wtf.
Was ist mit der würde des Menschen usw? Die wenigen Morde die man aufklären könnte gegen die Millionen an Menschen die man dafür aufschneiden müsste. Das steht wirklich in keinem Verhältniss.
ich gebe zu,das ich mich mit dem argument "menschenwürde" bei solchen themen eher etwas schwer tue
schlicht,weil zuviele da imo zu "emotional" und umso weniger "rational"/sachlich argumentieren (ähnlich beim thema organspende verstorbener)
heißt nicht,das ich die argumente nicht nachvollziehen kann,finde sie aber oft nicht allzu "zielführend"
es geht mir dabei weniger um morde,sondern tatsächlich eher um die fälle der fahrlässigkeit mit todesfolge,war vlt mit meinem todesengel beispiel etwas mißverständlich ausgedrückt
das thema menschenwürde ist imo bei ganz anderen sachen,was z.b.ältere menschen betrifft,angebracht
sei es bei lebensverlängerten maßnahmen um jeden preis,den "bezahlschlüssel" bei pflegestufen (z.b.ist psychosoziale betreuung im gegensatz zu den "mechanischen" sachen wie grundpflege etc nicht abgedeckt),fixierung,medikamentöse ruhigstellung des patienten/bewohners,kritisch zu betrachtende medizinische eingriffe wie z.b. PEG´s bei 80 o. 90+ jährigen bettlägrigen,nur weil sie,überspitzt gesagt,ihr tellerchen nicht regelmäßig ganz abessen,um nur ein paar punkte zu nennen
Also gerade bei alten Menschen ist es relativ unwahrscheinlich, dass wirklich Mord dahintersteckt, dass aus Fahrlässigekit sicher schon viele ältere Menschen getötet wurden halte ich für sehr wahrscheinlich, aber auch nicht weiter verwunderlich und quasi als "Nebenerscheinung" der Laienpflege.
abgesehen davon,das ich die mordrate (samt dunkelziffer) bei älteren menschen für nicht geringer halte als in anderen altersgruppen dürfte gerade in der "professionellen" pflege das thema fahrlässigkeit (bzw fahrlässige tötung) ein nicht zu unterschätzendes problem sein
standartbeispiel dürften die pflegeassistenten (die früheren pflegehelfer) sein,die seit 100 jahren in der pflege tätig sind,sowieso wie niemand anders die bw/patienten kennen und selbstverständlich am besten wissen,was diese brauchen-dieses selbstverständnis führt dann zu,nun ja,"interessanten" situationen z.b.beim thema medigabe bzw bedarfsmedikation (da wird trotz anderer ärztlicher anordnung mal pi x daumen iwas verteilt,weil das bewohner x schon immer so wollte o.bedarfsmedi die auf 3x in 24h beschränkt ist,auf einmal gegeben wird)
viele examinierte pflegekräfte sind heilfroh,wenn sie sowas "deligieren" können bei den zillionen von aufgaben,die sie sonst noch haben bei chronisch personeller unterbesetzung (jaja,der vielgerühmte personalschlüssel...^^),machen ihr handzeichen in der doku und gut ist-evtl folgen (auch gerade für sich selbst) werden in diesen moment überhaupt nicht realisiert
Und bringt es irgendwas diese Leute auch noch zu bestrafen? Dann müssten wir nämlich die gesamte Altenpflege Institutionalisiern. Und das halte ich für unfinanzierbar in unsrer heutigen Gesellschaft.
Kurz: Generelle Obduktionspflicht halte ich für zu aufwändig, zu belastend für alle beteiligten und schlicht und ergreifend viel zu fuckin teuer.
es geht nicht mal unbedingt um "bestrafen"
es wäre vlt schon einiges gewonnen,zu sensibilisieren-sei es pflegeverantwortliche o.von mir aus auch die gesellschaft wasauchimmer
wenn durch obduktionen fälle x,die heute noch dunkelziffer sind,von fahrlässigkeit geprägt,entdeckt würden,die bei einer leichenschau nicht auffallen,würde vlt auch mal ein umdenken in der hanhabung mancher dinge in der praxis stattfinden
das man in der ausbildung gelehrt bekommt,das sowas strafrechtliche konsequenzen hat,ist das eine,das viele exam.pflegekräfte sich nicht anders zu helfen wissen,als sowas wie oben beschrieben (und das ist nur ein beispiel von vielen),zu handhaben ist das andere
was die finanzierung betrifft
heutzutage haut man die gelder lieber z.b.in immer ausuferndere dokupflicht o.den sogenannten "pflege-TÜV" raus,die eher augenwischerei sind,mehr aber auch nicht
gerade die dokupflicht ist ein potemkinsches dorf der spitzenklasse,was sich schon am grundsatz vieler MDK prüfer festmacht-"was nicht dokumentiert wurde,wurde nicht gemacht!",unabhängig,ob der pflegezustand eines bewohners/patienten was anderes zeigt o.nicht
heißt nämlich auch,solange alles schön ordenlich dokumentiert ist,ist alles in ordnung(unabhängig ob es der realität entspricht samt entsprechender "mauscheleien" z.b.um ne pflegestufe zu erhalten)
auch das ein nicht gerade selten auftretenes phänomen
vom "pflege TÜV" mit seiner notengebung und der möglichkeit,bestimmte "unternoten" gegenseitig aufzurechnen usw gar nicht erst anzufangen...
btw
den link von sirmarmaduke finde ich hochinteressant,gerade bei so einigen hier angesprochenen punkten