Karte dazu:
http://map.dsreal.de/index.php?screen=show&id=3464&key=752dc43a365dcec9b7cace816f4acc54
Die Zeltplätze sind türkis umrandet. Die südlichste Position bei noco ist das nächste Zielgebiet, die ersten 3 Ags sind in Produktion, Späher sind unterwegs um eine Stelle auszuwählen (etwas abseits der Wege, aber ruhig unweit der nächsten Siedlung; ein Wasserlauf oder See am Platz macht sich gut, Sichtgeschützt (=Windgeschützt), fester, trockener Boden...)
Tag 1
Alle Vorbereitungen sind getroffen.
Vom Völkerschlachtdenkmal aus geht die Reise los, und als erstes durchquere ich das Pinate-Ödland, in dem die Menschen das lachen verlernt haben und noch auf ihre Befreiung warten.
Die Wahl dieser Route war Absicht, gleich zu Beginn eine anspruchsvolle Strecke, um mir noch einmal vor Augen zu halten was ich mir vorgenommen habe.
Es ist heiß. Abkühlung kommt schlagartig als ich die dichten Wälder der nordöstlichen Ligisten erreiche, die mit dem seltsamen Dialekt. Die Begrüßung ist verhalten freundlich. Ein Radler ist etwas seltsam unbekanntes für diese entlegene Liga-Provinz. Doch man gewöhnt sich an mich.
Der Abend rückt näher als ich die Grenzen des Ligagebietes erreiche. Vor mir ein paar letzte Außenposten der Geschlossenen Gemeinschaft. Die liebenswürdigen Luder des Tapsi-Tales haben schon ein festes Lager für mich vorbereitet und sind generell sehr Hilfsbereit.
Warum der Ort Steinerne Jungfrau genannt wird weiß ich allerdings nicht, jungfräulich ging es an jenem Abend jedenfalls nicht zu.....
Tag 2
Man wollte mich gar nicht erst gehen lassen, so blieb ich eben. Außerdem wollte ich mich ja in der Nachbarschaft korrekt anmelden um ein Einreisevisum zu erhalten.
Jedoch stieß ich bei den Mamuts nur auf Taubstumme oder verschüchterte Ahnungslose. Die waren weder Willens noch in der Lage mir weiterzu helfen, ich verlor nur Zeit, obwohl man Tapsi-Tal keine Zeit verlieren kann ;-).
Nachdem ich von der inkompetenz der Mamuts genug hatte versuchte ich mein Glück bei den Bashern, obwohl ich schon im Ligaland vor diesen gewarnt wurde.
Und Tatsächlich: Ich traf hier auf das größte Maß an organisatorischer Inkompetenz seit dem AIE-Stamm. Das Land selbst war grau, die Menschen mufflig und schlecht gelaunt, am besten war, man mied die Ortschaften ganz, doch die Landschaft hatte auch kaum etwas zu bieten. Das schlimmste war, das ich gezwungen wurde diesen Weg wieder zurückzufahren. Kaum hatte ich begonnen mein Lager aufzuschlagen wurde ich von wilden Barbaren überfallen, obwohl ich mir mittlerweile nicht mehr sicher bin ob es nicht eher die Räuberbande war, die mir den Lagerplatz zur Verfügung stellen wollte, und die Angreifer die niveauvolleren. Das Bashergebiet war ein Grauen.
Zurück bei der Steinernen Jungfrau musst ich erstmal eine ausführliche Rast einlegen.
Deswegen, und wegen der Lage am Rand des Bashergebietes entwickelte sich der Ort vom ursprünglich geplanten kurzfristigen Lagerplatz zum dauerhaft bewohnten Vorposten an der Südgrenze. Durch Erschließung der benachbarten Brachwitzer Alpen sollte das Vordringen wilder Tiere, insbesondere großer Raubkatzen, aus dem Basherland eingeschränkt und eine befestigte Grenzstation errichtet werden. Aber an dieser Stelle geht die Weltreisegeschichte in Tagespolitik über.
Tag 3
Nach den negativen Erfahrungen mit den Unfähigen Behörden benachbarter Gebiete entschloss ich mich zukünftig auf Visa zu verzichten und ohne Zoll und Aufpasser meine Tour völlig frei fortzusetzen.
Ich besorgte mir Kartenmaterial der Gebiete die ich besuchen und durchqueren wollte und plante meine Route. Diesmal war das Wetter auch bestens, selbst das einst graue Mamutgebiet sah weniger grau aus, außerdem lag eine schwache Aufbruchstimmung über dem Land, das immer mehr von Enten aus dem Nordosten bevölkert wurde.
Die vorsichtig positive Stimmung wurde jedoch jäh getrübt als ich kurz vor dem Etappenziel eine Panne hatte und im ganzen gerade im Umbruch befindlichen Land nirgends Material und Werkzeug fand, also zur Reparatur umkehren musste (Zustimmung > 0).
Und noch während des Rüchweges musste ich erleben wie der ausgesuchte Zeltplatz von Jüngern des Dionysos beschlagnahmt wurde. Das große Risiko wenn man unangemeldet auf Reisen geht, das man ev. nicht der erste am Rastplatz ist, oder nicht als einziger unterwegs war.
Jedoch ergab dies eine gute Gelegenheit zum Schwatzen und wennauch dieser Plausch nur kurz währte, so offenbarte er doch mehr Souveränität als die vorangegangenen Kontakte.
Und so, wo Ententeich und Dionysos-Tempel ineinander übergehen, konnte ich mein erstes echtes Lager in der Fremde aufschlagen - Es war ein langer Tag.
Tag 4
Die Jünger des Dionysos mögen freundliche Menschen sein, doch sie haben ein einfaches Gemüt. Vor allem aber führt mein Weg nach Süden, auf der Suche nach dem nächsten Nachtquartier.
Und für diesen Tag 4 nahm ich mir vor, die Grenzregion zu durchqueren, in der sich miesepetrige Basher, fröhliche Dionysoiden und aufgeweckte Generationäre vermischen, bis hinunter zu den geborenen Killern, bei denen ich mal sehen möchte wie mordlüstern sie wirklich sind.
Wie die Völker, so ist hier auch die Landschaft recht bunt und abwechlungsreich, d.h. Basher-Ödland, Ententeiche, Mamut-Mumien, Tempel und allerlei Dinge der nächsten Generation wechseln sich ab. Je mehr ich nach Südwesten komme, desto häufiger sehe ich Reste kunstvoll gemordeter, welche jedoch meistens selbst Angehörige der Killersekte und ihrer diversen "Tochterfirmen" waren.
Das Klima wird allgemein etwas trockener, bleibt aber mild-gemäßigt. Das Gelände wird flacher und fällt leicht ab, ich komme gut voran, schaffe es jedoch leider nicht, bis zum Abend die Randregionen des Bashergebietes hinter mir zu lassen. Eine bekannte von mir wird es aber wohl noch schlimmer treffen, wenn sie mir folgen und mich einholen möchte muss sie mittendurch...
Wie dem auch sei, ein sonniger Tag voller bunter Eindrücke geht zu Ende. Ich errichte mein Geodätisches Kuppelzelt in einer kleinen Waldsenke und schlafe alsbald ein, gespannt was der nächste Tag bringen wird, wenn ich die Gebiete der als stoisch und ausgeglichen bekannten Flamen erreiche.
Tag 5
Wenn man wie ich eine gespaltene Persönlichkeit besitzt, dann ist es nur eine Frage der Zeit bis sich auch diese 2. Seite bemerkbar macht.
Mein Alter Ego hat sich heute ebenfalls aufgemacht.
Von der Garnsionsstadt an der Wilden Saale aus ging es schnurstracks nach Süden, mitten durch die ausgedehnten und Fruchtbaren Kernländereien der Liga. Überall fleißige geschäftige und vor Gesundheit strotzende Menschen, die fröhlich winkten und ums eine oder andere Mal fast gewaltsam zum verschnaufen bei Kaffee und Stolle einluden. Es gibt dort jede Menge Architekonischer Perlen und herrlich gepflegte Parkanlagen, man könnte sich regelrecht heimisch fühlen, nur ist es doch um eine Spur kleiner als zu Hause...
Die Landschaft ist leicht gewellt und mit einer Vielzahl klarer Wasserläufe und Seen garniert. Ich wünschte, ich hätte ein Hybridrad, um zwischendurch statt zu treten etwas zu paddeln.
Mein Lager schlug ich dann im direkten Hinterland ihres südlichen Grenzgebietes zum Basher-Moloch auf. Dort standen dichte Wolken über dem Horizont, ich hoffe sie verschwinden über Nacht.
Aber ganz sicher scheint die Gegend auch nicht zu sein, obwohl noch im Ligaland scheinen sich hier Räuberbanden herumzutreiben. Meine Ankunft am Zeltplatz scheint eine davon zu panischer Flucht veranlasst zu haben. Naja, ich habe ja für alle Fälle mein McGywer Taschenmesser und, was noch viel wichtiger ist, einen Kugelschreiber, einen Kaugummi und ein Stück Bindfaden - da kann selbst das A-Team nicht mithalten... ;-)