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Kommunismusfragestunde

DeletedUser

Gast
Dann musst du selber lernen, Autos zu bauen, oder du wirst dein Bedürfnis zurückstellen müssen.
 

DeletedUser

Gast
1. Ich habe einen alten, halb verrosteten Opel.
2. Mein Bedürfnis ist es, einen modernen Mercedes zu besitzen.

Und nun wird für mich ein Mercedes produziert?

das ist sehr naiv gedacht. Du musst hinterfragen, warum dir der Opel nicht mehr genügt. Die alten Kisten bringen dich doch immer noch sehr zuverlässig von A nach B. Irgendetwas geschieht in deinem Bewusstsein, vielleicht ein Gefühl der Untermotorisierung im Vergleich zu jemand der dich gerade überholt?
Ein Gefühl von Schwäche, von einem unterprivilegierten Dasein? Möglicherweise Neid? Streben nach Ansehen in der Gesellschaft? Das Bedürfnis, deinem Mädchen zu imponieren? Du denkst klassisch immer noch in verschiedenen "Werten" und du empfindest Ohnmacht oder eben Macht. Der Mercedes ist nur ein Symbol für Überlegenheit, ein Bild, ein "Image", das wir uns gemalt haben, weil man es uns so beigebracht hat.
Ziemlich kindisch, wenn man es sich genau überlegt, oder?
Ich gehe unbedingt davon aus, dass dieses Bewusstsein nicht "natürlich" ist, nicht angeboren, sondern anerzogen, also eine Folge gesellschaftlicher Einflüsse, von einer Gesellschaft anerzogen, die es gewöhnt ist, in Werten zu denken, die Macht verleihen.
Genau diese Gesellschaft möchte ich nicht mehr haben, statt dessen eine, die wert- und machtfrei organisiert ist, die nicht produziert um zu gewinnen (wozu dann unbedingt auch jemand gehört, der verliert), sondern die nach dem tatsächlichen Bedarf produziert und nicht nach einem künstlich geweckten.

Glaubst du, es ist dir angeboren, besser sein zu wollen als andere? Es ist dir angeboren, stets dafür zu sorgen, dass du genug für dich hast. Mehr als andere haben zu wollen ist bereits Folge eines von einer deformierten Gesellschaft erzeugten deformierten Bewusstseins.
 

DeletedUser

Gast
Dann wirst du dein Bedürfnis veröffentlichen müssen.

Die Sache ist die: Warum sollte jemand einen Mercedes produzieren, wenn er nicht weiß, dass ihn jemand haben will. Bei einer Weltbevölkerung von sieben Milliarden Menschen wirst du einen Produzenten finden. Aber wie will der dich finden?

Marx hat damals bestimmt nicht an Mercedesse /Merceden / Mercedisse gedacht. :D
 

DeletedUser133127

Gast
int, ich stimme dir vollkommen zu. Schöner Text...

Ich hab auch nicht behauptet, dass ICH derjenige sei, der einen Mercedes verlangt.

Ich möchte damit nur einen Widerspruch aufdecken, nämlich der, dass im Kommunismus nach Bedürfnissen produziert wird.

Und ob nun Marx an Mercedesse ( :confused: ) gedacht hat, ist wirklich Schnuppe. An materielle Bedürfnisse aber ganz bestimmt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
int, ich stimme dir vollkommen zu. Schöner Text...

Ich hab auch nicht behauptet, dass ICH derjenige sei, der einen Mercedes verlangt.

Ich möchte damit nur einen Widerspruch aufdecken, nämlich der, dass im Kommunismus nach Bedürfnissen produziert wird.

Und ob nun Marx an Mercedesse ( :confused: ) gedacht hat, ist wirklich Schnuppe. An materielle Bedürfnisse aber ganz bestimmt.

Ein Mercedes ist nur eine Marke. Das gehört nicht wirklich zu Bedürfnissen abseits von 'Ich will das, weil ich es will.'.
Ein sicheres, großes, von mir aus auch schnelles Auto hingegen schon.
Insofern ist der Wunsch garnicht mehr so spezifisch.
 

DeletedUser

Gast
Dann sprichst du dem Menschen diese Bedürfniss also ab?
Es ist nicht existenziell, Ja, aber es bleibt ein Bedürfnis.

Ich spreche es niemandem ab, aber es ist objektiv betrachtet relativ irrational ein durch den Kapitalismus hervorgerufenes Bedürfnis nach seinem Wegfallen weiterhin zu empfinden.
 

DeletedUser133127

Gast
Lösung ist dann wohl der Versuch den Menschen von diesem irrationalen Bedürfnis abzubringen.
 

DeletedUser

Gast
Dann sprichst du dem Menschen diese Bedürfniss also ab?
Es ist nicht existenziell, Ja, aber es bleibt ein Bedürfnis.

Es ist eben kein Bedürfnis, weil die Marke Mercedes im Kommunismus nichtmehr als solches existiert.

Jetzt drehen wir den Wunsch nach Mercedes mal auf: Du willst ein schnelles, leistungsstarkes Auto mit vier bis fünf Sitzen, das möglichst silbern ist. Kein Problem, man kann auch nen Ferrari silbern lackieren. Es gibt auch leistungsstarke VWs und sogar gute BMWs. Du willst also keinen Mercedes, da es keinen gibt. Der Mercedes ist nur ein Statussymbol, das durch die Abschaffung des Kapitalismus ebenfalls ad absurdum geführt wird. Ohne Kapitalismus willst du keinen Mercedes.


Eine Frage hab ich aber jetzt, die Marx freilich nie beantworten konnte: Wie soll die Anarchie im Straßenverkehr konkret aussehen? Hier gibt es keinerlei logische Schlüsse, wie man sich verhalten soll. Ich würde gerne links fahren, aber mein Nachbar fährt gerne rechts. Geht so lange gut, bis wir mal auf der selben Straße fahren. Ich sage: Bei grün darf ich fahren. Der Typ, der auf der Kreuzung von rechts kommt, sieht die Ampel als Empfehlung an und hält sich an "rechts vor links". Und von mir aus links gesehen kommt einer, der bei grün hält und bei rot fährt. Auf der selben Kreuzung, wie soll das gehen? Das kann wohl nicht Sinn des Kommunismus sein. Wie soll das also funktionieren?
 

DeletedUser

Gast
Lösung ist dann wohl der Versuch den Menschen von diesem irrationalen Bedürfnis abzubringen.

Was einher geht mit der Abschaffung des Kapitalismus.

Eine Frage hab ich aber jetzt, die Marx freilich nie beantworten konnte: Wie soll die Anarchie im Straßenverkehr konkret aussehen? Hier gibt es keinerlei logische Schlüsse, wie man sich verhalten soll. Ich würde gerne links fahren, aber mein Nachbar fährt gerne rechts. Geht so lange gut, bis wir mal auf der selben Straße fahren. Ich sage: Bei grün darf ich fahren. Der Typ, der auf der Kreuzung von rechts kommt, sieht die Ampel als Empfehlung an und hält sich an "rechts vor links". Und von mir aus links gesehen kommt einer, der bei grün hält und bei rot fährt. Auf der selben Kreuzung, wie soll das gehen? Das kann wohl nicht Sinn des Kommunismus sein. Wie soll das also funktionieren?

Anarchie heißt nicht, dass man nicht über Basisdemokratie zu dem Schluss kommen kann, dass es am rationalsten ist, wenn sich alle an die bisherigen Regeln im Straßenverkehr halten.
Nur ist es halt kein Mandat mehr, sondern ein Konsens in der Gesellschaft.
 

DeletedUser

Gast
Lösung ist dann wohl der Versuch den Menschen von diesem irrationalen Bedürfnis abzubringen.
Rischtisch! Wobei "abbringen" auch nicht korrekt ist, besser: dieses irrationale Bedürfnis nicht erst entstehen zu lassen.

@Praktikant:
schon wieder alles vergessen? Kommunismus oder gar "Anarchie" bedeutet nicht frei von Regeln! 100te von posts zurück habe ich schon mal laut nachgedacht, dass es in meiner anarchischen Gesellschaft wohl auch Verkehrsampeln geben wird, wenn die Gemeinschaft beschließt, es sei sinnvoll.

Regeln wird und muss es geben. Die Frage ist eben nur, wer sie aufstellt und zu welchem Zweck.

edit:
sultan schrieb:
Nur ist es halt kein Mandat mehr, sondern ein Konsens in der Gesellschaft.

Das ist der Punkt!
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser133127

Gast
Ohne Kapitalismus willst du keinen Mercedes.

Ne, deine Begründung dafür ist argumentativ falsch.

Marke ist nicht gleich Statussymbol.

Wieso soll es die Marke Mercedes nicht mehr geben. Die Qualität aller produzierten Autos wird nicht gleich sein. Wenn Mercedes hochwertigere Autos herstellt als andere Automobilfabriken, will ich einen Mercedes.

Nur ist es halt kein Mandat mehr, sondern ein Konsens in der Gesellschaft.

Wie stellst du diesen Konsens fest?
 

DeletedUser

Gast
Ne, deine Begründung dafür ist argumentativ falsch.

Marke ist nicht gleich Statussymbol.

Wieso soll es die Marke Mercedes nicht mehr geben. Die Qualität aller produzierten Autos wird nicht gleich sein. Wenn Mercedes hochwertigere Autos herstellt als andere Automobilfabriken, will ich einen Mercedes.

Es gibt keine konkurrierenden Unternehmen mehr, weil es nichts gibt, um das man konkurrieren könnte.

Wie stellst du diesen Konsens fest?

Basisdemokratisch oder rätedemokratisch.
 

DeletedUser

Gast
Anarchie heißt nicht, dass man nicht über Basisdemokratie zu dem Schluss kommen kann, dass es am rationalsten ist, wenn sich alle an die bisherigen Regeln im Straßenverkehr halten.
Nur ist es halt kein Mandat mehr, sondern ein Konsens in der Gesellschaft.

Wenn die Hälfte für "bei rot fahren" stimmt und die andere Hälfte dagegen, was macht man dann?

Wieso soll es die Marke Mercedes nicht mehr geben. Die Qualität aller produzierten Autos wird nicht gleich sein. Wenn Mercedes hochwertigere Autos herstellt als andere Automobilfabriken, will ich einen Mercedes.

Wenn die Marke Mercedes existiert und hochwertige Waren herstellt, dann kommen wir garnicht zur Ausgangsfrage, die da lautete: "Was, wenn keiner Mercedes bauen will?"
 

DeletedUser

Gast
KONSENS

Ich schlage vor, man kommuniziert, um Konsens herzustellen.

Edit:
simpsons schrieb:
...hochwertige Waren...
Quatschkopf! Du bist schon wieder bei Werten...
 
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DeletedUser

Gast
Bei "Rätedemokratie" rollen sich mir die Zehennägel auf. Das hat ja wohl schonmal nicht funktioniert. Aber Basisdemokratie ist okee.
 

DeletedUser

Gast
Hmja, Räte kann ich mir in ner Anarchie auch nicht vorstellen. Die sind ja auch wieder irgendwie ermächtigt, und das wäre etwas wo sich mir die Zehennägel aufrollen
 

DeletedUser

Gast
Wenn die Hälfte für "bei rot fahren" stimmt und die andere Hälfte dagegen, was macht man dann?

Sich über Dinge Gedanken machen, die nicht unter 'triviale ******e' fallen?

Aber Unternehmen gibt es noch?
Bzw. Betriebe oder wie willst du es nennen?

Ich nehme an, dass Betriebe am besten passt.
Ein Unternehmen soll Profit abwerfen, das ist bei einem Betrieb nicht im Begriff dabei.
BVW hat mich allerdings nie wirklich interessiert, wie auch alle anderen Fächer in der Schule.

KONSENS

Ich schlage vor, man kommuniziert, um Konsens herzustellen.

<3

Bei "Rätedemokratie" rollen sich mir die Zehennägel auf. Das hat ja wohl schonmal nicht funktioniert. Aber Basisdemokratie ist okee.

Das war Staatskapitalismus. Wie so vieles in der Sowjetunion war auch dieser Begriff eine Farce.
Die EZLN arbeitet mit rätedemokratischen Strukturen. Das ist in größeren Zusammenschlüssen durchaus zeitsparend.
Natürlich müsste man diese Rätedemokratie dann zur Gänze durchsichtig gestalten.

Ich persönlich präferiere als Anarchist natürlich die Basisdemokratie.
 
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