Also, dir auch noch ein letztes Mal gesagt: Erscheinungen dieser unserer kapitalistischen Gesellschaft entfallen mit ihrer Abschaffung.
Korruption ist eine Erscheinung des Kapitalismus
Normalerweise sagt, man der Kapitalismus begann im 18. Jahrhundert. Da Korruption schon vorher weit verbreitet war, kann sie wohl kaum eine Erscheinung des Kapitalismus sein.
Im spätrömischen Reich war Korruption in der Gesellschaft omnipotent, doch auch im spätrömischen Reich und vor allem in der spätantiken Phase des römischen Reiches, wurde Korruption keinesfalls in der Gesellschaft geduldet. Schon damals war Korruption ein Straftatbestand, auf den drakonische Strafen ausgesetzt waren.
Quelle
Das perverse ist ja, dass die von dir beschriebene Fehlentwicklung und die auf Recht und Macht basierende Gesellschaft sich gegenseitig bedingen.
Das die kapitalistische Formen von Macht, oder auch Geld, bei der Korruption als
Mittel verwendet werden, bedeutet noch lange nicht, dass Kapitalismus Korruption bedingt.
Und kannst du mir erklären warum Korruption Kapitalismus bedingen sollte?
Ich bin selber kein Kommunist und hab höchstens Grundlagenwissen, dennoch versuche ich mich mal, da die besagten Personen größtenteils durch einige extrem wichtige Aktionen im virtuellen Bereich gebunden sind :X
Falls ich iwas falsch oder lückenhaft erklärt haben sollte, können die mich ja immer noch korrigieren.
"Grundlagenwissen"^^
Das klingt als wäre Kommunismus eine Wissenschaft.
Nein, es gibt keine konkreten Pläne und das ist auch nicht die Aufgabe des Kommunismus. Der Kommunismus kritisiert "lediglich" den Kapitalismus, vollzieht also eine sogenannte "negative Kritik", die sich von der "konstruktiven Kritik" dadurch unterscheidet, dass die negative Kritik keine Gegentheorie aufstellt, wie etwas ausschauen soll.
Im Grunde bestätigst du mir meinen Verdacht. Man macht also keine Verbesserungsvorschläge, sondern kritisiert nur.
Das macht die Kritik natürlich nicht falsch, aber man muss sich schon fragen, ob die zukünfitge Gesellschaft besser sein wird, sonst wird keiner die Kritik umsetzen!
Daher überlässt der Kommunismus den Menschen selber, wie sie ihre Gesellschaft aufbauen wollen.
Im Kapitalismus entscheiden auch die Menschen, wie die Gesellschaft aussieht
Das klingt mehr nach einer Phrase mit der man sich vor der Frage drückt, was den nun eine kommunistische Gesellschaft ausmacht, und wie sie funktionieren kann.
Die Entscheidungsfindung in einem vollständig vollzogenem Kommunismus wird wohl basisdemokratisch sein. Die Gemeinden entscheiden für sich, wobei jeder das gleiche Stimmrecht hat, es gibt keine Repräsentanten und entschieden wird von den jeweiligen Individuen unmittelbar.
Hier kann man sich etwas darunter vorstellen!
Aber die Antwort wirft neue Fragen auf:
Muss man sich an die Basisdemokratischen Entscheidungen halten?
Was passiert wenn man sich nicht daran hält? Wenn die Gesellschaft "Gewalt", also Gewalt im weitesten Sinn, einsetzt, um die Regeln durchzusetzen, ist das doch wieder ein Gesetz... das ganze wäre dann wohl kaum Kommunistisch, oder?
Die Konterrevolution, also die Widersacher der Revolution, müssen sehr wahrscheinlich bekämpft werden, ja.
Solange die obigen Fragen, sowie viele Fragen die ich jetzt nicht gestellt habe, nicht beantwortet und für erstrebenswert erachtet sind, wird die Gesellschaft, mMn einen Teufel tun den Kapitalismus abzuschaffen.
Mal ganz aus der subjektiven Perspektive:
Ich werd doch nicht auf die Straße gehen, für etwas kämpfen, mein Leben riskieren, nur damit wir am Ende womöglich in einer Diktatur landen, weil keiner weiß, was jetzt geschieht.
Jeder macht den Job, den er möchte.
Es gibt Jobs die will niemand machen. Was ist mit denen?
Wen die leute, das Prinzip, dass sie nur das machen sollen, was sie wollen, verinnerlicht haben, wird das keiner machen, und dann benötigt es er recht eine Gewalt - eine Exekutive - die Zwang ausübt.
Interessensgegensätze will ja auch niemand abschaffen, sowas geht ja schließlich nicht, ohne die Individualisierung abzuschaffen
Geklärt wird das entweder in einer Diskussion untereinander oder innerhalb der Gemeinde, indem das Thema öffentlich besprochen und dann abgestimmt wird.
Das klingt für mich nach einem ziemlichen Ideal. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass durch eine Änderung des Wirtschaftssystems, die Diskussionskultur in der Öffentlichkeit so radikal ändert, dass die unzähligen notwendigen Beschlüsse tatsächlich durch Basisdemokratie geschlossen werden können.
Noch eine Frage:
Was wird den zuerst stattfinden: Die Umgestaltung des Menschen, oder die Umgestaltung der Wirtschaft?
Hier wird nämlich immer mit einem anderen Menschen argumentiert, mit dem so eine Gesellschaftsform möglich sein soll, gleichzeitig wird darauf verwiesen, dass diese Bewusstseinsänderung aus der neuen Gesellschaft resultiert... Hier herrscht irgendwie eine zeitliche Diskrepanz.
Dadurch, dass man Regelungen global durchsetzen kann, beseitigt man aber nicht Missstände wie Ausbeutung, Sklaverei, etc.
Das was die Kommunisten Ausbeutung nennen ist nichts anderes als Mehrwertproduktion. Ob diese tatsächlich bloß durch die Arbeiter"klasse" geschieht oder ein Resultat der Produktionsfaktoren ist, ist doch eigentlich nebensächlich. Die Situation des Arbeiters ist insofern problematisch, dass sich die Politik regelmäßig auf die Seite der Unternehmer stellt, weil sich die Nation in der Konkurrenz durchsetzen muss. Das ist natürlich für den Arbeiter ein Problem, aber es gibt kein Gesetz dagegen, dass er nicht auf der anderen Seite des "Klassengegensatzes" stehen kann, und gegen globale Maßnahmen wäre das auch nicht schlecht.
Außerdem gibt es genug Arbeitnehmer, die ausgebeutet werden und nicht in Armut leben, d.h. Ausbeutung geht mit schlechten Lebensbedingungen nicht Hand in Hand, weshalb es keinen Grund gibt innerhalb des Systems die Lebensbedingungen aller nicht zu heben. Das muss aber eine Aufgaben der Politik sein, der einzelne Unternehmer würde bei solchen Maßnahmen in der Konkurrenz untergehen.
Sklaverei ist verboten. Es gibt keinen Grund warum es keinen Kapitalismus ohne Sklaverei geben sollte. Skalverei resultiert einfach nicht aus dem Kapitalismus.
Egoistisches Handeln bezeichnet alles Handeln, welches als obersten Zweck den hat, das eigene Ich zu stärken.
Und ja, der Mensch ist egoistisch, aber das ist auch gut so.
Hierzu kannst du meine Ausführungen ein paar Seiten weiter durchlesen, benutz einfach die Threadsuche.
Ich schätze mal du meinst diesen hier:
Ich gehe von zwei Prämissen aus:
1. Das oberste Bedürfnis eines Menschen ist sein Schutzbedürfnis. Das reicht von einer einfachen Sicherheit beispielsweise im Berufsleben bis hin zu einer Sicherheit der eigenen Existenz.
Der Mensch strebt danach, geschützt zu sein.
2. Einer der Hauptantriebe für menschliches Handeln ist bspw. neben der Moral der rationale Egoismus.
Ich gehe nicht davon aus, dass jeder Mensch vernunftbegabt handelt, aber, dass jeder Mensch vernunftbegabt ist (Behinderte Menschen, die dazu nicht in der Lage sind, fallen hier mal raus. Nein, ich bin nicht für Euthanasie, aber dieser Punkt ist gerade nicht wichtig und ich will nicht noch n Nebenschauplatz aufmachen).
Wir leben in einer Welt, in der wir dauernd darauf bedacht sind, unser Schutzbedürfnis zu befriedigen: Wir können unseren Job verlieren, sind ständig von Existenznöten bedroht, etc.
Der Leiter einer Firma muss seine Angestellten unter Druck setzen, weil er im Wettbewerb mit anderen Firmen steht und seine Existenz nicht verlieren möchte, selbst wenn er mit den Angestellten am Liebsten anders umspringen würde.
Aus solchen (vereinfachten) Denkmustern entsteht am Ende einer langen Kette Ausbeutung, Mehrwertabschöpfung, Kinderarbeit, Verelendung, Misswirtschaft, das Streben nach immer mehr, immer größer.
Und jetzt mal an alle rationalen Egoisten, also an alle, die mittels Verstand ausloten können, was ihnen persönlich am Besten dienlich sein kann: Wollt ihr das wirklich? Kann das wirklich das sein, was euer Egoismus euch sagt? INNERHALB dieser Kette - natürlich. Aber wenn man sich das ganze Gedöns mal von "außen" betrachtet? Nicht wirklich.
Was wäre also, wenn wir einen Cut ganz am Anfang dieser Kette machen. Was wäre, wenn wir gar nicht ausbeuten müssten? Wenn wir nicht viel zuviel arbeiten müssten, um zu überleben? Wenn wir uns unsere eigenen Regeln innerhalb einer Gesellschaft erstellen können und keine übergeordnete Staatsmacht haben, die Gesetze erstellt, die wir gar nicht haben wollen und uns mittels ihrer Exekutive auch noch zu deren Einhaltung bewegt?
Was wäre, wenn unsere einzigen "Sorgen" die sind, was wir uns als nächstes zuessen machen?
Was, wenn es überhaupt keine Notwendigkeit mehr gäbe, in Konkurrenz mit anderen treten zu müssen, um seine persönlichen Ziele zu erreichen?
Ich kann deine Argumentation nachvollziehen.
Aber ein Einwand:
Der Egoismus der notwendig wäre damit man den Cut am Anfang der Kette macht wäre ein äußerst reflektierter, durchdachter Egoismus. Also man müsste erkennen, dass es einem selbst hilft wenn man die Gesellschaft umwirft und eine andere erschafft. Und dann müssten man noch überzeugt sein, dass diese neue Gesellschaft auch funktioniert (es stehen ja noch sehr viele Fragen offen), um dann noch zu glauben, dass es einem dort wirklich besser wäre.
Und selbst dann, müsste man noch bereit sein, seine vl in der Gesellschaft hart erarbeitete Stelle aufzugeben, auf die Straße zu gehen, sein Leben zu riskieren um im Endeffekt die
Möglichkeit zu haben, aus den Trümmern der alten Gesellschaft eine neue aufzubauen in der es einem besser geht.
Die Diskrepanz zwischen jetzigen Lebensstandard des Durchschnittes und Lebensstandard im Kommunismus ist in meinen Augen in der Industriestaaten viel zu niedrig, um eine Revolution auszulösen.
Ich glaube auch, dass der Mensch auch die Möglichkeit, reich zu werden, und ich meine jetzt richtig reich, für erhaltenswert erachtet.
Ich denke es gibt genug Menschen, die glauben sie können im Lotto gewinnen oder eine Firma aufmachen, und reich werden und deshalb aus Egoismus nichts vom Kommunismus hören wollen.
Korruption wird es nicht geben, da erstens kein Mensch soviel Macht mehr haben wird, dass er die Institutionen zu seinem Nutzen schalten und walten lassen kann und es gibt kein Geld mehr, durch das man bestechen kann.
Man kann ja auch mit anderen Mitteln bestechen. Zum Beispiel: eine Gruppe für die Verwaltung von neuen technischen Produkten zuständig ist und man sich (von mir aus basisdemokratisch) geeinigt hat, dass jeder einen Flachbildschirm braucht, weil mehrere unnötig sind, dann kann sich die Gruppe ja untereinandern absprechen, dass sie alle zwei bekommen, weil sie ja eigentlich noch gerne einen für Schlaf-/Badezimmer hätten.
Wie will man den das verhindern ohne einen Überwachungsstaat aufzubauen?