jetzt gerade hast du es gesagt. naja, es eine freie auslegung von verarmen, ich sehe das problem nicht.
Ich meinte "lange" und nicht "verarmen/verkümmern", ist aber auch eigentlich nicht so wichtig.;-)
und zu rein, dein einwand, dass "machen" andere worte verdrängt, stützt die vokabel rein, im sinne von (sprachlich) unverschmutzt, ziemlich genau. ausserdem hab ich nicht gesagt, dass vulgärlatein weniger rein ist als deutsch (höchstens als latein, behauptet hab ich das aber auch nicht), sondern sondern beschrieben, dass deutsch damals eine sprache der unterprivilegierten gewesen ist, also alles andere als hochgestochen. das rein war alleine auf deinen einwand, der "sprachlich besseren zeiten" bezogen.
Nein, die Sprache ist ja auch immernoch "rein", wenn "machen" andere Wörter (nicht Worte!) verdrängt hat. Sie wurde durchs "machen" reduziert, aber hat genauso viel Reinheit wie vorher. (Angenommen eine Sprache kann überhaupt "rein" sein, was ich bezweifle.)
Wie definierst du sprachlich bessere Zeiten ist wohl der Knackpunkt, also woran machst du eine sprachlich bessere Zeit fest?
muss er nicht, du musst, denn du behauptest, dass "mag" die verwendung verhindert, weiteres im nächsten absatz.
"mag" -> kneten -> auf Dinge benutzen, die man kneten könnte
Da kann man auch Goethe für kritisieren, wenn er "Freude machen" statt "Freude bereiten" schreibt. Goethe war der indogermanische Ursprung des Wortes wahrscheinlich einfach nicht bekannt.;-)
tu das. denn warum man sinn nicht kneten, witze aber reissen, bzw sprüche klopfen kann (weitere beispiele finden sich schnell) ist der genau punkt, mit dem deine gesamte argumentation steht oder fällt.
der schon erwähnter bedeutungswandel, ist an dieser stelle auch nicht uninteressant.
Ich kann dir jetzt schon dazu sagen, dass man es benutzen kann, da diese Phrasen mit den indogermanischen Wurzeln der Verben zu tun haben, aber wie der Wandel zur heutigen Verwendung der Verben vonstatten gegangen ist, ist weniger bekannt. "Machen" hingegen hat überhaupt nichts mit "Sinn" zu tun und hat auch im Wandel der Sprache nie etwas damit zu tun gehabt. "Machen" hat sich lediglich dadurch für so viele Wörter verbreitet, weil viele Millionen Menschen zu faul sind, sich vernünftig auszudrücken. "Machen" ist eine Art Universalwort geworden, "reißen" und "klopfen" hingegen hat sich entwickelt und hatte ursprünglich mit der sprachlichen Wurzel zu tun.
beim nächsten mal schreiben wir beide eine zuerst eine liste mit punkten, die wir nicht behaupten, das erspart uns viel arbeit. das ist keine spitze gegen dich, sondern betrifft uns beide
Ich hatte doch zu Beginn der Diskussion nur gesagt "Sinn machen" ist sprachwissenschaftlich falsch. Ich habe nie gesagt, dass "machen" in Verbindung zu jedem anderen Wort falsch ist. Aber egal.
die knetunveträgliche nutzung von machen, im moselfränkischen wird es definitiv genutzt.
Das zeigt, dass die Moselfranken schon vor längerer Zeit den Akt vollzogen haben, den man in Gesamt-Deutschland verhindern sollte. Hätte ich zur Zeit gelebt, als "machen" auf diese Art und Weise in den moselfränkischen Dialekt einfließt, so hätte ich versucht, es zu verhindern, aber gut es ist zu spät. Es legitimiert somit den Moselfranken "Sinn machen" unter dem Schirm des Dialekts zu verwenden, auch wenn es sprachlich falsch ist. Da es wohl auf Grund der Unwissenheit und der sprachlichen Faulheit der Moselfranken entstanden ist, ist es umso bedauerlicher.
was zu beweisen ist, ästhetische vorlieben reichen dazu nicht aus. und die "mag" theorie ist weiterhin weder hieb noch stichfest. zur verdeutlichung, ich zweifel nicht die wortwurzel an, sondern den daraus resultierenden rückschluss.
Ästhetische Vorlieben stehen auch überhaupt nicht zur Debatte. Es ist unabstreitbar, dass machen auf greifbare Dinge anzuwenden ist, die man kneten oder formen könnte. "Machen" anders zu verwenden, hieße, dass man die Wurzel kappen würde und das kann man zweifelsfrei nicht tun. Das gilt übrigens nicht nur für "machen" sondern für alle Wörter. Im Grunde wurde die Wurzel von Unwissenden und Sprachfaulen schon gekappt, aber man sollte sich diese Kappung nicht gefallen lassen.
den punkt der geistigen verarmung halte ich im übrigen für quatsch, die englische sprache verfügt über einen sehr viel geringeren wortschatz, als die deutsche sprache.
warum deren make weniger verwerflich ist als unser machen, ist mir ebenfalls nicht so ganz klar.
müssen wir die angelsachsen bemitleiden?
Ja, im Grunde sollten wir die Angelsachsen bemitleiden, dass sie einen relativ geringen Wortschatz haben. Ich weiß allerdings nicht wie groß der allgemeine Wortschatz zum Anbeginn der englischen Sprache war, von daher weiß ich auch nicht, ob man sagen kann, dass die englische Sprache verarmt sei.
Wer hat denn gesagt, dass "make" weniger verwerflich ist als unser "machen?:S