/pro semester, worüber sich vor einiger zeit noch viele studenten beschwert haben, akzeptabel und würden (hoffentlich) den unis/FHs zu gute kommen.

das würde gleichzeitig die leute entlasten, die nicht zur uni/FH gehen.
 

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Gast
openeye schrieb:
die unterstützung war auch eher generell auf auslandsstudiengänge etc. bezogen. dass die studiengebühren für eu ausländer in england gleich sind, finde ich schonmal sehr gut.

ich denke der nächste schritt sind gleiche studiengebühren in jedem eu land, wobei dann auch der technische standard sowie die anerkennung und qualität der abschlüsse gleich sein muss.

nur ich beführchte dass deutschland dann nicht um studiengebühren drum rum kommt.

jedoch wären 500€/pro semester, worüber sich vor einiger zeit noch viele studenten beschwert haben, akzeptabel und würden (hoffentlich) den unis/FHs zu gute kommen.

das würde gleichzeitig die leute entlasten, die nicht zur uni/FH gehen.

500€ ??? o_O o_O o_O

also... mir würde das schon Schwierigkeiten machen.
Ich muss mein Studium alleine finanzieren und da sind 1000€ p.a. schon ein ganzer Batzen...
 

DeletedUser

Gast
ich versteh nicht warum studiengebühren in euren augen gleich mit 40h nebenjobs verbunden sind.

ich habe oben schon mal geschrieben, dass diese studiengebühren durch darlehn vom staat vorfinanziert werden können.

es gibt ja noch die möglichkeint, wenn man rechtzeitig damit rechnet zu sahren. ich werde für meine kindern etweder ne ausbildungsversicherung abschließen oder sonst irgendwie vorsorgen. und ich gehe hier nicht von 500 € pro semester aus sondern von wesentlich mehr.

ich sehe in den studiengebühren nicht nur die letzte chance für unsere unis sondern auch ein instrument der lenkung. man soll sich vorher überlegen wob/was und wo man studieren will. deshalb sind einheitliche studiengebühren auch nicht zweckmäßig.

ich würde es den unis überlassen die studiengebühren zu erheben und über die mittel frei zu verfügen.

Knuffy schrieb:
Meine Eltern sind "Besserverdiener" (kommt nur mir der Begriff etwas negativ behaftet vor?) und dadurch muss ich die Studiengebühren in voller Höhe bezahlen und kriege keinen Zuschuss vom Staat für die Wohnung (Der Staat behandelt einem (wenn man aus der EU ist) wie ein Engländer).

das ist in deutschland leider sehr ausgeprägt. ich kann kajaktiger in seinen überzeugungen weder ganz folgen noch heiße ich sie gut. jedoch gewinne ich bei den äußerungen einiger politiger den eindruck , das es in deutschland ein verbrechen ist reich zu sein.

gruß
anduzias
 

DeletedUser

Gast
also ich hab mich gestern mal erkundigt wie es in nrw ist:


hier betragen die studiengebühren 650€/semester.


jedoch verfügt jeder student seit dem wintersemester 2004 über ein studienkonto, auf dem er 200 "einheiten" als guthaben hat.

davon werden dann die semesterkosten abgezogen.

ist das guthaben verbraucht, muss man zahlen.

berechnet wird es wie folgt:


200/(regelstudienzeit * 1,5)

das sind die kosten pro semester.

bei meinem bachelor(6 semester) sind das 200/9 = 22.2 pro semester, daher 133,3 insgesamt.

da mein master jedoch noch 4 semester braucht, wäre ich am ende drüber.

bei einem studiengang mit bachelor und anschließendem master gibt es daher den fall, dass diese zusammen als ein stiduengang gelten. wann der master gemacht wird, und ob als berufsbegleitend oder vollzeit, ist egal.

bei mir wären das also dann insgesamt 10 semester.

200/(10*1,5) = 13,33
das wären also 133,3 credits insgesamt, genauso wie nur mit dem bachelor.

ich finde die regelung sehr sehr gut finde aber, dass der faktor von 1,5 zu hoch ist.

wenn er 1,2 oder so wäre, würde auch reichen. jemand ein semester mehr macht, oder halt 20% bei langen studiengängen wie bwl reicht das auch. 50% sind hierbei übertrieben.


na ja ich glaube das ist wohl ein einzigartiges modell.

das heißt für mich jedenfalls, dass wohl bonn für mich quasie shon entschieden ist.

gebührenfreier bachelor und master, und dazu noch an einer top bewerteten FH, lasse ich mir nicht entgehen. dazu dann noch alles in englisch mit einem weiteren auslandsjahr.

ich hoffe die info hilft auch dem ein oder anderen von euch weiter

viele grüße

openeye
 

DeletedUser

Gast
so da im gudw so ein änlicher fred aufgemacht wurde will ich den hier mal puschen. kann ja sein, dass hier noch n paar neue aspekte eingebracht werden.

hoffentlich bringen hier auch die gegner der studiengebühren argumente ein.
 

DeletedUser

Gast
Also ich bin gerade mit meinen studium fertig geworden und habe es in respektablen 12 semestern inklusive diplomarbeit über die bühne gebracht. ich hatte das glück bafög zu beziehen und etwas von meinen eltern unterstützt zu werden. ausserdem bin ich in den semesterferien hier und da arbeiten gegangen, je nachdem ob ich mir noch was extra leisten wollte.

so viel also zu meiner situation und wenn ich auf mein studium zurückblicke kann ich euch versichern das ich bis zum vordiplom jede semesterferien zeit genug gehabt hätte, um das geld für etwaige studiengebühren aufzubringen. danach sah die sache abe ganz anders aus klausuren, praktikas(uniinterne), lernen für diplom und das jahr diplomarbeit mit 13h 7 tage die woche. wo bitte ist da denn die zeit um studiengebühren erarbeiten?


und darlehen müssen ja auch erst mal ausgegeben werden und fehlen den unis und/oder dem staat in dem moment ja auch.
angenommen eine uni mit 30000 studenten(so viel sind es glaub ich gerade in bonn), 10000 wollen/brauchen das darlehen dann muss der liebe staat diese erstmal vorstrecken. und dann dauert es mindestens 5 wenn nicht bis 10 jahre bis diese zurückgezahlt werden und das nur in raten. was soll das bringen? dann sieht es am ende so aus diese ausgebenen darlehen das geld aufressen das eigentlich für die unis gedacht ist. und das auf ganz deutschland ausgedehnt...

studiengebühren sind der tod jeder sozialen bildungspolitik und das ist nicht anzustreben. es ist heutzutage selbst für die etwas besserverdienenden schon schwer genug ein kind auf die uni zu schicken aber bei zweien hört der spass dann wirklich auf, dass hab ich zur genüge gesehen..

studiengebühhren für langzeitstudenten sind erstmal der richtige weg. die gründe finden sich genügend in anderen kommentaren.
 

DeletedUser19593

Gast
Ein vernünftiges Gegenargument gegen grundsätzliche Studiengebühren ist immernoch, dass wir sowieso schon zuwenig Hochschulabsolventen haben und Studiengebühren dafür natürlich nicht gerade förderlich sind. Wenn ein kostenloses Erststudium nicht mehr garantiert wird, wie es in Hessen & Co der Fall ist, dann ist das eindeutig abschreckend und kontraproduktiv.
Gleichzeitig beinhaltet das ganze auch noch fundamentale Ungerechtigkeiten: wir fördern Kohleabbau mit Milliarden Euro jährlich, was in 90% aller Fälle reine Geldverschwendung und lebenserhaltende Maßnahmen für einen toten Wirtschaftszweig, aber junge Leute wollen wir zur Kasse bitten, wenn sie sich bilden wollen?? Die Verlegung der Sandoz Zentrale nach Bayern wird durch eine Senkung der Gewerbesteuer um 30% subventioniert, aber "die Zukunft" unseres Landes soll schön alleine schauen, wie sie zurecht kommt.
Ganz ehrlich, so wie die Diskussion derzeit läuft - oder bis vor kurzem lief - mit Argumenten wie "aber das Studium ist doch eine Investition in die eigene Zukunft" ist doch lächerlich. Das Studium eines Arztes, Biochemikers oder einer Journalistin ist nicht nur Privatvergnügen, sondern zum Wohle aller Menschen.. Bei Juristen und BWL-Studenten kann man darüber streiten, aber beim Großteil der Studiengänge ist das nunmal so. Wer fordert, die Unis in Unternehmen umzuwandeln fordert die intellektuelle Verarmung der Bevölkerung... aber vielleicht ist ja genau das erwünscht...
 

DeletedUser21163

Gast
Ich komme aus Österreich und muss hier für mein Studium Studiengebühren bezahlen. Ich erlebe also selbst, wie das ist. Die Grundidee, faule Langzeit-Studenten zum studieren zu bringen, ist zwar nachvollziehbar, aber wirklich schlimm sind die Gebühren gerade für diese Typen nicht, denn das sind meistens faule Söhnchen oder Töchterchen von reichen Leuten. (Und ehrlich gesagt habe ich in meiner gesamten Unizeit erst 3 oder 4 Leute kennengelernt, die ich in diese Kategorie einreihen würde.)

Bei uns ist der Bezug von Stipendien jeglicher Art an den Bezug der Familienbeihilfe gekoppelt, die man wiederum nur dann erhält, wenn man innerhalb der Mindeststudienzeit ist. Und es ist wirklich nicht so, daß man die nur überschreitet, wenn man faul ist.

In meinem Fall war es so, daß ich einen einzigen Fehler gemacht habe, der sich fatal ausgewirkt hat. Frisch von der Schule kommend wollte ich mich auf der Uni inskribieren. Bei uns läuft das so: Erst online-Inskription, dann muss man körperlich dort erscheinen. Bei der Online-Inskription bin ich schon gescheitert. Meine Fächerkombination Bildnerische Erziehung - Informatik konnte nicht eingegeben werden. Programmierfehler. Und als ich körperlich in der Uni erschienen bin, sagte man mir, ich müsse zuerst für irgendwas online inskribiert sein. Also habe ich Geografie-Informatik ausgewählt, und als Drittfach Bildnerische Erziehung. Das hat funktioniert, und ich habe brav meine Wunschfächer Informatik und Bildnerische Erziehung studiert und mich nicht weiter um die Bürokratie gekümmert. Das war der Fehler. Ich habe nämlich nicht gecheckt, daß man sich ab dem 3. Semester nicht mehr ummelden kann, ohne die Familienbeihilfe zu verlieren. Erst im 4. Semester habe ich meine Fächerkombination so umgestellt, wie ich sie eigentlich wollte, habe prompt meine Familienbeihilfe verloren und wurde zusätzlich noch in einen neuen Studienplan umgestellt, bei dem der erste Studienabschnitt total anders verläuft. Mindestens 2 Semester habe ich gebraucht, um diese ca. 40 - 45 Stunden, die im neuen Studienplan anders sind, nachzuholen. Und wegen der verlorenen Familienbeihilfe konnte ich auch bis zum Erreichen des 2. Studienabschnitts kein Stipendium mehr bekommen, obwohl ich immer viele Wochenstunden und einen Notendurchschnitt von ca. 1,2 hatte. Eine Unaufmerksamkeit bezüglich der Bürokratie, und schon ist jede Förderung weg. Ein ähnliches Schicksal erlitten auch noch 5 weitere KollegInnen von mir, die alle sehr fleißig sind und bis spät in die Nacht lernen.

Des weiteren sind sich alle Leute auf meiner Uni (auch die Lehrer) einig, daß der neue Studienplan UNMÖGLICH in der Mindeststudienzeit studierbar ist. Es hat auch noch keine(r) in der Zeit abgeschlossen. Aber kümmern tut das keinen der Machthabenden. Je weniger Beihilfenempfänger, desto besser.

Ebenso schlimm ist es für Leute, die zB ein Kind haben, das viel Zeit beansprucht. Fast keine der alleinerziehenden Mütter in meinem Studienfach bekommt noch ein Stipendium, denn auch die schaffen es natürlich nicht, in der Zeit zu bleiben. Man kann schon froh sein, wenn sie es überhaupt noch schaffen, ihr Studium abzuschließen.

Wenn ihr für Studiengebühren seid, ruft ihr einen Dämon herbei, den ihr nicht wieder loswerden könnt, und der unkontrollierbare Auswüches bekommen kann. (Bei uns ist zum Beispiel im Gespräch, sie demnächst wieder zu erhöhen.)
 

DeletedUser

Gast
@Meadro Du hast ein paar Probleme in der Umsetzung genannt, und diese Fehler muss ein Land ja nicht machen.
Man kann die Mindeststudienzeit ja anpassen, wobei man in Deutschland durchaus einige Fächer in der oder sogar unter der Regelstudienzeit, was bei uns ja die Ermessungsgrundlage ist, schaffen kann.
 

DeletedUser21163

Gast
Das Problem ist, daß das vom Staat ERWÜNSCHTE "Probleme" sind. Je weniger Studenten gefördert werden müssen, desto besser ist es doch für's Budget.

Wenn erst mal der kostenlose Zugang zur Bildung weg ist, kann man die Grenzen immer weiter zurschrauben, je nachdem, was die Machthaber gerade wollen. (In Österreich liegt es im Interesse der herrschenden Regierung, die intellektuelle Schicht nicht zu fördern. Dummes Wahlvolk ist besser.) Bildung sollte aber etwas möglichst frei erhältliches sein!
 

DeletedUser

Gast
Erinnert mich daran, dass es mal wieder Zeit dafür ist, wieder 1k weg für den Spruch
"ja liebe Studenten, wir müssen sparen, das Leben ist kein Ponyhof" :S

G.
 
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