AfD ≠ Piratenpartei
Ich möchte einmal wissen, weshalb man Äpfel mit Tomaten vergleichen will.
Weil beides Früchte sind!
Die Entstehungsgeschichte ist grundsätzlich dieselbe. Es gibt in der Gesellschaft einen Konsens darüber, was man als diskussionswürdig betrachtet, und wovon man denkt, die derzeitigen Parteien ignorieren das zu stark, und die entsprechende neue Partei bedient das. Das war bei den Piraten so, das war bei der AfD so. Beide Parteien hatten davon abgesehen kein richtiges Wahlprogramm, keine wirkliche Struktur, und keine Vorstellung davon, wie sie ihre paar Ziele realisieren wollen. Die Piraten haben zwar versucht, eingetretene Pfade zu verlassen sind damit letztlich aber grandios gescheitert (innerparteiliche Basisdemokratie, bspw.). Davon, wie sie sich selbst zerfleischt haben, mal abgesehen.
Währenddessen bedient sich die AfD an Wahlslogans, die man üblicherweise nur von NPD-Plakaten und -Aufführungen kennt (wir sind nicht das Sozialamt der Welt!), und glänzen mehr mit Populismus und Negativschlagzeilen als mit Konzept und frischen Ideen. Die AfD macht nichts anderes, als alte Geschichten in neue, gesellschaftskonformere Kleider zu wanden. Man kann hier wohl ohne Sorgen vom "gesellschaftlich anerkannten Rassismus" sprechen, aka "das wird man ja wohl noch sagen dürfen!".
Beide Parteien haben/hatten ihre Sorgenkinder, und die eine ist daran schon in der Bedeutungslosigkeit verschwunden. Wir werden sehen, wo die AfD landet, aber sobald in naher Zukunft die erste ernsthafte Regierungsbeteiligung auf Landesebene "droht", kann man der Partei noch genau 5 Jahre geben.