Murx schrieb:
Hat der Mensch das Paradies in einem Wutanfall komplett auseinandergenommen? Oder hat er nur eine verbotene Frucht gegessen?
Das mit dem Gorilla sollte nur ein Beispiel sein, für ein Lebewesen, das aus freiem Willen sich und anderen Lebewesen schadet - zugegeben, es war nicht gerade das Idealbeispiel. Toll, dass du das auch bemerkt hast. Schade, dass du nicht darauf eingehst, worauf ich damit hinauswollte: Nämlich, dass die Menschen eine Bedrohung für das Paradies darstellten, nachdem sie sich durch die Sünde zu verändern begonnen hatten und somit nicht mehr im Paradies bleiben konnten. (Wir sehen ja, wie wir Menschen heute so drauf sind... stellt euch mal vor wie das Paradies aussähe, wenn wir dringeblieben wären...)
Murx schrieb:
Wo habe ich erwähnt, daß ich mit dressierten Tieren vergleiche?
Okay, hast du nicht. Bei deiner Aufzählung von Haustieren hab ich das wohl damit assoziiert. Aber liege ich damit denn so falsch? Sind Haustiere nicht irgendwo auch dressiert?
Murx schrieb:
Wenn Tiere tatsächlich nur aus dem Instinkt heraus handeln könnten, würden sie reagieren wie Roboter.
Einspruch!
Roboter führen Befehle aus, die ihnen von irgendjemandem einprogrammiert werden.
Wenn Tiere aus Instinkt handeln, reagieren sie jedoch spontan auf ihre Triebe und Bedürfnisse, auf ihre Umwelt und andere Lebewesen. Diese Handlungen sind nur bedingt vorhersehbar, denn Instinkte können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und je nach Situation auch mit einander in Konflikt stehen, so dass man nicht vorhersehen kann, welcher Instinkt nun die Oberhand gewinnt.
Ich habe übrigens nichts dagegen einzuwenden, dass manche Tiere ansatzweise intelligent sind (wie z.B. auch Wale/Delfine usw. ...), aber selbst die handeln weitgehend aus Instinkten heraus. Ich finde, mit menschlicher Intelligenz kann man sowas nicht gleichsetzen; genausowenig wie man Labyrinthversuche (die übrigens komplett künstlich sind und keine Bezüge zum Leben unter natürlcihen Bedinungen haben) mit der Komplexität von manchen menschlichen Problemstellungen (wie z.B. das unnötige Übertreten eines Verbots in Kenntnis der Konsequenzen) gleichsetzen kann.
Murx schrieb:
Das ranghöchste Tier markiert seine Lieblingsleckerlis als seins. Verbietet also den anderen, da ran zu gehen. Nun gibt es immer ein paar Rebellen, die da trotzdem rangehen und einige, die sich schön brav ans Verbot halten. Manchmal ist das sogar Tageslaune ...
Gut, da ist aber auch eine gewisse Motivation vorhanden, nämlich die, den Anführer herauszufordern oder sich zumindest in der Gruppe zu profilieren. Notwendig wäre es trotzdem nicht.
Genau diese Motivation hat ja Satan übrigens auch bei den Menschen angewandt, indem er ihnen sagte: "Wenn ihr von dieser Frucht esst, werdet ihr so wie Gott."
(Ich bleibe mal bei "Satan", weil so jeder weiß, wer/was gemeint ist.)
Murx schrieb:
[...] daß nur, weil KleinSpitzbubi in die verbotene Küche gegangen ist und dort den Schokoladenpudding geklaut hat, die Kindergärtnerin ihn vor die Tür auf die vielbefahrene Straße gescheucht hätte?
Naja, was, wenn KleinSpitzbubi ( 8) ) jetzt zu den anderen Kinder geht und sich toll vorkommt, weil er's als einziger geschafft hat? Wenn er sie nun deswegen runtermacht, vielleicht verdrischt oder auch einfach nur damit angibt und Neid und Zwietracht verbreitet? (Man beachte: alles nur theoretische Beispiele, im krampfhaften Versuch, einen Bezug zur eigentlichen Thematik zu behalten...) Die Kindergärtnerin wird - so sie denn in der Lage ist, dies alles vorauszusehen - KleinSpitzbubi wohl aus dem Kindergarten zurück zu seiner Mami bringen, allerdings wird sie ihn an der Hand über die Straße führen.
Es ist ja nicht so, dass Gott die Menschen aus dem Paradies rausgeschmissen und direkt in der Mitte von 200 ausgehungerten Löwen (oder ähnlicher Bedrohungen) abgesetzt hat. Er war (und ist!) ja weiter für sie da. Nur hatte ihr Leben nun eine begrenzte Frist und sie waren nun auch in der Lage, diese Frist nach freiem Willen zu verkürzen. Außerdem mussten sie nun für ihr Essen und ihre Unterkunft selber sorgen...
Murx schrieb:
stimmt, eigentlich war ursprünglich die Frage "Gibt es einen Gott und wie ist dieser beschaffen?"
Nun, da hier ja einige felsenfest davon überzeugt sind, daß es den Gott, der in der Bibel beschrieben wird, gibt, ist denke ich durch den zweiten Teil der Frage das ganze legitimiert. Denn ob ein Gott gütig oder gemein, ob er pervers oder normal oder sonstwie ist, ist ja eine Diskussion über die Beschaffenheit des Gottes ... oder nicht?
Klar, nur dachte ich, wenn wir jetzt weiter über Tiere und deren Verhaltensweisen, Intelligenz/Instinkte usw. diskutieren, entfernen wir uns ein gutes Stück vom Thema. (Was nicht heißt, dass ich unsere Diskussion nicht interessant fände.
)
Übrigens sind wohl auch einige "felsenfest davon überzeugt", dass es keinen Gott gibt oder zumindest nicht den biblischen.
Murx schrieb:
Ich rede hier vielmehr von den unmöglichen Forderungen, die im alten Testament beschrieben werden:
1. Da wird Noah ausgeschickt, eine Arche zu bauen, wo ALLE Tiere pärchenweise drauf passen, d. h. auch Tiere, bei denen es gar kein Männlein und Weiblein gibt, Zwitter etc. Mal ganz von der Unmöglichkeit zu reden, für jedes Tier ein Heim zu schaffen, damit es die nächsten Tage da auf der Arche überleben kann ... übrigens, Noah wurde nicht belohnt laut Bibel.
Was ist das Problem daran, zwei Zwitter mitzunehmen?
Übrigens, Noah samt Family haben als einzige Menschen die Sintflut überlebt... wenn das mal keine "Belohnung" ist...
Murx schrieb:
2. Da soll doch glatt jemand aus dem normalen Volk (sobald ich irgendeine Bibel hier wiederfinde, wird der Name nachgereicht) sein Volk vor einer Katastrophe warnen und zum Auszug bewegen. Zu allem Überdruß wird der arme Kerl dann auch noch mit dem Tod seiner Frau gestraft.
Sorry, kann dir nicht ganz folgen, worauf beziehst du dich? Wie schon früher gesagt, wenn du dich auf die Bibel beziehst, wären Quellenangaben oder zumindest eine etwas genauere Beschreibung angebracht.
Murx schrieb:
3. Da soll Moses die 10 Plagen bei den Ägyptern ankündigen und dann auch noch das Volk Israel dazu bekommen, ihm mit dem ganzen Viehzeugs, welches Wasser braucht, in die Wüste zu folgen, darf aber nicht mal selbst ins gelobte Land.
Naja, dafür war er 40 Jahre lang Anführer eines ganzen Volkes und zwar ein (meistens) angesehener, da er ja eine "direkte Verbindung zu Gott" darstellte.
Dass er am Ende nicht mit ins gelobte Land durfte, hat er sich ja auch wieder selbst eingebrockt.
Murx schrieb:
4. In irgendeinem Krieg soll tatsächlich jemand seine Hand mehrere Tage senkrecht in die Luft halten (versuch das mal!), damit Israel den Kampf gewinnen kann. Er selbst wurde auch nicht belohnt dafür.
a) in meiner Bibel steht was von mehreren
Stunden, das ist ein kleiner Unterschied... nebenbei steht dort auch, dass ihm nahc ner Zeit die Arme schwach wurden und er sie zwischendurch abgesetzt hat (woraufhin die Israeliten kräftig einstecken mussten) und von seinen Freunden gestützt werden musste.
b) nachdem er's geschafft hat, hat Israel den Krieg gewonnen. Wo bitte wird er bzw. das Volk allgemein nicht belohnt? (Wobei selbst ein gewonnener Krieg von zweifelhaftem Wert ist... Krieg außerhalb von PC Spielen suxx...)
c) ein disziplinierter, willensstarker, motivierter und vielleicht auch trainierter Mensch kann durchaus eine ganze Weile seine Arme hochhalten - so abwegig finde ich das nun nicht...
Murx schrieb:
knut-peter schrieb:
- wann genau straft Gott denn "oft genug"? Wie äußern sich denn seine Strafen? Wurdest du persönlich gestraft? Oder wovon redest du?
Auch hier spreche ich von den Geschichten in der Bibel
nur mal die bekanntesten Strafen als Stichworte: Sintflut, Sodom und Gomorra, Salzsäule, Verweigerung des Betretens des gelobten Landes von Mose
Nun stell dir mal Gott als Richter vor, der über die Menschen urteilt. Welche der aufgezählten Strafen empfindest du (vielleicht nach genauerem Nachlesen des biblischen Sachverhalts und nicht "grob nach Erinnerung an den Reliunterricht") als ungerechtfertigt?
Mal ganz davon abgesehen, dass das "halbe AT" noch ein bisschen mehr beinhaltet als Strafen, die Gott an irgendwelche Leute verhängt.
Murx schrieb:
knut-peter schrieb:
- wieso genau ist "die Belohung unerreichbar hoch"? Welche Belohnung meinst du denn überhaupt erstmal? Und warum sollte Gott sie für uns unerreichbar machen?
Ich meine das ewige Leben nach dem Tod, welches niemand bisher nachgewiesen hat und welches wie eine Fatamorgana einem immer wieder als erstrebenswertes Ziel vorgepredigt wird.
Das hat deshalb noch niemand nachgewiesen, weil nach dem Tod bisher noch niemand in diese Welt zurückgekehrt ist, um davon zu berichten. (diverse Nahtoderlebnisse usw. à la "ich schwebte über meinem Bett" und "ich sah das Licht am Ende des Tunnels" zählen für mich nun nicht dazu...)
Im übrigen hat das ewige Leben auch noch keiner widerlegt. Insofern mal wieder ein Unentschieden.
Warum Gott das nun wieder so eingerichtet hat, kann ich dir leider nicht sagen, steht nämlich nicht in der Bibel drin ...
Spätestens an dieser Stelle frage ich mich, ob du überhaupt schonmal eine Bibel in der Hand gehabt, geschweige denn darin gelesen hast. Im gesamten NT geht's doch genau darum!
Ich fasse es mal in aller Kürze zusammen:
* seit dem ersten Sündenfall begehen die Menschen in ihrem Leben Sünden und sind dadurch "schuldig", d.h. sie haben das (ewige) Leben nicht verdient bzw. sind nicht dafür geeignet und somit zum Tod "verurteilt".
* als Jesus auf der Erde war, starb er als einziger Unschuldiger, der eigentlich das Leben und nciht den Tod verdient hatte, stellvertretend für alle Sünden aller Menschen.
* alle Menschen, die das anerkennen und annehmen, dass die Schuld für ihre Sünden schon bezahlt ist, kriegen das ewige Leben.
So steht's mehrfach in der Bibel.
Was soll daran außerdem unerreichbar sein?!
Murx schrieb:
knut-peter schrieb:
(Btw: das mit dem Hunde mit Tritten ausbilden passt übrigens wieder nicht als Vergleich...)
Wirklich nicht?
Stimmt ja, du hast etwas dagegen, Tiere als gleichwertige Mitlebewesen anzusehen.
Ähem. *räusper* Krasse Unterstellung! Ich hab
nicht gesagt, dass Tiere weniger
wert wären als Menschen. Ich hab gesagt, dass sie nicht die selbe
Intelligenz besitzen, sonst nichts! Das macht sie deshalb nicht zu minderwertigen Lebewesen, noch rechtfertigt es, dass jemand seinen Hund mit Tritten "ausbildet"! Das hat nur mit der Tatsache überhaupt nichts zu tun, dass ich deinen Vergleich unpassend finde.
Dann nimm den geprügelten Sklaven, dem versprochen wird, er bekommt so viel zu essen wie er will, wenn es keine Aufgaben mehr für ihn gibt ... und wo leider zu seinen Lebzeiten dieser Tag nie kommt
Auch der Vergleich passt nicht besonders gut. Denn es geht ja nicht um ein Versprechen, das "nicht zu Lebzeiten passiert", sondern um ein Versprechen, das sich auf etwas bezieht, was für jeden Menschen ganz sicher eintreten wird: auf den Tod und das Leben danach.
Ich sehe auch die Menschen nicht als "Sklaven" an, noch, dass sie "geprügelt" werden - außer von anderen Menschen.
Ich finde deine Einstellung bisher recht amüsant. Du beschwerst dich über einen Gott, an den du eh nicht glaubst, und zwar darüber, dass er die Menschen "straft", sie nicht "belohnt", ihnen Versprechen gibt, die er eh nicht einhält usw. und du stützt dich auf die Bibel, ein Buch, dessen Inhalt sich irgendwelche Leute ausgedacht haben, um andere zu unterdrücken und eine Hoffnung für nach dem Tod zu haben. (Das nehme ich jetzt mal von einem "gläubigen Atheisten" an. Korrigier mich, wenn ich falsch liege.)
Und mal als Denkanstoß: Wenn Gott die Menschen nur straft und sie nicht belohnt - was ist daran
ungerecht?! Ich meine, schaut euch doch mal um: Wodurch haben wir denn was anderes als Strafe - am Besten noch Belohnungen! - verdient; erst recht von einem Gott an den man sowieso nicht glaubt?!
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Syndic schrieb:
Wenn das aber so weit biblisch korrekt war... Dann konnten die Menschen in dem Moment, als sie die Frucht aßen, noch nicht entscheiden, ob das gut oder böse, richtig oder falsch war, nicht wahr?
Wie konnten sie also selbst schuld an ihrer Vertreibung sein, wenn sie gar nicht von sich aus erkennen konnten, dass es böse und nicht gut ist, sich gegen Gottes Gebot zu stellen?
Na, ich denke, die ersten Menschen werden schon gewusst haben, dass es falsch ist, sich gegen Gottes Gebote zu richten. Immerhin hat er ihnen ja gesagt, wenn sie davon essen, müssen sie sterben.
Syndic schrieb:
Kann es sein, dass der Schöpfer sich ein dickes Eigentor geschossen hat, als er seinen Menschen die Fähigkeit, richtig von falsch und gut von Böse zu unterscheiden, vorenthalten hat? Wie soll ich von jemand verlangen, dass er sich an meine Gebote hält, wenn derjenige nicht erkennen kann, dass es falsch ist, diese Gebote zu übertreten?
Hier kann ich dir momentan keine Antwort geben, denn vom menschlichen (logischen) Standpunkt aus hast du Recht. Jemandem, der nicht weiß, dass er etwas falsch macht, kann man für diese Tat nicht oder nur bedingt die Schuld geben.
Die Frage ist: Hat Gott vielleicht einen anderen Standpunkt als wir, einen den wir nicht begreifen können, weil er unserem Gerechtigkeitsverständnis ganz oder teilweise widerspricht? Ich weiß es nicht.
Was haltet ihr in diesem Zusammenhang übrigens von dem Sprichwort:
"Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!"?
und @ Oscheck:
So definiert die Wikipedia einen Diktator:
wikipedia.de schrieb:
Der Begriff Diktator (von lat. der Sprechende, Befehlende) bezeichnet ursprünglich ein politisches Amt des Alten Roms. In Krisenzeiten wurde ein Diktator vom Konsul mit Zustimmung des Senats ernannt und hatte unumschränkte Gewalt in Staat und Heer (summus imperium). Ihm waren alle anderen Magistrate mit Ausnahme des Volkstribunen unterstellt. Seine Herrschaft war auf 6 Monate begrenzt. Ihm war der magister equitum zugeordnet.
Bekannte römische Diktatoren waren Cincinnatus, Fabius Maximus, Sulla und Gaius Julius Cäsar, der sich zum Diktator auf Lebenszeit ernennen ließ.
Unter dem Begriff wohlwollender Diktator wird ein Diktator verstanden, dem das Wohl seines Volkes tatsächlich wichtig ist. Allerdings hat die Geschichte gezeigt, dass Diktatoren praktisch nie wohlwollend sind.
Diktatoren der Neuzeit
Unter einem Diktator im neuzeitlichen Sinn versteht man einen Herrscher in einer Diktatur, der mit unbeschränkter, absoluter Macht regiert. Anzeichen einer Diktatur sind die Abwesenheit von freien Wahlen und grobe und systematische Verletzungen der Menschenrechte durch die Regierung (oder durch die Regierung unterstützte Organisationen, z.B. Todesschwadronen).
Ich finde den Begriff, wenn er in diesem Kontext gebraucht wird, nicht beleidigend, denn in dieser Diskussion stimmen vermutlich Teile der Definition von "Diktator" mit dem überein, was einige User hier über Gott denken.
Diese Meinung musst du nicht teilen, ebensowenig wie ich, aber ich finde als Beleidigung brauchst du das nicht auffassen.