Wie erwähnt hatte sich Microsoft für Windows "7" eine Reihe hoch angesetzter Ziele gesteckt. Unter anderem war vom Abschied von der bisher bekannten Benutzeroberfläche mit Startmenü und Taskleiste die Rede und auch ein neues Dateisystem mit revolutionären Funktionen wollte man einführen. Das war allerdings noch vor dem Jahr 2004, als Microsoft wie erwähnt einen Neustart bei der Entwicklung von Windows Vista wagte und seine ambitionierten Vorhaben etwas zurück schraubte.
Inzwischen geht man angesichts der wachsenden Konkurrenz im Markt für Betriebssysteme - in den letzten Jahren musste man vermehrt Marktanteile an freie Alternativen und vor allem Apples Mac OS X abgeben - deutlich zurückhaltender an die Planung neuer Funktionen und Eigenschaften für Windows "7". Im Januar 2007 gelangte eine interne Präsentation von Microsoft an die Öffentlichkeit, in der man grob über die Pläne für kommende Windows-Versionen informierte. Die Angaben machen deutlich, was Microsoft mit Windows "7" erreichen will.
Wichtigste Ziele
Zu den Hauptzielen gehören offenbar Optimierungen was den Umgang und Gebrauch von Informationen angeht, eine Erhöhung der Mobilität, die dem Trend zu mobilen Computern Rechnung trägt, eine höhere Sicherheit und niedrigere Kosten für Firmenkunden. Konkret soll das Durchsuchen von Internet, Netzwerk und lokalem System zusammengeführt werden. Dabei will man sich auf eine intuitive Bedienung des Betriebssystem und einen rollenbasierten Kontext konzentrieren. Auch der Austausch von Daten zwischen verschiedenen Programmen soll erleichtert werden.
Darüber hinaus soll der Zugriff auf Daten verschiedenster Art unter Verwendung unterschiedlicher Endgeräte stark vereinfacht werden, so dass jederzeit ein Abrufen der Informationen möglich ist. Dabei soll es keine Rolle spielen, wo sich der Anwender befindet. Zu diesem Ansatz gehört auch die Einführung neuer Funktionen für die Zusammenarbeit von Anwendern. Zudem plant Microsoft, die drahtlose Konnektivität, sowie deren Verwaltung und Sicherheitsfunktionen zu verbessern. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf mobilen Endgeräten, weshalb man weitere Optimierungen für existierende und neue Produkte dieser Art einführen will.
In Sachen Sicherheit soll sich auch in Zukunft etwas tun. Microsoft will die mit Windows Vista geschaffene Grundlage ausbauen und den Schutz von Daten auf Peripheriegeräte ausdehnen. Auch die Verwaltung von Benutzerkonten will man weiter ausbauen und verbessern. Weitere Entwicklungspotenziale werden ebenfalls genannt, betreffen aber nur Firmenkunden. Einen weiteren Einblick in Microsofts aktuelle Pläne gewährte wenig später auch Microsofts damaliger Sicherheitschef Ben Fathi.
Bei der Arbeit an "Windows 7" will man laut Fathi auch über die Nutzung von Hypervisoren nachdenken. Dabei handelt es sich um Virtual Machine Monitore, die direkt auf der Hardware des Rechners laufen und die Verteilung der Ressourcen steuern und überwachen. Auch ein neues Modell einer Benutzeroberfläche sei denkbar, so Fathi weiter. Noch sei es aber zu früh, um etwas darüber zu sagen. Innerhalb der nächsten Monate sollte es aus Microsofts Hauptquartier aber mehr zu hören geben. Dies bewahrheitete sich aber nicht, stattdessen gab es lediglich ein schnelles Dementi aus Redmond. Dennoch lassen Fathis Äußerungen erahnen, wo es hingehen soll, gerade weil Microsoft seinen Angaben auffällig rasch widersprach.
Welche konkreten Angaben, Hinweise aber auch vage Vermutungen gibt es nun also zu den tatsächlichen Plänen für Windows "7"? Im Folgenden wollen wir ausführlich darauf eingehen, was von dem kommenden Betriebssystem zu erwarten ist und was wir Heute schon wissen.