Das mit der Reflexion lass ich mal so stehen, um nicht zu erkenntnistheoretisch bzw. moralisch zu werden.
Wie gesagt: Du kannst gerne dazu einen eigenen Thread im PoSo-Forum erstellen, ich scheuhe die Konfrontation nicht und man ist ja immer bestrebt sich weiterzuentwickeln und am Besten funktioniert das über den Diskurs, da man diesen wenigstens sofort reflektiert.
Die Kosten Nutzenrechnung ist nicht fix, sondern für den Bereich Gefallen, variabel. Die Einzelentscheidungen können wir nur dann alle berücksichtigen, wenn wir vollständiges Wissen besitzen, was wir nicht haben. Es war nur das Beispiel für einen Einzelaspekt.
Gerade die Einzelentscheidungen unter Unsicherheit machen doch imo das Aufsummieren nötig, da wir eben nicht wissen, was der Einzelne denn jetzt als "Nutzen" oder als "Kosten" ansieht.
In der Summe ergäbe sich dann wenigstens ein wages Bild, eine Tendenz, etwas, mit dem wir arbeiten können.
Natürlich geht das nur für jeden einzelnen Film, aber wenn sich einer die Mühe machen würde von einer repräsentativen Grundgesamtheit über Jahre hinweg diese Einzelentscheidungen zu analysieren, käme er auf ein Recht klares Bild.
Macht nur (soweit ich weiß) niemand, da zu teuer und aufwendig.
Somit wird die Einzelzerlegung unmöglich. Der hierbei wichtige Gedanke ist nicht Recht zu haben, sondern die Funktion eines neutralen Beobachters einzunehmen und abzuwiegen, welchen Nutzen wir noch haben können bzw. ob sich einer einstellt.
Meinst du jetzt einen objektiven Betrachter bei Fragen der vielen Einzelentscheidungen oder den objektiven Beobachter in sich selbst?
Der Verdienst ist für die betriebswirtliche Seite unabdingbar. Nur durch ihn kann eine Beurteilung stattfinden. Es gibt immer noch Preisnachlässe, die Höhe sei jetzt mal dahingestellt
Preisnachlässe sind ja Versuch der Kundenmobilisierung, von mir nicht abgelehnt, sogar schon als "Muss" der Kinobetreiber erwähnt, um die Kosten zu senken und die Nutzenseite zu stärken.
Allerdings musst du auch das Gesamtbild sehen: Zwar gibt es bei den Ticketpreisen für Studenten/Schüler/Alte/Behinderte/Etc. Vergünstigungen, die Cola und das Popcorn müssen trotzdem im vollen Preis bezahlt werden.
Stellt sich die Frage, ob die Betreiber diese Preisnachlässe letzten Endes nicht doch wieder rausholen.
. Die Frage der Zusammensetzung der Ticketpreise auf der Seite der Betreiber ist von dir noch nicht berücksichtigt worden. Wie viel Gewinn steck in einer Karte? Ist der Preis gerechtfertigt?
Ich hab hier mal etwas gefunden, wo wenigstens laut Aussage eines Betreibers der Ticketpreis aufgesplittet wird:
Quelle
Allerdings übersieht der gute Mann wohl Dinge wie Popcorn, Getränke, Süßigkeiten, etc. die hammerteuer sind.
Interessant fand ich auch die Begründung folgender Seite bezüglich einer Preiserhöhung:
Quelle
Der Preis für Kinokarten sei noch nicht dort, wo er im Vergleich zu anderen Freizeitaktivitäten angemessen erscheine, sagte Cinemaxx-Vorstandschef Christian Gisy der "Wirtschaftswoche".
Also sry, aber über derlei Begründungen kann ich nur herzlich lachen
Aber abseits von derlei fragwürdigen Berichten stimme ich den Kinobetreibern in einer, wie ich finde ganz entscheidenden, Sache zu: Filme werden immer teurer.
Alleine die 2d-Verfilmungen überschlagen sich mittlerweile mit der Budgettierung, die Produktion für "Blockbuster" wird immer teurer, Kinosäle müssen auf 3d umgebaut werden, die 3D-Technik ist natürlich teuer und dass sich das iwann auch mal auf die Kinokarten auswirken wird, war klar.
Nur übersehen die Filmemacher und die Kinobetreiber imo einen ganz wichtigen Fakt:
Der Kinonutzer möchte keine 8-11 Euro (+ vllt nochmal 8 Euro für Popcorn + Cola) für einen zweistündigen Film bezahlen, der zwar grafisch top ist, aber insgesamt eben einfach ******e, weil viele Filme mittlerweile nur noch Fortsetzungen oder auf Fortsetzungen ausgelegt sind.
Die Geschichte mit dem Cent, wenn du ein Geschenk erhältst, möchtest du es bezahlen? Insofern gebe ich ihm Recht.
Hmm?
Wie kommst du darauf? Auf welche Zahlen stützt du dich dabei? Mein Eindruck (auch noch nicht durch zahlen belegt) ist ein ganz anderer. Gefühlt gibt es an jeder Ecke neue Kinocenter, die keineswegs gähnend leer stehen, sondern im Gegenteil an den "verdächtigen" Tagen stets proppevoll sind.
Meinst du mit "verdächtig" die preisreduzierten "Kinotage"? Dass an den Tagen das Kino voll ist, liegt ja wohl imo auf der Hand.
Ansonsten:
Quelle
Hier sieht man eigentlich einen deutlichen Abstieg (deutlich für den Beobachtungszeitraum) in der Zuschauermasse, wollte dem eigentlich andere Statistiken entgegenhalten, aber kb mich da anzumelden.
Wird interessant zu sehen sein, ob sich die Besucherzahlen nun "einpendeln" oder wirklich noch weiter absinken.
Allerdings muss der Service stimmen, also großes Angebot in mindestens 10 Sälen, idiotensichere Online-reservierung, Rummsbumms-Tontechnik, Schielschnell-Breitwandprojektion in mindestens 3D, Popcorn-Cola-Kombis und Nacho-Becks-Kombis, mindestens halbnackte Kassenhuren und riesige Pappdeckelszenen. Dann haut das hin.
Exakt, Kundenmobilisierung im großen Stil, alles Punkte, die man auf das "Haben"-Konto verbuchen kann, wenn man für sich so eine Kalkulation aufstellt.
Ob das durch clevere Internetvermarktung wie du sie vorschlägst zu ersetzen ist, wird sich zeigen. Ob es tatsächlich auch wünschenswert ist möchte ich nicht mit Sicherheit behaupten.
Die Frage nach dem, was "wünschenswert" ist, ist imo eine starke Frage des Alters (ich z.B. fände Kino ansich auch attraktiver, wenn eben die hohen Preise nicht wären), die Entwicklung des Filmgenres aber ist ja offenkundig.
Ob das Internet das Kino wirklich ersetzen wird? Hmm, ich bin da echt zwiegespalten, ich würde eher sagen, es macht den DVD-Verlei obsolet oder findet wirklich eine eigene Nische.