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Philosophie

mä meranjo

Gast
Und wieso?

Nein ernsthaft, was weißt du darüber und was hälts du davon?


Abgesehen davon: Gute Nacht.
 

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Gast
Und wieso?

Nein ernsthaft, was weißt du darüber und was hälts du davon?

Der Buddhismus hat ein Image, das nicht so recht zur Buddhistischen Praxis passt. Das allgemeine Bild davon ist das einer fröhlichen Hippiereligion, in Wirklichkeit hat man zutiefst deprimierendes und fatalistisches Gequatsche über die Hoffnungslosigkeit und Schlechtheit des Lebens und die moralische Überlegenheit des Einfach-Laufen-Lassens. Außerdem misstraue ich jeder Religion, die Karma enthält: Du wirst verprügelt und vergewaltigt? Selbst Schuld! Karma! Du hast Krebs? Hättest du vorher wissen müssen! Karma! Völkermord in Afrika? Alberne Afrikaner und ihr nachhaltig schlechtes Karma! Einfach eklig.
 

DeletedUser

Gast
dauernd werd ich hier gelöscht :evil: dann eben nicht

---

war dir grade langweilig, Hugo? Ein kleiner Spaß zur Aufheiterung? 1 Liter Karma macht noch keinen Karmaliter.
Du hast dein Karma (="Tat") selbst in der Hand, da is nix fremd bestimmt.
Für dich: Jack Kerouac, the man on the moon, auf dem Weg zum Buddhismus in "The dharma bums", auch in deutsch, logo, bei Hugendubel in Pasing oder auch anderswo.
 

DeletedUser

Gast
Du hast dein Karma (="Tat") selbst in der Hand, da is nix fremd bestimmt.

Eben! Das ist das Problem. Wie kriegt man gutes Karma? Man macht gute Sachen. Wenn jemandem also was schlechtes passiert, dann liegt das offenbar daran, dass er schlechte Sachen gemacht hat. Dem helfe ich doch nicht, am Ende bring ich noch das kosmische Prinzip durcheinander!
 

DeletedUser

Gast
Eben! Das ist das Problem. Wie kriegt man gutes Karma? Man macht gute Sachen. Wenn jemandem also was schlechtes passiert, dann liegt das offenbar daran, dass er schlechte Sachen gemacht hat. Dem helfe ich doch nicht, am Ende bring ich noch das kosmische Prinzip durcheinander!

Warum bist du immer so endgültig in deinen Ansichten ? Ich persönlich bin schon "leicht" gläubig, allein weil mir totaler Rationalismus zu babarisch ist. Das ist einfach so. Wir sind verloren auf der Erde, im Universum, wo auch immer. Undogmatischer Glaube ist doch nicht verwerfliches.
 

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Gast
Warum bist du immer so endgültig in deinen Ansichten ? Ich persönlich bin schon "leicht" gläubig, allein weil mir totaler Rationalismus zu babarisch ist. Das ist einfach so. Wir sind verloren auf der Erde, im Universum, wo auch immer. Undogmatischer Glaube ist doch nicht verwerfliches.

Was ist an Rationalismus barbarisch?
Dass Menschen auf andere Menschen angewiesen sind, ist ja sogar völlig instrumentell vernünftig.
Und wir sind doch nicht verloren. Das ist ja deprimierend, Luki.
Nicht verwerflich, aber falsch. Naja, also doch verwerflich, nur eben nicht "moralisch verwerflich", sondern "zu verwerfen".
 

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Gast
Was ist an Rationalismus barbarisch?
Dass Menschen auf andere Menschen angewiesen sind, ist ja sogar völlig instrumentell vernünftig.
Und wir sind doch nicht verloren. Das ist ja deprimierend, Luki.
Nicht verwerflich, aber falsch. Naja, also doch verwerflich, nur eben nicht "moralisch verwerflich", sondern "zu verwerfen".

Schonmal von was Adorno und Horkheimer gelesen ?

Natürlich sind wir verloren. Unser Leben ist zeitlich limitiert, aber nicht nur unser eigenes sondern auch das der Menschheit. Rein pragmatisch gesehen, ist der Planet sowieso bald unbewohnbar oder überbevölkert, wir können uns ja jetzt schon nicht basisversorgen. Wohin gehen, das Universum bietet keine Ausbreitunsmöglichkeit.
So möchte ich aber nicht denken, ich nehme meinem Leben seinen Sinn und seine Berechtigung wenn ich bereits jetzt nach seinem Ende frage, also versuche dies auszuklammern. Was bleibt einem denn, wenn man alles verliert ? Solche Fragen stellt man sich nunmal zwangsläufig.
 

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Gast
Quark, seinem Leben zwangsläufig einem Sinn zu unterstellen und diesen auch noch zu suchen hat was von Fatalismus.
 

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Gast
Das gerade tut z.B. der Buddhismus NICHT, ganz im Gegenteil.

@Hugo: man müsste genauer untersuchen, ob der Umkehrschluss in diesem Fall zulässig ist. Also:

1. ich tue Gutes, häufe damit positives Karma an und 2. mir geschieht etwas schlechtes, habe ich also negatives Karma angehäuft?

Ich bin noch viel zu wenig in die Thematik eingestiegen um beurteilen zu können, ob dieses positive Karma sozusagen als Amulett verstanden werden darf. So auf die ersten oberflächlichen Blicke glaube ich das nicht. Vielleicht gibts hier ja nen Buddhismus-Experten, der uns das aufdröselt.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

DeletedUser

Gast
Quatsch.
Was hat das bitte damit zu tun ? Leg mir nicht Dinge in den Mund, die ich nicht gesagt habe.

So möchte ich aber nicht denken, ich nehme meinem Leben seinen Sinn und seine Berechtigung wenn ich bereits jetzt nach seinem Ende frage, also versuche dies auszuklammern.

Also glaubst du doch im Umkehrschluss, dass dein Leben einen Sinn und eine Berechtigung hat, oder versteh ich dich da falsch?
 

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Gast
Also glaubst du doch im Umkehrschluss, dass dein Leben einen Sinn und eine Berechtigung hat, oder versteh ich dich da falsch?

Es ging mir mehr um den Fatalismus ...
Das hat mit dem Sinn des Lebens erstmal nur beschränkt zu tun. Ich will auch nicht die Frage beantwortet haben, ob unser Dasein nun determiniert ist, sondern ob unser Dasein nun zwingend ergebnislos und unberechtigt ist. Das sind zwei verschiedene Dinge.
 

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Gast
Schonmal von was Adorno und Horkheimer gelesen ?
Na dann schieß mal los, was sagen die denn dazu?

So möchte ich aber nicht denken, ich nehme meinem Leben seinen Sinn und seine Berechtigung wenn ich bereits jetzt nach seinem Ende frage, also versuche dies auszuklammern.
Das Leben hat aber gar keinen Sinn. Das ist die einzige Freiheit die wir wirklich haben. Warum muss man das negativ sehen?
Und selbst wenn das Leben einen Sinn hat, dann werden wir den bestimmt nicht im falschen Ganzen finden. ;D

Das gerade tut z.B. der Buddhismus NICHT, ganz im Gegenteil.
Kannst du das irgendwie untermauern?

Ich bin noch viel zu wenig in die Thematik eingestiegen um beurteilen zu können, ob dieses positive Karma sozusagen als Amulett verstanden werden darf.
Ich gehe jede Wette mit dir ein, dass die einzelnen buddhistischen Strömungen und die Vielzahl an synkretistischen Sekten mit Karmaelementen das sehr unterschiedlich auslegen. Von letzteren weiß ich, dass die Karma-Interpretation, die ich dargestellt habe, genau zutrifft. Besonders im New-Age-Buddhismus ist das eher die Regel als die Ausnahme. Zugegeben, der benutzt nur Versatzstücke des Buddhismus, aber so ist das eben, wenn man einen (lebens- und menschenfeindlichen) Glauben nicht in das zähmende Korsett einer Religion zwängt. ;D

Erinnert du dich zum Beispiel noch an die Karma-Auslegung von Osho? (Naja, ich nicht, aber du vielleicht schon. :D)
 

DeletedUser

Gast
Es ging mir mehr um den Fatalismus ...
Das hat mit dem Sinn des Lebens erstmal nur beschränkt zu tun. Ich will auch nicht die Frage beantwortet haben, ob unser Dasein nun determiniert ist, sondern ob unser Dasein nun zwingend ergebnislos und unberechtigt ist. Das sind zwei verschiedene Dinge.

Aber der Teil mit der "Suche" nach dem Sinn des Lebens stimmt?

Denn dann würdest du dich doch einem gewissen Zwang unterwerfen, der dein Leben determiniert, nämlich der Suche nach dem Sinn des Lebens.
Und selbst wenn du ihn gefunden hättest, wäre dieser Inhalt doch auch fatalistisch, weil alles, was du in diesem Sinne machst, für diesen Sinn machst.

Oder anders ausgedrückt: Du suchst nach einem Sinn und Leute, die zwanghaft nach einem Sinn suchen, werden auch meist in iener Art fündig und unterwerfen sich diesem Sinn dann.
 

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Gast
Schonmal von was Adorno und Horkheimer gelesen

ausgerechnet diese beiden herrn ideologiekritiker willst du für einen "leichten" glauben instrumentalisieren? tja, da muss ich dich enttäuschen, die hielten nämlich nicht einen "totalen rationalismus" für barbarisch, sondern die sich selbst überlassene instrumentelle vernunft. dass der verstand beliebige zwecke durchzusetzen vermag, seien diese zwecke noch so irrational, das wird kritisiert und als barbarei bezeichnet. diese fand in der zweckrationalität des NS ihren höhepunkt.
 

DeletedUser

Gast
int:
Das gerade tut z.B. der Buddhismus NICHT, ganz im Gegenteil.
Hugo:
Kannst du das irgendwie untermauern?
Der Buddhismus versucht gerade nicht, dem Leben einen (künstlichen) Sinn zu geben und demzufolge gibt es auch keine Anleitung oder Aufforderung diesen Sinn zu suchen. Dies wird schon allein dadurch deutlich, dass der Mensch für die Buddhisten nicht ein Leben, sondern durch eine ewige Folge von Wiedergeburten unendlich viele hat. Damit hat er unendlich oft die Möglichkeit, sein Leben neu zu gestalten, neu auszurichten. Jedes einzelne "Lebenselement" in dieser Folge hat also nicht das endgültige Ziel einer Erfüllung in genau diesem einen Leben. Das Ziel ist vielmehr das Entkommen aus diesem ewigen Kreislauf durch Eingang in das Nirvana, die endgültige und völlige Bedeutungslosigkeit für die Welt.
Diese Ansicht passt übrigens, wie ich finde, ganz gut zur kosmologischen Idee einer unendlichen Folge von Universen, die jedes für Sich auch keinen Sinn brauchen.

Alles in allem doch sehr sympathisch, jedenfalls viel weniger aufdringlich und wichtigtuerisch als alle anderen Weltreligionen. Allerdings eben auch eine Religion und damit "no go".
Int:
Ich bin noch viel zu wenig in die Thematik eingestiegen um beurteilen zu können, ob dieses positive Karma sozusagen als Amulett verstanden werden darf.
Hugo:
Ich gehe jede Wette mit dir ein, dass die einzelnen buddhistischen Strömungen und die Vielzahl an synkretistischen Sekten mit Karmaelementen das sehr unterschiedlich auslegen. Von letzteren weiß ich, dass die Karma-Interpretation, die ich dargestellt habe, genau zutrifft. Besonders im New-Age-Buddhismus ist das eher die Regel als die Ausnahme. Zugegeben, der benutzt nur Versatzstücke des Buddhismus, aber so ist das eben, wenn man einen (lebens- und menschenfeindlichen) Glauben nicht in das zähmende Korsett einer Religion zwängt. ;D

Erinnert du dich zum Beispiel noch an die Karma-Auslegung von Osho? (Naja, ich nicht, aber du vielleicht schon. :D)
Nö, keinen Schimmer, wie gesagt. Auf jeden Fall aber sind diese verschiedenen doch sehr stark unterschiedlichen Ausprägungen des Buddhismus zumindest in einem Punkt kongruent: es existieren weder ein allmächtiger Gott noch eine ewige Seele. Als Seinsbestimmung steht allein die Selbstverantwortung des Menschen für sein Handeln und eben keine Fremdbestimmung jeglicher Art.
 

DeletedUser

Gast
Alles in allem doch sehr sympathisch, jedenfalls viel weniger aufdringlich und wichtigtuerisch als alle anderen Weltreligionen. Allerdings eben auch eine Religion und damit "no go".

Der Buddhismus ist keine Religion, er wird nur immer als eine bezeichnet. ;)
 

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Gast
Stimmt. :redface: Gerade das Fehlen einer "höheren Macht" weist darauf hin. Was ist die korrekte Bezeichnung?
 

mä meranjo

Gast
Kann man denn den menschlichen Geist nicht als eine "höhere Macht" ansehen?

Ich meine nicht die Intelligenz, sondern eher die schöpferische Kreativität, die Spiritualität, das was uns dazu befähigt zu fragen: Wer bin ich?
 

DeletedUser

Gast
wie sehr viele Forenbeiträge beweisen, kann man den menschlichen Geist nur in Ausnahmefällen als "höhere Macht" bezeichnen, im Regelfall treten doch eher die "niederen Instinkte" in den Vordergrund. Ähnlich verhält es sich mit der "Spiritualität", an deren Stelle bei vielen offensichtlich der Spiritus tritt. Dazu passt auch die "schöpferische Kretinität", die etlichen posts als Basis dient. Insgesamt also scheint die Verbindung Mensch - Geist eine sehr instabile zu sein.
 

DeletedUser

Gast
ausgerechnet diese beiden herrn ideologiekritiker willst du für einen "leichten" glauben instrumentalisieren? tja, da muss ich dich enttäuschen, die hielten nämlich nicht einen "totalen rationalismus" für barbarisch, sondern die sich selbst überlassene instrumentelle vernunft. dass der verstand beliebige zwecke durchzusetzen vermag, seien diese zwecke noch so irrational, das wird kritisiert und als barbarei bezeichnet. diese fand in der zweckrationalität des NS ihren höhepunkt.

Da haste natürlich recht, aber es kommt aufs gleiche raus, auch wenn sie es anders formuliert haben. Aufklärung kehrt sich in ihr Gegenteil, aus der aufklärerischen Vernunft wird eine instrumentelle.
Ich bin kein Romantiker, aber mir persönlich ist eine rein rationale Gesellschaft zu kalt. Ich denke es ist unser Problem, dass wir die geistigen Fähigkeiten überhaupt nach etwas Transzendentem zu fragen. Vllt. bin ich (noch) naiv, aber mir tut es Leid was mit unserer Existenz passiert.
 

DeletedUser

Gast
ich hätte den int ja wirklich nicht für einen reaktionär gehalten .... schade.
Der Buddhismus versucht gerade nicht, dem Leben einen (künstlichen) Sinn zu geben und demzufolge gibt es auch keine Anleitung oder Aufforderung diesen Sinn zu suchen.
der buddhismus versucht dem leben den sinn der enthaltung zu geben. nirvana und so.
Dies wird schon allein dadurch deutlich, dass der Mensch für die Buddhisten nicht ein Leben, sondern durch eine ewige Folge von Wiedergeburten unendlich viele hat. Damit hat er unendlich oft die Möglichkeit, sein Leben neu zu gestalten, neu auszurichten. Jedes einzelne "Lebenselement" in dieser Folge hat also nicht das endgültige Ziel einer Erfüllung in genau diesem einen Leben.
richtig, selbstbestimmung pur. wies einem in diesem leben geht, hängt davon ab, ob man früher ein schlawiner war oder nicht. d.h. der jude, der im holocaust vergast wurde, ist selber schuld. ziemlich ekelhaft und einer emanzipatorischen kritik nicht im mindesten würdig.
Das Ziel ist vielmehr das Entkommen aus diesem ewigen Kreislauf durch Eingang in das Nirvana, die endgültige und völlige Bedeutungslosigkeit für die Welt.
genau. die welt ist aber nicht bedeutungslos.




Da haste natürlich recht, aber es kommt aufs gleiche raus, auch wenn sie es anders formuliert haben. Aufklärung kehrt sich in ihr Gegenteil, aus der aufklärerischen Vernunft wird eine instrumentelle.

aufklärung enthält schon immer beide momente. die instrumentelle vernunft, die kant als verstand bezeichnete und eben dar reflexive modus der vernunft. aufklärung kehrt sich aber nicht einfach so in ihr gegenteil, dies ist nur passiert, weil der instrumentelle erstand gegenüber der reflexiven vernunft sich durchgesetzt hat und eine verkehrte welt ein verkehrtes bewusstsein braucht.
 
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