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Trifft auf Deutschland noch die Bezeichnung Sozialstaat zu?

DeletedUser

Gast
Was ja momentan auch den Streitpunkt darstellt. "in welchem Ausmaß denn?" & was definiert sich als "äußerste Not" bzw muss sich der Staat um alle Nöte kümmern?

Ja, das weiß ich ja^^

Deswegen wollte ich von Real ja wissen, was für ihn sozialer Staat und Sozialstaat sei, er war ja der Meinung, Deutschland wäre kein Sozialstaat.

"In welchem Ausmaß denn?" kann ich vielleicht teilweise beantworten:

Deutschland ist nach Esping-Andersen ein konservativer Wohlfahrtsstaat.
Seine Leistungen bestehen aus drei Pfeilern: Gesetzlich vorgeschriebener Sozialversicherungen, Fürsorge und Versorgung.

edit: Korrigiert.

D.h. für einen Teil der sozialen Leistungen muss der Bürger selber aufkommen, durch selbstbezahlte Versicherungen, die teils gesetzlich vorgeschrieben, teilweise privater Natur sind.
Der Rest der Leistungen besteht aus Fürsorge und Pflege, er fängt den Bürger also bspw. bei Arbeitslosigkeit auf und sorgt dafür, dass er wettbewerbsfähig bleibt (natürlich nicht mehr - über Hartz 4 brauchen wir an dieser Stelle nicht zu streiten).

"Äußerste Not?" ist genauso ein schwammiger und auslegbarer Ausdruck wie "Armut".
Ich vermute(!) für einen Staat wäre ein Zustand, in dem er eingreifen muss (= äußerste Not) ein Zustand, in dem der Bürger nicht mehr selber für den "Grundwohlstand" (=Essen, Trinken, Wohnen, kulturelles Leben, etc.) aufkommen kann, sei es aufgrund von Arbeitslosigkeit, Schulden, Krankheit oder anderen Dingen.

"Muss sich der Staat um alle Nöte kümmern?"

Definitiv nicht. Der Staat greift wirklich nur in den oben beschriebenen Fällen ein, keine Ahnung, wie das mit privaten Versicherungen aussieht, da hat Real vermutlich weitaus mehr Ahnung, als ich.
 
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DeletedUser

Gast
Halten wir fest.
Der Begriff Sozialstaat ist so schwamig das man den Begriff gleich in die nächsten Sondermülltone schmeißen kann.
Der eine holt sich ein dabei runter wenn der Nachbar in Mülltonnen nach Pfandflaschen sucht, der andere nicht. Was gibts da zu bereden?
 

DeletedUser

Gast
Halten wir fest.
Der Begriff Sozialstaat ist so schwamig das man den Begriff gleich in die nächsten Sondermülltone schmeißen kann.
Der eine holt sich ein dabei runter wenn der Nachbar in Mülltonnen nach Pfandflaschen sucht, der andere nicht. Was gibts da zu bereden?

Na eben nicht, der Begriff "Sozialstaat" ist genau festgelegt, der Rahmen der Sozialregelungen ist nur schwammig gewählt und das bewusst.
Wie gesagt, warum das bewusst so gemacht wurde, kann ich auf Anfrage gerne erklären.

Übrigens muss ich mich weiter oben korrigieren. Der dritte Pfeiler des deutschen Sozialstaates ist nicht "Pflege", sondern "Versorgung", die "Pflege" ist bei "Fürsorge" mit drinnen, wird korrigiert.
 

DeletedUser

Gast
*anfrag* erklärs mal .. :)

Ganz allgemein: Im Grundgesetz sind die genauen, staatlichen Sozialleistungen nicht genauestens aufgeführt, damit der Staat auf Gesetzesebene flexibler und schneller die Sozialstaatlichkeit ausbauen kann.

Die Vorteile sollte ja offenkundig sein: Durch die Flexibilität hat der Staat die Möglichkeit, sehr schnell und sehr präzise Missstände zu beseitigen.
Würden die Sozialleistungen starr im Grundgesetz stehen, könnte zwar jeder Bürger sich darauf berufen und der Staat könnte von ihnen auch in keinster Weise abweichen, aber um neue Sozialleistungen hinzuzunehmen oder sogar vorhandene zu reformieren, müsste das Grundgesetz geändert werden, was, wie wir alle ja wissen, ein langwieriger und schwieriger Prozess wäre.

Durch das Sozialstaatsprinzip wurde aber auch die Rechtsprechung reformiert, da nun Gesetze auch materiell nicht nur hinsichtlich der Grundrechte (Art. 1-20) geprüft werden müssen, sondern auch, ob diese "sozial verträglich" für den Einzelnen oder die Gemeinschaft seien.

So hätte bspw. in einem rein liberalem Rechtsstaat zwar jeder die gleichen Rechte, wie jetzt eben auch, aber die Möglichkeit, diese Rechte in Anspruch zu nehmen, wäre ungleich verteilt.
Der Sozialstaat sorgt aber dafür, dass z.B. die Machtsymmetrie zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ausgeglichener wird (durch Gewerkschaften, Tarifverträge, gesetzliche Regelungen, etc.).
 

DeletedUser32288

Gast
Also ist es ein sozialer Staat und kein Sozialstaat, denn es gibt viele Misstände innerhalb des Staates, obwohl man sozial arrangiert ist. ;-)
 

DeletedUser

Gast
Also ist es ein sozialer Staat und kein Sozialstaat, denn es gibt viele Misstände innerhalb des Staates, obwohl man sozial arrangiert ist. ;-)

Der Sozialstaat heißt aber nicht Sozialstaat, weil er die sozialen Missstände beseitigt hat, sondern weil er versucht, diese zu beseitigen.

siehe dazu auch Methos Post mit der Definition von "Sozialstaat".

Das, was du meinst, ist die Idealform eines Wohlfahrtsstaates.
 

DeletedUser32288

Gast
Enigma89;3427081 Das schrieb:
Idealform[/b] eines Wohlfahrtsstaates.

Keineswegs Eni, ich rede von sozialem Staat. Wohlfahrtsstaaten unterscheiden sich hierbei bei meiner Betrachtungsweise durch nicht eingezahlte Sozialversicherungsbeiträge (KK, PV, RV) so das diese dann als kostenloses Utensiel mitgenommen werden. Im Gegensatz zum sozialen Staat werden von Wohlfahrtssaaten Mittel genehmigt, die nur der Schmarotzerei dienen. Im sozialen Staat hingegen erbringst du eine Vorleistung für später, evtl., benötigte Utensilien.
 

DeletedUser

Gast
Keineswegs Eni, ich rede von sozialem Staat. Wohlfahrtsstaaten unterscheiden sich hierbei bei meiner Betrachtungsweise durch nicht eingezahlte Sozialversicherungsbeiträge (KK, PV, RV) so das diese dann als kostenloses Utensiel mitgenommen werden. Im Gegensatz zum sozialen Staat werden von Wohlfahrtssaaten Mittel genehmigt, die nur der Schmarotzerei dienen. Im sozialen Staat hingegen erbringst du eine Vorleistung für später, evtl., benötigte Utensilien.

Das stimmt so nicht, bei liberalen Wohlfahrtsstaaten, wie z.B. England und USA musst du alle Versicherungen selber zahlen (ergo: private Absicherung), das ist in Deutschland, da konservativer Wohlfahrtsstaat, anders.
Was du als "Schmarotzertum" bezeichnest, ist ein sozialdemokratischer Wohlfahrtsstaat (Wobei im Übrigen die Bezeichnung "Schmarotzerei" völlig absurd ist).

Was du also als "sozialen Staat" bezeichnest, klingt für mich immer mehr nach "liberalem Wohlfahrtsstaat".
 

DeletedUser

Gast
Was bei dir widerum nen "Sozialstaat" darstellt ;-)

Nein -.- Lies dir doch mal meine Postings durch, da schrieb ich auch den Unterschied zwischen "Sozialstaat" und "Wohlfahrtsstaat".

Ich gehe hier in der Debatte primär auf Deutschland ein und ob und wieso und wie Deutschland ein Sozialstaat darstellen würde, weil dies auch Thema des Threads ist.
 

DeletedUser

Gast
Ganz allgemein: Im Grundgesetz sind die genauen, staatlichen Sozialleistungen nicht genauestens aufgeführt, damit der Staat auf Gesetzesebene flexibler und schneller die Sozialstaatlichkeit ausbauen kann.

Die Vorteile sollte ja offenkundig sein: Durch die Flexibilität hat der Staat die Möglichkeit, sehr schnell und sehr präzise Misstände zu beseitigen.



Gut, verstanden. Anzumerken wäre dar das der Staat durch die Flexibilität fiel mehr in der Lage ist Missstände zu schaffen und ich finde den Begriff gerade wegen der Flexibilität so absurd.
Schließlich kann dann jeder Staat sich Sozialstaat nenne solange er nur das Ziel hat solche Worthülsen wie "soziale Gerechtigkeit" zu erfüllen. Dann ist jeder Staat entweder Sozial oder Wohlfahrtstaat und wir können das ganze einfach wieder Marktwirtschaft nennen.
Also ein ziemlich Ideologie behafteter Begriff.
 
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DeletedUser32288

Gast
Deutschland stellt aber keinen Sozialstaat dar, allenfalls einen sozialer Staat, aber auch keinen Wohlfahrtsstaat.
 

DeletedUser

Gast
Gut, verstanden. Anzumerken wäre dar das der Staat durch die Flexibilität fiel mehr in der Lage ist Missstände zu schaffen und ich finde den Begriff gerade wegen der Flexibilität so absurd.
Schließlich kann dann jeder Staat sich Sozialstaat nenne solange er nur das Ziel hat solche Worthülsen wie "soziale Gerechtigkeit" zu erfüllen. Dann ist jeder Staat entweder Sozial oder Wohlfahrtstaat und wir können das ganze einfach wieder Marktwirtschaft nennen.
Also ein ziemlich Ideologie behafteter Begriff.

Nope, dazu habe ich schon einmal Stellung genommen.
Der Staat ist dazu verpflichtet, jedwede Handlung z.B. auch sozial begründen zu können.
Darüber hinaus müssen die Handlungen klar erkennbar dem Sozialstaatsprinzip dienen, dafür haben wir ja ein Verfassungsgericht, das u.a. solche Fälle überwacht.

Deutschland stellt aber keinen Sozialstaat dar, allenfalls einen sozialer Staat, aber auch keinen Wohlfahrtsstaat.

Ach, halt doch einfach die Klappe, wenn du nicht in der Lage bist, dich ernsthaft damit auseinandersetzen zu können.
Ich habe dir bereits mehrfach erklärt und auch erläutert, warum Deutschland erstens ein Sozialstaat und zweitens ein Wohlfahrtsstaat ist.

Deinen "sozialen Staat" gibt es nicht und wie du ihn bezeichnest, meinst du schlicht liberale Wohlfahrtsstaaten.
 

DeletedUser32288

Gast
Ach, halt doch einfach die Klappe, wenn du nicht in der Lage bist, dich ernsthaft damit auseinandersetzen zu können.
Ich habe dir bereits mehrfach erklärt und auch erläutert, warum Deutschland erstens ein Sozialstaat und zweitens ein Wohlfahrtsstaat ist.

Deinen "sozialen Staat" gibt es nicht und wie du ihn bezeichnest, meinst du schlicht liberale Wohlfahrtsstaaten.

Wie wäre es damit, wenn du deine Klappe hältst? Du hattest mir schon mal deine Illusionen von wegen "Egoismus" vorgestellt, magst mir wieder deine Illusionen wegen Sozialstaat präsentieren? Entweder lebst du in einer falschen Welt oder denkst derzeit falsch. Illusionen gehören mE jedoch nicht hier her.
 

DeletedUser

Gast
Du hattest mir schon mal deine Illusionen von wegen "Egoismus" vorgestellt,

... was keine Illusionen, sondern eine argumentativ stringente Theorie darstellte, die du nicht einmal angreifen konntest (geschweige denn, dass du mal darüber geredet hast, totschweigen, das ist alles, was du kannst).

magst mir wieder deine Illusionen wegen Sozialstaat präsentieren? Entweder lebst du in einer falschen Welt oder denkst derzeit falsch. Illusionen gehören mE jedoch nicht hier her.

Die Typologie von Staaten, die ich hier darstelle, ist, wie ich bereits tausendmal geschrieben habe, nicht von mir, sondern von Esping-Andersen.
Die Sozialstaatlichkeit, die ich dir vorstelle, ist von mehreren Politikwissenschaftlern wissenschaftlich untersucht und so dargelegt worden, Quellen habe ich ebenfalls angegeben.

Die einzigen Illusionen, die dargestellt werden, stammen alleine aus deiner virtuellen Feder, mit deinem unglaublichem ****** von "sozialem Staat", der nichts anderes darstellt, als einen stinknormalen, liberalen Wohlfahrtsstaat.

Während ich also nur die wissenschaftlichen Typologien widergebe, deren Merkmale erläutere, etc., holst du dir einen auf einen Neologismus runter, den du nicht einmal erklären kannst.
 
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DeletedUser

Gast
Nope, dazu habe ich schon einmal Stellung genommen.
Der Staat ist dazu verpflichtet, jedwede Handlung z.B. auch sozial begründen zu können.
Darüber hinaus müssen die Handlungen klar erkennbar dem Sozialstaatsprinzip dienen, dafür haben wir ja ein Verfassungsgericht, das u.a. solche Fälle überwacht.

Wie lassen sich dann Sozialkürzungen jeglicher Art erklären z.B kürzungen der Mittel für Schulen?
Diese lassen sich nicht sozial begründen, nur durch Sachzwänge und Sachzwänge hat jeder Staat.
 
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DeletedUser

Gast
Wie lassen sich dann Sozialkürzungen jeglicher Art erklären z.B kürzungen der Mittel für Schulen.
Diese lassen sich nicht sozial begründen, nur durch Sachzwänge und Sachzwänge hat jeder Staat.

Da kommst du schon in die Ebene konkreter Fälle, wo jedesmal eine andere Erklärung Ursache der Aktion ist.

Die Mittel in den Schulen können bspw. nicht so stark gesenkt werden, dass eine Stadt hinterhet keine Schulen mehr besitzen würde, die Senkung auf eine bestimmte Tiefe wird also verhindert.
Wie genau das jetzt in Einzelfällen erläutert wird, kann ich dir nicht sagen.
 

DeletedUser32288

Gast

Du jedoch stellst hier Theorien auf, ich leb in der Praxis. Und mehr als haltlose Theorien hast bisher nicht angeboten, du hattest nicht einmal bewiesen, dass deine Theorie in die Praxis umgesetzt worden ist. Und deine Esping-Andersen-Quellen gehen mir schlicht und ergreifend am Arsch vorbei, denn diese sind genau wie du --> Theoretiker
 
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DeletedUser

Gast
Er stellt keine Theorien auf, er erläutert dir Typologien. Du lebst offensichtlich nicht in der realen Welt und argumentierst hin und wieder leicht retardiert. Aber den Trotz haste drauf.
Die Wissenschaft irrt, du nicht. So ist es, glaub dran, ist süß.

Dein "Theoretiker" ist insofern ein Schuss ins Knie und offenbart wunderbar deine Ahnungslosigkeit.
 
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DeletedUser

Gast
Danke der Nachfrage :biggrin: jedoch stellst du hier Theorien auf, ich leb in der Praxis. Und mehr als haltlose Theorien hast bisher nicht angeboten, du hattest nicht einmal bewiesen, dass deine Theorie in die Praxis umgesetzt worden ist. Und deine Esping-Andersen-Quellen gehen mir schlicht und ergreifend am Arsch vorbei, denn diese sind genau wie du --> Theoretiker

Wie du dich hier selbst widerlegst, herrlich.

Wie gut, dass man sich nicht mit Quellen auseinandersetzen muss, sonst würde man vllt erkennen, dass die Typologie (was keine Theorie ist, aber so intelligent scheinst du nicht zu sein) nach Berücksichtigung real existierender Fakten zustande kam.

Damit hast du dich wirklich sehr schön selber ins Aus geschossen, deswegen brauche ich auch nicht mehr auf dich einzugehen, ein normales Gespräch scheint aufgrund deiner Idiotie, Verblendung und diversen, kognitiven Aussetzer ja nicht möglich zu sein.


edit: Also an alle, die ein ernsthaftes Interesse an dem Thema haben: Es gibt keinen "sozialen" Staat, Reals Vorstellung davon ist ein ganz stinknormaler, liberaler "Wohlfahrtsstaat" und wieso und warum Deutschland sowohl Sozialstaat als auch (konservativer) Wohlfahrtsstaat ist, habe ich bereits erläutert.
 
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DeletedUser

Gast
Da kommst du schon in die Ebene konkreter Fälle, wo jedesmal eine andere Erklärung Ursache der Aktion ist.

Nein, eigentlich nicht.
Das Bsp. war nur ein Zusatz der nicht hätte sein müssen.

Die Mittel in den Schulen können bspw. nicht so stark gesenkt werden, dass eine Stadt hinterhet keine Schulen mehr besitzen würde, die Senkung auf eine bestimmte Tiefe wird also verhindert.
Wie genau das jetzt in Einzelfällen erläutert wird, kann ich dir nicht sagen.

Das hast du jetzt festgelegt und der Flexibilität eine feste Grenze gesätzt.
Würde Sozial oder Wohlfartstaat heißen "in jeder Stadt muss eine Schule vorhanden sein" hättest du recht. Dar das nicht der Fall ist bleib ich dabei. Zumal zumindest nicht jede Gemeinde eine Schule besitzt. Dazu muss eine bestimmte Anzahl von Schülern vorhanden sein.
 
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