Das mit dem Egoismus könntest du mir dann vlt. erklären?
Von mir aus auch "nur" per Verlinkung.
Meinem Verständnis nach steht der Egoismus grade im Weg...
So, hier die versprochene Erklärung.
Eines vorweg: Das hier ist rein meine Argumentation. Also bitte nicht auf andere Personen münzen
Ich gehe von zwei Prämissen aus:
1. Das oberste Bedürfnis eines Menschen ist sein Schutzbedürfnis. Das reicht von einer einfachen Sicherheit beispielsweise im Berufsleben bis hin zu einer Sicherheit der eigenen Existenz.
Der Mensch strebt danach, geschützt zu sein.
2. Einer der Hauptantriebe für menschliches Handeln ist bspw. neben der Moral der rationale Egoismus.
Ich gehe nicht davon aus, dass jeder Mensch vernunftbegabt handelt, aber, dass jeder Mensch vernunftbegabt ist (Behinderte Menschen, die dazu nicht in der Lage sind, fallen hier mal raus. Nein, ich bin nicht für Euthanasie, aber dieser Punkt ist gerade nicht wichtig und ich will nicht noch n Nebenschauplatz aufmachen).
Wir leben in einer Welt, in der wir dauernd darauf bedacht sind, unser Schutzbedürfnis zu befriedigen: Wir können unseren Job verlieren, sind ständig von Existenznöten bedroht, etc.
Der Leiter einer Firma muss seine Angestellten unter Druck setzen, weil er im Wettbewerb mit anderen Firmen steht und seine Existenz nicht verlieren möchte, selbst wenn er mit den Angestellten am Liebsten anders umspringen würde.
Aus solchen (vereinfachten) Denkmustern entsteht am Ende einer langen Kette Ausbeutung, Mehrwertabschöpfung, Kinderarbeit, Verelendung, Misswirtschaft, das Streben nach immer mehr, immer größer.
Und jetzt mal an alle rationalen Egoisten, also an alle, die mittels Verstand ausloten können, was ihnen persönlich am Besten dienlich sein kann: Wollt ihr das wirklich? Kann das wirklich das sein, was euer Egoismus euch sagt? INNERHALB dieser Kette - natürlich. Aber wenn man sich das ganze Gedöns mal von "außen" betrachtet? Nicht wirklich.
Was wäre also, wenn wir einen Cut ganz am Anfang dieser Kette machen. Was wäre, wenn wir gar nicht ausbeuten müssten? Wenn wir nicht viel zuviel arbeiten müssten, um zu überleben? Wenn wir uns unsere eigenen Regeln innerhalb einer Gesellschaft erstellen können und keine übergeordnete Staatsmacht haben, die Gesetze erstellt, die wir gar nicht haben wollen und uns mittels ihrer Exekutive auch noch zu deren Einhaltung bewegt?
Was wäre, wenn unsere einzigen "Sorgen" die sind, was wir uns als nächstes zuessen machen?
Was, wenn es überhaupt keine Notwendigkeit mehr gäbe, in Konkurrenz mit anderen treten zu müssen, um seine persönlichen Ziele zu erreichen?
So ca. wäre meine Überlegung, bei den vorherigen Versuchen mit Real habe ich das natürlich etwas "gehobener" versucht zu erklären, aber vllt findet das ja mehr Anklang, auch wenn aufgrund der etwas schwammigeren Formulierung viel mehr angegriffen werden kann.