• Hallo Besucher!

    Du bist neu im Forum? Dann registriere dich hier, um Diskussionen beizutreten oder eigene Themen zu erstellen. Für die Registrierung ist es erforderlich, dass du einen Spielaccount bei Die Stämme hast.

    Andernfalls kannst du dich hier direkt einloggen.

    Falls du dein Passwort vergessen hast, kannst du hier ein neues Passwort anfordern.

Kommunismusfragestunde

DeletedUser

Gast
Kommunismus ist eine Theorie, denn sie wurde noch nie umgesetzt. ;-)

@Alastor: Es ist sinnlos mit jemandem über Theorie zu reden, der nicht weiß was Theorie überhaupt ist. Normalerweise informieren sich Menschen denen man sagt "Theorie ist keine Bauanleitung". Manchmal reicht auch der Verweis auf die Relativitätstheorie, aber Dark ignoriert das und hat auch weiterhin vor das zu tun.

Theorien sind insoweit schlüssig, wenn man sie auf die Paxis überträgt, schlußfolgern kann man jedoch erst, wenn der praxielle Zustand die Theorie bestätigt.

Der Anspruch der Theorie ist es, Praxis zu beschreiben. Wenn die Praxis der Theorie widerspricht, ist die Theorie widerlegt. Kommunistische Theorie (ja, Kommunismus ist keine Theorie, aber es gibt durchaus kommunistische Theorie) hat im speziellen den Anspruch Kapitalismus zu beschreiben (unglaublich was?), deswegen (naja, eigentlich nicht deswegen, aber anders ist es dir nicht zu vermitteln) ist es ******egal wie lange du in der DDR gelebt hast.
 

DeletedUser32288

Gast
Das macht die kommunistische Idee aber nicht zur Theorie. Du scheinst nicht mal zu Wissen was Theorie überhaupt ist. Bitte lern erstmal deine Vokabeln bevor du hier weiter trollst.

Ideen sind keine Theorien? o_O

²Alastor: Ich redete von Kommunismus im Zusammenhang mit dem Sozialismus.
 

Reisone

Inventar
Team
Reaktionspunktzahl
68
Gerne, aber heute nicht mehr. Ich muss arbeiten und morgen um 6 aufstehen.

Vllt heute Abend noch schnell, mal schauen. Spätestens Morgen Nachmittag/Abend haste den Post.

Vorher kannste ja von mir aus vllt die FoSu benutzen.

Ok, dass mit dem Egoismus hat sich erledigt.
 

DeletedUser

Gast
Theorien sind Praxen?

Eine Idee ist also deswegen Theorie, weil sie im Kopf abläuft ? Tut mir leid ich muss dich enttäuschen, aber nicht jede geistige Vorstellung ist eine Theorie. Wenn ich mir vorstelle wie du etwas vernünftiges Postest, stelle ich noch lange keine Theorie auf.
Du könntest dich endlich informieren was eine Theorie ist, dann wäre das diskutieren nicht so lästig.

Ich überlege gerade ob eine Idee überhaupt eine Theorie sein kann.
Was aber klar ist: Nicht jede Idee taugt zur Hypothese, und nicht jede Hypothese taugt dazu Theorie oder Teil einer Theorie zu sein.

Und nochwas: lustigerweise sind auch Theorien Praxen. Die Praxis ist zwar Gegenstand der Theorie, aber dadurch dass eine Theorie auch erst gedacht, formuliert und überprüft werden muss ist eine Theorie auch eine Praxis.
Das ist alleine dadurch schon beweisbar, dass man eine Theorie über Theorie aufstellen kann.
 

DeletedUser133127

Gast
Und nochwas: lustigerweise sind auch Theorien Praxen. Die Praxis ist zwar Gegenstand der Theorie, aber dadurch dass eine Theorie auch erst gedacht, formuliert und überprüft werden muss ist eine Theorie auch eine Praxis.
Das ist alleine dadurch schon beweisbar, dass man eine Theorie über Theorie aufstellen kann.

Da muss ich widersprechen. Der Vorgang des Denkens, Formulierens und Überprüfens (der Theorie) ist eine Praxis.
Die Theorie an sich ist keine.
 

DeletedUser

Gast
Da muss ich widersprechen. Der Vorgang des Denkens, Formulierens und Überprüfens (der Theorie) ist eine Praxis.
Die Theorie an sich ist keine.

Ich hab auch nachgedacht ob das so ist. Letztendlich Ist die Theorie aber zumindest das Resultat von Praxis. Die Frage die man sich stellen muss ist die, ob sie damit bereits Teil der Praxis ist ?

Theorie kann der Gegenstand von Theorie sein, das ist ein Argument.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
Soweit hab ichs durch die angeblichen "Fuzzies hier" kapiert:

1. Kommunismus ist keine Theorie, sondern eine Kritik an den herrschenden Zuständen.

2. Wenn du Punkt 1 nicht verstehen (willst) schaue dir Punkt 3 an.

3. Ist eine Theorie richtig, so kann man sie auch auf die Praxis übertragen.
Eine Theorie kann nicht schlüssig ohne real auch praktisch umsetzbar zu sein. Derjenige, der diese Fehlannahme vertritt, widerspricht sich selbst, weil er damit die Theorie an sich für richtig befindet.
Du belegst deine These "SIE IST NUR NICHT UMSETZBAR !!" ausser mit den zwei Ausrufezeichen nicht und damit steht sie leer im Raum.

btw. Ich komm auch ausm Osten, höhö
Ich bin grade am Grübeln, du verstehst mir etwas zu schnell, Bürscherl! Normalerweise weigert sich hier jeder, zu verstehen, außer der, der schon verstanden hat. Komischer Typ biste, vielleicht doch nur ein Tröllchen, der auch schon lange verstanden hat und hier ein Spielchen treibt? Oute dich, du Sack! (ich wiederhole mich: "Du Sack!" ist im Bayerischen keine Beleidigung, sondern eher eine respektvolle Anerkennung, jedoch ohne Billigung. Jaja, die Bayern sind kompliziert...)
 

DeletedUser

Gast
Das mit dem Egoismus könntest du mir dann vlt. erklären?
Von mir aus auch "nur" per Verlinkung.

Meinem Verständnis nach steht der Egoismus grade im Weg...

So, hier die versprochene Erklärung.

Eines vorweg: Das hier ist rein meine Argumentation. Also bitte nicht auf andere Personen münzen ;)

Ich gehe von zwei Prämissen aus:

1. Das oberste Bedürfnis eines Menschen ist sein Schutzbedürfnis. Das reicht von einer einfachen Sicherheit beispielsweise im Berufsleben bis hin zu einer Sicherheit der eigenen Existenz.
Der Mensch strebt danach, geschützt zu sein.

2. Einer der Hauptantriebe für menschliches Handeln ist bspw. neben der Moral der rationale Egoismus.
Ich gehe nicht davon aus, dass jeder Mensch vernunftbegabt handelt, aber, dass jeder Mensch vernunftbegabt ist (Behinderte Menschen, die dazu nicht in der Lage sind, fallen hier mal raus. Nein, ich bin nicht für Euthanasie, aber dieser Punkt ist gerade nicht wichtig und ich will nicht noch n Nebenschauplatz aufmachen).

Wir leben in einer Welt, in der wir dauernd darauf bedacht sind, unser Schutzbedürfnis zu befriedigen: Wir können unseren Job verlieren, sind ständig von Existenznöten bedroht, etc.
Der Leiter einer Firma muss seine Angestellten unter Druck setzen, weil er im Wettbewerb mit anderen Firmen steht und seine Existenz nicht verlieren möchte, selbst wenn er mit den Angestellten am Liebsten anders umspringen würde.
Aus solchen (vereinfachten) Denkmustern entsteht am Ende einer langen Kette Ausbeutung, Mehrwertabschöpfung, Kinderarbeit, Verelendung, Misswirtschaft, das Streben nach immer mehr, immer größer.

Und jetzt mal an alle rationalen Egoisten, also an alle, die mittels Verstand ausloten können, was ihnen persönlich am Besten dienlich sein kann: Wollt ihr das wirklich? Kann das wirklich das sein, was euer Egoismus euch sagt? INNERHALB dieser Kette - natürlich. Aber wenn man sich das ganze Gedöns mal von "außen" betrachtet? Nicht wirklich.

Was wäre also, wenn wir einen Cut ganz am Anfang dieser Kette machen. Was wäre, wenn wir gar nicht ausbeuten müssten? Wenn wir nicht viel zuviel arbeiten müssten, um zu überleben? Wenn wir uns unsere eigenen Regeln innerhalb einer Gesellschaft erstellen können und keine übergeordnete Staatsmacht haben, die Gesetze erstellt, die wir gar nicht haben wollen und uns mittels ihrer Exekutive auch noch zu deren Einhaltung bewegt?
Was wäre, wenn unsere einzigen "Sorgen" die sind, was wir uns als nächstes zuessen machen?
Was, wenn es überhaupt keine Notwendigkeit mehr gäbe, in Konkurrenz mit anderen treten zu müssen, um seine persönlichen Ziele zu erreichen?

So ca. wäre meine Überlegung, bei den vorherigen Versuchen mit Real habe ich das natürlich etwas "gehobener" versucht zu erklären, aber vllt findet das ja mehr Anklang, auch wenn aufgrund der etwas schwammigeren Formulierung viel mehr angegriffen werden kann.
 

DeletedUser133127

Gast
Es ist also möglich die erste Prämisse durch die zweite - ich nenn es mal so - ausser Kraft zu setzen?
 

DeletedUser32288

Gast
Ich hab auch nachgedacht ob das so ist. Letztendlich Ist die Theorie aber zumindest das Resultat von Praxis. Die Frage die man sich stellen muss ist die, ob sie damit bereits Teil der Praxis ist ?

Theorie kann der Gegenstand von Theorie sein, das ist ein Argument.

Selbst Kant schrieb in seinem Artikel "Über den Gemeinspruch ..."

Theorie definiert er als allgemeine abstrahierte Regeln (Prinzipien). Der Verstand wandelt sie durch seine Urteilskraft um in Praxis, welche die Bewirkung eines Zwecks, die Befolgung von Prinzipien ist. Doch die Theorie kommt nicht zwangsweise vor der Praxis. Durch Erfahrungen und Experimente wird sie ergänzt. Ohne Theorie gibt es keine Praxis, umgekehrt jedoch ebenso wenig, womit er sich schon gegen die Redewendung ausspricht. Theorie befasst sich entweder mit Gegenständen der Anschauung oder mit vorgestellten Begriffen. Nur wenn diese Unsinn sind, taugt die Praxis wirklich nicht.

Marx schrieb:

In seinen ‘Thesen über Feuerbach’ (geschrieben 1845, publiziert 1888) nennt Karl Marx (1818 – 1883) die menschliche Tätigkeit eine praktische Tätigkeit. Praxis müsse die Wahrheit des Denkens (also die Theorie) beweisen. Sich ändernde Umstände sowie die menschliche Tätigkeit führen zu einer umwälzenden Praxis. Kritik ist theoretisch, jedoch praktisch umwälzend. Erst in der Praxis der Gesellschaft wird das Individuum.

Letztendlich kam zu folgendem Schluß:

Wir sahen in dieser Arbeit verschiedene Ansätze zum Thema Theorie und Praxis, die letztlich alle natürlich nur genau das sind: Theorie. Fragen wie die, was zuerst kam, lassen sich wohl kaum beantworten, doch wurden die Begriffe im Laufe der Zeit immer weiter spezifiziert. Bei Platon sollte man noch besonnen, also überlegt Handeln, was Aristoteles ähnlich durch die Vernunft ausdrückte. Laut Kant kämen Theorie und Praxis gleichzeitig, die Marxisten stritten sich dagegen eher darüber, was von beiden bei Marx zuerst kam. Foucault sah historisch eine Entwicklung vom Schwerpunkt der Praxis hin zur Theorie und letztlich wieder zur Praxis, während in modernen Zeiten Typologien aufgestellt wurden. Letztlich aber sind die Positionen weiterhin zerstritten, was zuerst da war: das Huhn oder das Ei.

Soviel zum Thema Theorie und Praxis.


Eni, das ist ja alles schön und gut, inwieweit deine Vorstellungen gehen. Jedoch sind diese nicht umsetzbar, sie scheitern an eben jenem Egoismus. Du nimmst den Menschen dadurch jede Wertvorstellung, seine Moral, seinen Besitz. Weiß nicht wie man das nicht kapieren kann.
 

DeletedUser

Gast
Es ist einfach absurd, lieber real, Kant und Marx nach Stichworten zu googeln und zu zitieren, ohne einen Schimmer davon zu haben, um was es eigentlich geht. Schlimmer noch, ohne einen marx-untypisch einfachen deutschen Hauptsatz inhaltlich erfassen zu können:
Praxis müsse die Wahrheit des Denkens (also die Theorie) beweisen.

Nichts anderes versuchen dir keuner, zeitökonomie und eni seit endlosen Seiten zu erklären. Ich hab in meinem ganzen Leben (und das sind schon einige Jährchen) noch niemand erlebt, der sich so unbewusst ständig selbst widerlegt und das als Sieg feiert. Es wäre ein grandioses Schauspiel, wenn es nicht ein so jämmerliches Drama mit höchstem Fremdschämfaktor wäre.
 

DeletedUser32288

Gast
Es ist einfach absurd, lieber real, Kant und Marx nach Stichworten zu googeln und zu zitieren, ohne einen Schimmer davon zu haben, um was es eigentlich geht. Schlimmer noch, ohne einen marx-untypisch einfachen deutschen Hauptsatz inhaltlich erfassen zu können:

Praxis müsse die Wahrheit des Denkens (also die Theorie) beweisen.

Ich hab auch nachgedacht ob das so ist. Letztendlich Ist die Theorie aber zumindest das Resultat von Praxis. Die Frage die man sich stellen muss ist die, ob sie damit bereits Teil der Praxis ist ?

Theorie kann der Gegenstand von Theorie sein, das ist ein Argument.

Erstensmal hab ich nicht über Stichworte gegoogelt lieber int, denn diese Quellen berufen sich auf eine Philosophieseite. Zweitens nahm ich nur das Geschriebene von Mollatow als Zitat her, indem er behauptet das Theorie das Resultat der Praxis ist.

Das was du versuchst mir zu unterstellen, Praxis käme vor Theorie, ist schlichtweg Schachsinn. Anscheinend bist du des Lesens und Denken befremdlich.
 

DeletedUser

Gast
Ich hab auch nachgedacht ob das so ist. Letztendlich Ist die Theorie aber zumindest das Resultat von Praxis. Die Frage die man sich stellen muss ist die, ob sie damit bereits Teil der Praxis ist ?

Theorie kann der Gegenstand von Theorie sein, das ist ein Argument.
Mit solchen absoluten Identitätssätzen wie "Theorie ist Praxis" wäre ich sowieso grundsätzlich vorsichtig. Tut mir Leid dass ich auch schon so quatsche, aber das ist schrecklich undialektisch. :D

Man kann den Satz ja mal als These ins Gefecht führen und schauen was passiert. Was ist die Identität von Theorie und Praxis? Erstmal die Theorie der Praxis: Mit Praxis wird sich auf positives, wirkliches, gesellschaftliches Handeln von Menschen bezogen. Das ungesellschaftliche und unhistorische Dasein von Tieren kann man schwer als Praxis bezeichnen, hier reichen naturgesetzlich-kausale Erklärungsmodelle vollkommen aus. Zur Erklärung menschlicher Praxis braucht man hingegen Teleologie. Man hat einen Zweck und wählt die Mittel, richtig oder falsch.
Das gesellschaftliche Handeln des Menschen ist zumindest instrumentell vernünftig, das heißt, im Handeln der Menschen artikuliert sich ein wirklicher Wille und Gedanke, keine Kette von Trieb und Triebabfuhr, sondern Antizipation. Das bedeutet, menschliche Praxis bedeutet bereits das Vorhandensein der Möglichkeit von Theorie.
Das, was da antizipiert wird, ist wiederum ebenfalls unter anderem gesellschaftliches, menschlichen Handeln. Das bedeutet, diese Theorie und Antizipation schwebt auch nicht einfach so in der Luft, sondern ist sachlich in der Praxis begründet. Die Praxis zieht ihre Begründung aus der Theorie und die Theorie bezieht sie aus der Praxis. Der Widerspruch zwischen Theorie und Praxis, die Vorstellung, das wäre etwas voneinander getrenntes, ist eine falsche Vorstellung. Solche Vorstellungen resultieren aus der Wirkung der Arbeitsteilung auf das gesellschaftlich handelnde Subjekt. Die Teilung der Erfahrung der Subjekte begründet sowohl diverse subjektivistische Philosophien der Postmoderne als auch die Trennung des Denkens vom Objekt in der konsequenzenlosen Meinung und noch einiges mehr. Die Perspektive davon ist eher gruselig, das bedeutet, dass die Begriffe tatsächlich ihre Bedeutung verlieren und das Denken der wirklich handelnden Subjekte tatsächlich von ihrem Handeln getrennt wird. Das heißt wiederum, dass die bürgerlichen Subjekte im Schnitt dann schwerer durch rationale und objektive Argumentation zu erreichen sind, was man ja aus der erfahrung bestätigen kann, wenn einem heutzutage schon der Vorwurf gemacht wird, dass man 'nen wahren Satz gesagt hat. :D

Auf Identitätssätze wie "Theorie ist Praxis" will dialektisches Denken gar nicht hinaus, sondern auf die Bedeutung des Zusammenhanges. Wenn man unbedingt anstelle einer Untersuchung des Sachverhalts einen Slogan haben will, dann kann man es mit "Theorie bedeutet Praxis" und umgekehrt versuchen, aber leider bedeutet das selbst ja auch nichts ohne die Erklärung.

Das Problem an der Sache ist, dass man sich hier in einem Erkenntnistheoretischen Bereich befindet, der keine agitatorische Massenwirkung hat, ne? :D Materialistisches 1x1 zur Begründung der Untersuchung des Gegenstandes. Interessanter ist aber das Resultat dieser Untersuchung des Gegenstandes und die Synthese von Theorie und Praxis in der Kritik. Einfach gesagt, materialistische Erkenntniskritik bringt auch keinen Arbeiter dazu, Kapitalisten zu enteignen, leider.

Edit: Ach ja, dass Real den Unterschied zwischen der zeitlichen Erklärung eines Sachverhalts und ihrer begrifflichen Erfassung nicht checkt, ist auch so ein Dialektik-Ding. Real macht aus der zeitlichen Abfolge beim Lesen einer Erklärung ein zeitliches Henne-Ei-Problem und hat sich ein begriffliches Paradoxon gebastelt in dem weder Theorie noch Praxis überhaupt eine Bedeutung haben. Ohne es zu merken, natürlich.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
Es ist also möglich die erste Prämisse durch die zweite - ich nenn es mal so - ausser Kraft zu setzen?

Ne, im Gegenteil: Die zweite Prämisse unterstützt die erste noch.

Wieso sollte sie diese denn außer Kraft setzen?

Jedoch sind diese nicht umsetzbar,

Dass es JETZT sehr realitätsfern wäre, von einer Umsetzung zu sprechen, bestreitet doch wirklich niemand. Dass es generell unmöglich wäre, das ist es, was kritisiert wird.
Die menschliche Gesellschaft befindet sich in fortlaufender Entwicklung, von einem Stillstand kultureller "Evolution" zu sprechen, wäre eine Farce.
Von daher wäre eher eine möglich NICHT-Umsetzung und Beibehaltung des Kapitalismus unwahrscheinlich.

sie scheitern an eben jenem Egoismus.

Kannst du dir mal bitte meinen ganzen Post durchlesen? Wo sollte das bitte am Egoismus scheitern? Wenn ich die Sichtweise innerhalb des Kapitalismus habe, sagt mir mein Egoismus natürlich, dass ich bspw. meine Konkurrenten ausstechen muss, um selber besser darzustehen.
Da dieser Zustand aber sehr unsicher ist und ich - ausgehend von meiner ersten Prämisse - das Bedürfnis nach Schutz jedweder Art habe und insgesamt dieser Zustand doch sehr anstrengend ist, sagt mir mein rationaler Egoismus aber auch, dass ein Zustand, in dem ich nicht ständig gezwungen bin zu interagieren und intervenieren, damit ich mein Schutzbedürfnis befriedigen kann, diesem Zustand vorzuziehen wäre.
Wo steht denn bitte der Egoismus im Wege?

Du nimmst den Menschen dadurch jede Wertvorstellung, seine Moral, seinen Besitz. Weiß nicht wie man das nicht kapieren kann.

Weder nehme ich iwem die Moral (ich habe sie sogar in meinem Post als einen der Hauptantriebe menschlichen Handelns benannt) noch nimmt der Kommunismus sämtlichen Besitz. Es werden bloß die Produktionsmittel vergesellschaftet.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Reisone

Inventar
Team
Reaktionspunktzahl
68
Wir leben in einer Welt, in der wir dauernd darauf bedacht sind, unser Schutzbedürfnis zu befriedigen:

Ich denke, der Großteil unseres Schutz-"Bedürfnisses" ist ein künstlich erzeugtes, da gegen zu wirken dürfte (vergleichsweise) nicht so schwer sein.
Viel schwieriger dürfte die Güterknappheit zu handhaben sein bzw. die Entwicklung des Bewusstseins dahingehend, nur das notwendige zu wollen.
 

DeletedUser

Gast
Erstensmal hab ich nicht über Stichworte gegoogelt lieber int, denn diese Quellen berufen sich auf eine Philosophieseite. Zweitens nahm ich nur das Geschriebene von Mollatow als Zitat her, indem er behauptet das Theorie das Resultat der Praxis ist.

Das was du versuchst mir zu unterstellen, Praxis käme vor Theorie, ist schlichtweg Schachsinn. Anscheinend bist du des Lesens und Denken befremdlich.

Natürlich ist Theorie Resultat einer Praxis, nämlich auf zweierlei Weise.
Zum einen setzt die Theorie die Praxis des Denkens, Formulierens und Überprüfens vorraus.
Zum anderen setzt die Theorie das Vorhandensein der Praxis, die Gegenstands der Theorie ist, vorraus. Hier geht es um den begrifflichen Zusammenhang, das ist in dem Zitat zu Kant auch enthalten.

Ohne Theorie gibt es keine Praxis, umgekehrt jedoch ebenso wenig

Das jedoch zu verstehen scheint dir leider unheimlich schwer zu fallen. Du suchst lieber ein Zitat in dem eine konkrete Praxis der Theorie folgt und hälst das für einen vernünftigen Beweis. Das was in deinen Zitaten steht sagt aber dennoch etwas wesentliches für unsere Diskussion aus. Nämlich, dass Theorie nicht als bloße Analyse der Gegebenheiten existieren kann, weil sie zwingenderweise praktische Konsequenzen hat.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser133127

Gast
Ne, im Gegenteil: Die zweite Prämisse unterstützt die erste noch.

Wieso sollte sie diese denn außer Kraft setzen?

Ich verstehe deine Argumentation so:

1. Wir leben in einer Welt, in der wir dauernd darauf bedacht sind, unser Schutzbedürfnis zu befriedigen. Um dies zu erfüllen, interagieren und intervenieren wir.

2. Unser Egoismus äußert sich in dem oben beschriebenen Schutzbedürfnis.

3. Interagieren und intervenieren sind damit Ausdrucksformen unseres Egoismus.

(2. Prämisse kommt ins Spiel)

4. Unsere Ratio sagt uns, dass ein Zustand, in dem ich nicht ständig gezwungen bin zu interagieren und intervenieren, dem jetzigen Zustand vorzuziehen ist.

5. Wir "hören auf" die Ratio.

6. Wir interagieren und intervenieren nicht mehr.

7. Die(se beiden) Ausdrucksformen des Egoismus sind ausser Kraft gesetzt (Edit: /unterdrückt)

---------------------------------------------------------------------
Übrigens ist deine Argumentation (so wie ich sie verstehe) der von dem Staatstheoretiker Thomas Hobbes ähnlich, nur dass er daraus den Absolutismus entwickelt.

Wikipedia schrieb:
er [beschäftigt] sich mit der Überwindung des von Furcht, Ruhmsucht und Unsicherheit geprägten gesellschaftlichen Naturzustand durch die Gründung des Staats, also der Übertragung der Macht auf einen Souverän.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
Ich denke, der Großteil unseres Schutz-"Bedürfnisses" ist ein künstlich erzeugtes, da gegen zu wirken dürfte (vergleichsweise) nicht so schwer sein.
Viel schwieriger dürfte die Güterknappheit zu handhaben sein bzw. die Entwicklung des Bewusstseins dahingehend, nur das notwendige zu wollen.

Natürlich. Das System hat ja ein Interesse daran, solch ein "aufklärerisches" Bewusstsein zu unterdrücken.

1. Wir leben in einer Welt, in der wir dauernd darauf bedacht sind, unser Schutzbedürfnis zu befriedigen. Um dies zu erfüllen, interagieren und intervenieren wir.

2. Unser Egoismus äußert sich in dem oben beschriebenen Schutzbedürfnis.

3. Interagieren und intervenieren sind damit Ausdrucksformen unseres Egoismus.

(2. Prämisse kommt ins Spiel)

4. Unsere Ratio sagt uns, dass ein Zustand, in dem ich nicht ständig gezwungen bin zu interagieren und intervenieren, dem jetzigen Zustand vorzuziehen ist.

5. Wir "hören auf" die Ratio.

6. Wir interagieren und intervenieren nicht mehr.

Bis 5. war alles vollkommen korrekt. Aber den Schluss zum 6. Punkt finde ich etwas fragwürdig.
Ich selber schließe daraus bei einem 6. Punkt, dass das gegenwärtige System abgeschafft wird, da der persönliche, rationale Egoismus den Zustand B (Kommunismus) aus den vorher genannten Dingen vorzieht.
Durch meinen Egoismus als Triebfeder komme ich also erst dazu, mich von den ganzen "Zwängen" unseres jetzigen Systems zu lösen, damit ich ein relativ "zwangsfreies", selbstbestimmtes Leben führen kann.


---------------------------------------------------------------------
Übrigens ist deine Argumentation (so wie ich sie verstehe) der von dem Staatstheoretiker Thomas Hobbes ähnlich, nur dass er daraus den Absolutismus entwickelt.

Naja, höchstens bei der Prämisse des Schutzbedürfnisses und in ein paar analogisch gezogenen Schlüssen. Aber ich ziehe ja, wie du richtig festgestellt hast, vollkommen andere Konsequenzen daraus^^

edit: Wundert mich eigentlich, dass die Prämissen so vorbehaltslos hingenommen werden :eek:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser133127

Gast

5. Wir "hören auf" die Ratio.

5,5. Wir schaffen den erstrebenswerten Zustand.

6. Wir interagieren und intervenieren nicht mehr.

------------------------------------------------

Prämisse 1 stimme ich zu.

An Prämisse 2 stört mich die Verwendung der Begriffe Egoismus und Rationalität in einem Zusammenhang. "Rationale[r] Egoismus" ist für mich ein Widerspruch in sich, weil ich Egoismus mit Emotion verbinde und Emotion und Rationalität (für mich) ein Gegensatzpaar ist.
Der Egoismus wohnt deiner Argumentation schon der Prämisse 1 inne - da missfällt mir die Verwendung desselbigen in Prämisse 2.
 

DeletedUser

Gast
5. Wir "hören auf" die Ratio.

5,5. Wir schaffen den erstrebenswerten Zustand.

6. Wir interagieren und intervenieren nicht mehr.

Naja, Punkt 6 machen wir ja immer noch (z.B. im zwischenmenschlichen Kontakt), nur werden wir nicht mehr vom System dazu gezwungen, sondern entscheiden uns selbstständig dazu.


An Prämisse 2 stört mich die Verwendung der Begriffe Egoismus und Rationalität in einem Zusammenhang. "Rationale[r] Egoismus" ist für mich ein Widerspruch in sich, weil ich Egoismus mit Emotion verbinde und Emotion und Rationalität (für mich) ein Gegensatzpaar ist.

Das ist verständlich, muss aber nicht so sein.
Egoismus bedeutet ja nur, dass der Vorteil des "Egoisten" Zweck der Handlung ist.
Es gibt verschiedene Gelegenheiten, bei denen wir wirklich rational abwägen, welche Handlung uns am ehesten dienlich sein kann, wie z.B. im ökonomischen Bereich.
Die nochmal explizite Herausstellung von "rational" soll zeigen, dass die nachfolgenden Handlungen bewusst und nicht aufgrund von Affekt oder Emotionen vollzogen werden.
Ich gehe also davon aus, dass die Menschen dazu in der Lage sind (sowohl kognitiv als auch vom Interesse her), ihre eigene Lage und das System ansich zu reflektieren.


Der Egoismus wohnt deiner Argumentation schon der Prämisse 1 inne - da missfällt mir die Verwendung desselbigen in Prämisse 2.

Natürlich. Nur beinhaltet Prämisse 1 auch noch verschiedene andere Faktoren, wie z.B. die Moral.
Ich habe sie extra herausgestellt, damit erstens der Zusammenhang zum Kommunismus deutlich wird und weil ich sie zweitens als vllt sogar den größten Antrieb zum Handeln empfinde.
 

DeletedUser133127

Gast
Naja, Punkt 6 machen wir ja immer noch (z.B. im zwischenmenschlichen Kontakt), nur werden wir nicht mehr vom System dazu gezwungen, sondern entscheiden uns selbstständig dazu.


Interessant. Dann sage ich, der Wechsel in ein anderes System wird nicht funktionieren, weil die Ratio den Egoismus gar nicht beeinflussen kann.
Warum? Weil du selbst schreibst, dass es egoistisches Handeln in dem neuen System immer noch geben wird.
Also wird es selbige Ausdrucksformen wie das Intervenieren ebenso immer noch geben.


Das ist verständlich, muss aber nicht so sein. [...]

Einigen wir uns darauf, dass es rationalen Egoismus und emotionalen Egoismus gibt.
 
Oben