Auch wenn ich weiß, dass ich mir alles selber raussuchen könnte:
Was genau bringt diese "Ausgliederung" eigentlich ? Das hab` ich noch nie verstanden (hab aber zugegebenermaßen auch noch nie nachgelesen).
MFG
Z
Ich erkläre es kurz und grob, kann daher einige Unschärfe, insb. bei Begriffen und Eigennamen, aufweisen.
Ursprüngliche Form (am Beispiel Bayern München):
-> Es gibt den
Verein Bayern München. Zu diesem gehören der Fußballverein, der Basketballverein etc.
Die Mitglieder haben eine starke Entscheidungskraft und müssen über wichtige, wirtschaftliche Entscheidungen und personelle Fragen (Vorstand etc.) abstimmen.
Problem: Schulden des Fußballvereins, Basketballvereins etc. sind direkt an das Vermögen des Gesamtvereins Bayern München gekoppelt. Der Verein muss mit seinem gesamten Vermögen haften, außerdem haben die Mitglieder oft gar keine Ahnung, um über wirtschaftliche Entscheidungen abstimmen zu können.
Ausgliederung des Fußballvereins Bayern München (in eine Aktiengesellschaft) vom Stammverein Bayern München:
-> Vorteile finanziell:
I) Die ausgegliederte Aktiengesellschaft haftet nur mit Vermögen der Aktiengesellschaft. Sollte die Fußballabteilung pleite gehen, wäre nicht der Gesamtverein Bayern München (zu dem auch Basketball, Eishockey etc. gehören) betroffen.
II) Die Aktiengesellschaft kann nun externe Investoren heranziehen, da das Gesamtvermögen in Aktienanteile aufgesplittet wird. Die Investoren können Anteile gegen Geld erwerben, dies wäre in der Form eines "Vereines" nicht möglich gewesen. Der Stammverein ist dabei der Hauptaktionär.
III) Ein Weiterverkauf der Aktien kann nicht ohne Zustimmung des Stammvereines durchgeführt werden. Dadurch wird eine Aktienspekulation (wie bei anderen Firmen) verhindert.
-> Vorteile personell:
Die ausgegliederte Aktiengesellschaft unterliegt nun der Führung des Vorstands und des Aufsichtsrates. Aktionäre haben indirekte Mitbestimmung (Aufstellung des Aufsichtsrates, Entlassung vom Aufsichtsrat und Vorstand) durch die Hauptversammlung. Das hat gewaltige Konsequenzen: In den Vorstand können nun professionelle Mitarbeiter eingesetzt werden, die den Verein führen. Diese entscheiden über wirtschaftliche (etc.) Konsequenzen durch ihre Sachkompetenz. Die Mitglieder müssen/können darüber nicht mehr entscheiden. Der Aufsichtsrat wird klassisch vom Stammverein gestellt, da dieser den Vorstand überwacht.
Habe jetzt viel weggelassen, aber das sollte für nen groben Überblick reichen.