Völlig daneben. Ich sagte sinngemäß: Demonstrationen sind kein Mittel der praktischen (d.h. materiellen) Veränderung. Nicht "Demonstrationen sind sinnlos, weil..." - ganz im Gegenteil habe ich sogar eingeräumt, dass Demonstrationen durchaus einen Sinn haben - nämlich den, den linke Wichtigtuer wie int ihnen geben.
Hmm, was hälst du von Demonstrationen nicht als direktes Mittel zur Veränderung, sondern als indirektes durch Informationsverdichtung im Zusammenhang mit institutionellen Formen?
Lass mir dich das an einem kleinen Beispiel erklären, damit die Frage deutlicher wird:
Im schönen Eniganda, im Bundesland Schnurrzblök, soll der wunderbare Forst, der sich im Gemeindebesitz befindet, abgeholzt werden um auf der Fläche Hotels zu bauen, die den Tourismus ankurbeln sollen.
Natürlich sind die Informationen für dieses Vorhaben im enigandanischen Rathaus öffentlich zugänglich vorhanden, allerdings bekommt kein Enigandaner dies mit, weil eben niemand informiert.
Allerdings gibt es den findigen und verwegenen Enigandaner Ernst Schubert.
Ernst Schubert bekommt dieses Vorhaben zufällig mit und findet, dass der schöne Forst erhalten bleiben und die Hotelplanungen aufgehalten werden müssen.
Er weiß natürlich, dass sowas, da in unserem fiktiven Beispiel Gemeindesache, nur durch eine Volksabstimmung gelingen kann.
Also startet Ernst Schubert eine Demonstration um die übrigen, nichtinformierten Enigandaner darauf aufmerksam zu machen, dass es überhaupt das Vorhaben gibt, den Forst abzuholzen, um Hotels darauf zu errichten.
Die Demo beginnt natürlich mit Flugblättern, Plakaten, einsamen Zügen aufm Rathausplatz, etc., aber die Schritte überspringen wir jetzt mal.
Durch die Demonstration erreichte die Information des Bauvorhabens die übrigen Enigandaner und durch ein Votum konnte das Bauvorhaben abgewendet werden.
Ist natürlich stark vereinfacht und verkürzt dargestellt, soll aber meine Frage deutlicher werden lassen: Was ist mit Demonstrationen, die als Informationsverdichtung, eine Art "erster Dominostein" gedient haben, dank denen durch institutionelle Möglichkeiten praktisch etwas geändert wurde?
1. Ist es mir egal was IHR irgendwo festgestellt habt.
"Wir" waren alle in diesem Thread befindlichen, Atomkraftbefürworter wie -gegner. Ich glaub das war der einzige Punkt, an dem sich alle einig waren.
2. Argumentieren die Grünen auch oft mit der Umweltverträglichkeit. Wie CO2-intensiv die Urananreicheurng und -beschaffung sein soll.
Ich sage nicht, dass es keine spezifische Gruppe gibt, die aus reiner Empathie zur Natur und deren Tierwelt sich gegen Atomkraft stellen.
Allerdings sprach ich von der breiten Masse und der ist ihr eigenes Wohl wesentlich lieber, als das der "Natur" und von daher geht es ihnen bei den Demos gegen Atomkraft nicht um die Umwelt, sondern um ihr eigenes Befinden.
Lustig finde ich daran nichts.